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Dafeldecker Werner

First Name
Werner
Family Name
Dafeldecker
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Klangkünstler:in
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Neue Musik
Pop/Rock/Elektronik
Instrument(e)
Gitarre
Kontrabass
Elektronik
Geburtsjahr
1964
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich
Werner Dafeldecker

Werner Dafeldecker © Werner Dafeldecker

Werner Dafeldecker, 1964 in Wien geboren ist seit 1986 als Musiker, Komponist und Klangkünstler tätig. 1992 gründete er gemeinsam mit Michael Moser das Ensemble Polwechsel, welches die Entwicklung experimenteller und elektroakustischer Musik in den letzten zwei Jahrzehnten auf internationaler Ebene mitgeprägt hat.
Werner Dafeldecker: Biografie, abgerufen am 25.05.2020 [http://www.dafeldecker.net/information/biography-deutsch.html]

Als Gründungsmitglied der Ensembles "Ton.Art" und "Striped Roses" und als Kooperationspartner von Burkhard Stangl, Walter Malli, Radu Malfatti, Christoph Cech, Christian Mühlbacher oder Christof Kurzmann ist Dafeldecker einer der kreativsten Köpfe der neueren österreichischen Musik. Aber auch in der Zusammenarbeit mit Eugene Chadbourne, Gene Coleman, Sunny Murray, Ned Rothenberg, Jim O'Rourke, Tom Varner oder Wayne Horvitz beweist sich seine musikalische Neugierde und stilistische Beweglichkeit.
Neben seiner kompositorischen Arbeit (Auftragswerke u.a. für Theaterproduktionen und das "Klangforum Wien") und der Gründung des Avantgarde-Labels "Durian Records" (1994 gemeinsam mit Uli Fussenegger) hat sich Dafeldecker auch mit seinen experimentellen Sound-Research-Ensembles "Polwechsel" und "Shabotinski" international einen Namen gemacht.
Verena Platzer (2020)

Stilbeschreibung

"Im Grenzraum zwischen Komposition und Improvisation setzt sich Dafeldecker in seinen Arbeiten mit musikalischer Graphik, Fluxus, Minimal Music, Elektronischer Musik und Field Recordings auseinander. Dabei werden seine Projekte oftmals von Einflüssen aus Architektur, Physik, Photographie oder Film inspiriert."
musikprotokoll im Steirischen Herbst: Werner Dafeldecker (2018), abgerufen am 12.05.2020 [https://musikprotokoll.orf.at/de/bio/werner-dafeldecker]

"Kontrabassist Werner Dafeldecker ist anfänglich stark geprägt von der experimentellen Jazz- und Rockmusik der sechziger und siebziger Jahre, bevor er sich immer mehr in Richtung  zeitgenössische, elektronische und Improvisationsmusik bewegt. Was seine Projekte vor allem auszeichnet ist deren genreübergreifende Charakter. Eine Eigenschaft, die Dafeldecker  zu einem der kreativsten Köpfe der neueren österreichischen Musik macht. Seine ungemeine stilistische Beweglichkeit zeigt sich unter anderem in den zahlreichen Kooperationen mit solch unterschiedlichen Musikern wie Burkhard Stangl, Christoph Cech, Christof Kurzmann Eugene Chadbourne, Gene Coleman und Sunny Murray, um nur einige wenige zu nennen."
mica-Musikmagazin: Pulsinger/Dafeldecker präsentieren Conjecture (Michael Ternai, 2009)

"Genauigkeit und Verlust - zwischen diesen Polen, die vorerst nichts miteinander zu tun zu haben scheinen, oszilliert die Musik von Werner Dafeldecker. Genauigkeit wird in jeder Faser gefordert, vom Kompositionsprozeß bis hin in das kleinste Detail der spielerischen Ausführung. Das Moment des Verlustes erfüllt eine merkwürdige Doppelrolle: Nichts in dieser Musik ist von solcher Verläßlichkeit wie das Warten auf den Verlust. Doch was wie die Beschreibung eines finalisierenden Prozesses klingt, ist der formale Antrieb dieser Musik. [...] "Die kompositorische Entscheidung ist", sagt Werner Dafeldecker, "sich für einen Klang aufgrund des Vertrauens in ihn zu entscheiden: Hält der Klang durch, hat er genug Kraft, über längere Strecken in verschiedenen Kontext eingesetzt werden zu können. Die Inspirationsquelle ist der Klang. Dann kommt die Ebene: Wie weit kann man einen Klang strapazieren, was kann man alles damit machen, in welchen Kontext kann man ihn auf welche Weise stellen". [...] Es geht um die Tragfähigkeit einzelner Klänge, einzelner Klangereignisse. Es geht um deren Potential, Brücke zum nächsten Ereignis zu sein. Daraus resultiert Form. Das heißt aber eben auch - zurückführend zu den Begriffen Genauigkeit und Verlust: Es ist jeweils der Verlust der Tragfähigkeit, der die Musik weitertreibt."
Christian Scheib (1994). In: Bernhard Günther (Hrsg. 1997): Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich. Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien.

Ausbildung

MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Kontrabass

Tätigkeiten

1986–heute freischaffender Musiker, Komponist und Klangkünstler
1992–heute Konzentration auf zeitgenössische, elektronische und Improvisationsmusik sowie "grenzüberschreitende" Projekte
1994–heute Label Durian Records, Wien: Gründer und Manager (gemeinsam mit Uli Fussenegger)
2011 ZKM – Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe (Deutschland): Artist in Residence

University Bellas Artes-Madrid (Spanien), Hochschule für Gestaltung-Karlsruhe (Deutschland), RMIT University-Melbourne (Australien), Edith Cowan University-Perth (Australien): Dozent und Workshopleiter

Mitglied in den Ensembles
1985–heute Ton.Art, Wien: Gründer und Kontrabass
1988–heute Striped Roses, Wien: Gründer und Kontrabass, gemeinsam mit Christoph Cech
1992–heute Polwechsel, Wien: Gründer und Kontrabass, gemeinsam mit Radu Malfatti, Burkhard Paul Stangl und Michael Moser)
1997–heute Shabotinski, Wien: Gründer und Kontrabass, gemeinsam mit Christof Kurzmann

Zusammenarbeit u.a. mit MusikerInnen wie Eugene Chadbourne, Franz Koglmann, Sunny Murray, Christian Fennesz, Ned Rothenberg und Ensembles/Bands wie bspw. Ensemble Maxixe, Klangforum Wien u.a.

Aufträge (Auswahl)

Kompositionen für Ensembles (u.a. für das Klangforum Wien, das European Tuba Quartet sowie für seine eigenen Gruppen), Theater und "grenzüberschreitende" Projekte (crossover-Projekte)

Aufführungen (Auswahl)

Auftritte bei nationalen/internationalen Festivals (z.B. Wittener Tage für Neue Kammermusik, Berliner Festspiele, Soundfield Festival Chicago, Wien Modern, International Music Festival Vancouver, Steirischer Herbst, What is Music Festival Australia, LMC Festival London, Ultraschall Festival Berlin, Festival Mikromusik Berlin, Gronland Kammermusikk Festival Oslo, Borealis Festival, Transmediale Festival Berlin, Klangspuren Schwaz/Tirol) und bei zahlreichen im Kulturbereich bekannten Institutionen (u.a. Contemporary Arts Museum Houston, Centre Pompidou Paris, Museum of Contemprary Art Zagreb, Museo Reina Sofia Madrid, SWR – Südwestrundfunk, Salzburger Festspiele, Österreichischer Rundfunk – ORF, Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt, Akademie der Künste Berlin)

als Komponist
2023 Polwechsel, Wien Modern - POLWECHSEL 30, Wien: Jupiter Storm (UA)

als Interpret
2023 Polwechsel, Wien Modern - POLWECHSEL 30, Wien: Jupiter Storm (UA, Werner Dafeldecker), Partial Intersect (UA, Michael Moser), Chains and Grain (UA, Martin Brandlmayr), Orakelstücke (UA, Peter Ablinger)

Pressestimmen

"Und so sollte man vielleicht weniger von Reduktion sprechen als von einer Maßstabsveränderung des Hörens, einer Art akustischer Mikroskopierung."
Neue Zürcher Zeitung

"(Werner Dafeldecker) ist es gelungen, die festgefügten Grenzen zwischen E-Musik-Avantgarde und "improvised music" zu öffnen."
Skug (Christian Scheib)

"Der Bassist und Komponist Werner Dafeldecker, oftmals in Kooperation mit Burkhard Stangl oder Christof Kurzmann, könnte als eines der Kraftzentren dieser Szene beschrieben werden."
The Jazz Pages (Klaus Muempfer)

6. September 2002
"[...] er nimmt den Klang auf und führt ihn mit leichtem Bogenstrich auf seinen Kontrabass fort. Das Zusammenführen von Naturtönen auf dem Instrument und elektronischen Verfremdungen eben dieser Naturtöne steht im Zentrum der in Kompositionsstrukturen eingelagerten freien Improvisationen. Minimalistischen Figuren schweben rhythmisch ungebunden im Raum, strömen förmlich fühlbar ins aufmerksam und konzentriert lauschende Publikum."
Jazz Pages: Die „Wiener Elektroniker“ in der Jazz-Fabrik (Klaus Mümpfer), [http://jazzpages.com/Muempfer/die-wiener-elektroniker-in-der-jazz-fabri…]

Diskografie (Auswahl)

2020 Parallel Darks - Werner Dafeldecker (LP; Room40)
2020 Unseen - Polwechsel & Klaus Lang (ezz-thetics)
2019 Small Worlds - Werner Dafeldecker (LP; edition telemark)
2018 A Page to a Corner - Daijing & Dafeldecker (7''; iDEAL Recordings)
2015 Untitled °7 - Polwechsel (God Records)
2014 Shadow Of The Monolith - Lawrence English, Werner Dafeldecker ‎(LP; Holotype Editions)
2014 Williams Mix Extended - Werner Dafeldecker, Valerio Tricoli (Quakebasket)
2013 Traces of Wood - Polwechsel (hatOLOGY)
2012 Till The Old World's Blown Up And A New One Is Created -  Martin Brandlmayr,  Werner Dafeldecker, Christian Fennesz (LP; M=Minimal)
2012 Vessels - Werner Dafeldecker, Theo Nabicht ‎(absinthRecords)
2009 Field - Polwechsel & John Tilbury (hatOLOGY)
2009 Dafeldecker / Kurzmann / Tilbury / Wishart (Mikroton Recordings)
2008 Long Dead Machines I-IX - Werner Dafeldecker (Presto!?)
2006 Wane - Bruckmann / Dafeldecker / Hauf (Formed Records)
2006 Archives of the North - Polwechsel (hatOLOGY)
2003 Lichtgeschwindigkeit - Dafeldecker, Lang (GROB)
2003 Die Instabilität der Symmetrie - Brandlmayr / Dafeldecker / Németh / Siewert (dOc recordings, GROB)
2002 Wrapped Islands - Polwechsel, Fennesz (Erstwhile Records)
2002 Phonographics 1-5 - Martin Siewert, Burkhard Stangl, Werner Dafeldecker, Christian Fennesz (Durian Records)
2002 Absinth - Werner Dafeldecker / Franz Hautzinger / John Tilbury / Sachiko M. (GROB)
2001 Eis 9 - Werner Dsfeldecker / Boris D Hegenbart (GROB)
2000 Aluminium - Dean Roberts / Werner Dafeldecker (Erstwhile Records)
2000 (b)ypass (k)ill - Shabotinski (Plag Dich Nicht, Charhizma)
1999 Printer - Dafeldecker/Fussenegger/Kovacic (Durian Records)
1998 Polwechsel 3  - Polwechsel (Durian Records)
1998 Tulpen - Striped Roses (Arbe)
1998 Polwechsel 2  - Polwechsel (hat[now]ART)
1997 Diphtongs - Christian Mühlbacher & Werner Dafeldecker (Durian Records)
1997 Stenimals - Shabotinski (Plag Dich Nicht)
1995 Polwechsel - Polwechsel (Random Acoustics)
1995 Bogengänge - Dafeldecker/Fussenegger (Durian Records)
1994 Intersections - Striped Roses (Extraplatte)
1993 Hot Burrito #2 -  Walter Malli, Werner Dafeldecker, Eugene Chadbourne (Extraplatte)
1992 "+" - Striped Roses (Extraplatte)
1992 Marknochen Wälzt Eisschollen - Dafeldecker, Moser, Stangl (EP; Extraplatte)
1991 Vrhunec - Walter Malli, Werner Dafeldecker (Extraplatte)
1991 Mal vu. Mal dit - Ton.Art (hat ART)
1990 Bonsai beat - Striped Roses (Extraplatte)
1989 Zú - Ton.Art (hat ART)
1987 Ant.Ort - Ton.Art (Extraplatte)

Literatur

2007 Ternai, Michael: Polwechsel bei Open Music. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: Pulsinger/Dafeldecker präsentieren Conjecture. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Polwechsel zu Gast im Jazzatelier Ulrichsberg . In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Werner Dafeldecker
Wikipedia: Werner Dafeldecker
Oesterreichisches Musiklexikon online: Dafeldecker, Werner
Soundcloud: Werner Dafeldecker
Bandcamp: Werner Dafeldecker
Vimeo: Werner Dafeldecker
Spotify: Werner Dafeldecker
Webseite: Polwechsel
austrian music export: Polwechsel

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 21. 2. 2024): Biografie Werner Dafeldecker. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/68614 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).