Simon Zöchbauer © Michele Pauty
"Simon Zöchbauer ist als Komponist und Musiker ein Forschergeist. Freidenkend und verspielt, mit der Akribie eines Wissenschaftlers und der Tiefgründigkeit eines Philosophen, vermisst er musikalische Landschaften, gräbt nach Wurzeln und blickt hinter Fassaden, die seine Lebenswirklichkeit ausmachen.
Die Laufbahn eines Berufsmusikers schlägt er ein, nachdem ihm der 1. Preis mit Auszeichnung des Bundeswettbewerbes Prima La Musica 2003 überreicht wird und ihm die Gewissheit verleiht, eine künstlerische Ausdrucksform gefunden zu haben. Sein Trompetenstudium führt ihn schließlich von der Anton-Bruckner-Universität in Linz die Donau abwärts nach Wien an die Universität für Musik und darstellende Kunst, an der er sein Konzertfachstudium bis 2015 absolviert. 2019 folgte der Abschluss seines Masterstudiums in Komposition und Musiktheorie. Auslandssemester absolvierte er in New York City und Karlsruhe.
Nebst seiner Beschäftigung mit der klassischen Musik und ihren technischen Möglichkeiten, setzt sich Zöchbauer in der Vergangenheit mit traditioneller Musik und ihrer Übersetzung in die Gegenwart auseinander. Mit seinem mittlerweile international gefeierten Ensemble "Federspiel", das bereits die etabliertesten Konzertbühnen weltweit bespielt (Goldener Saal des Wiener Musikvereins, Berliner Philharmonie, Hamburger Elbphilharmonie, u.v.m.), gräbt er nach Wurzeln und tieferliegendem Erdreich.
In seinem Soloprojekt, mit dem Zöchbauer im März 2019 sein Debüt feierte, öffnen sich seine Kompositionen zeitgenössischen und elektronischen Impulsen genauso wie Einflüssen sakraler Musik. Mit der Veröffentlichung des Albums Achad und nicht zuletzt auch durch die Übernahme der Intendanz des wellenklænge Festivals in Lunz am See seit 2018, kristallisiert sich die Gegenwart immer deutlicher als Brennpunkt seines künstlerischen Schaffens heraus. Zöchbauer's durchdringende Beschäftigung mit der Musik und ihren schöpferischen Bedingungen eröffnen Spielräume, die sich vom Moment aus gleichermaßen in zeitlich Vergangenes wie Zukünftiges projizieren."
Simon Zöchbauer: Biografie (2021), abgerufen am 28.9.2023 [https://simon-zoechbauer.at/biografie/]
- Auszeichnungen
2003 Bundeswettbewerb - prima la musica: 1. Preis mit Auszeichnung
2011 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2012–2013" (mit Federspiel)
2011 Porgy & Bess Wien: Austrian World Music Award - Publikumspreis (mit Federspiel)
2012 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): Bestenliste 04/2012
2012 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Pasticcio-Preis (für das Album "Unerhört bumm!" von Federspiel)
2014 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: START-Stipendiat
2015 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2016–2017" (mit Ramsch und Rosen)
2015 Porgy & Bess Wien: Austrian World Music Award - 1. Platz (mit Federspiel)
2015 Internationale Kulturbörse Freiburg (Deutschland): Freiburger Leiter (mit Federspiel)
2016 Deutscher FolkHerbst, Plauen (Deutschland): Eiserner Eversteiner - 1. Preis (mit Federspiel)
2017 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): Bestenliste 01/2017 (mit dem Album "Smaragd" von Federspiel); Sieger der Bestenlisten "Grenzgänge" und "Traditionelle und ethische Musik"
2018 Überregionaler Volksmusikpreis - Pongauer Hahn, Sankt Johann im Pongau: Gewinner (mit Ramsch und Rosen)
2019 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): Nominierung für die Bestenliste 02/2019 (mit dem Album "Achad")- Ausbildung
2004–2006 Anton Bruckner Privatuniversität Linz: Vorstudium Trompete
2008–2015 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Konzertfach Trompete
2019 Jam Music Lab Privatuniversität Wien: Komposition - MAKarlsruhe (Deutschland): Trompete (Reinhold Friedrich)
New York (USA): Komposition, Interpretation
weiterer Unterricht u. a. bei: Bo Nilsson, Markus Stockhausen- Tätigkeiten
2018–heute wellenklænge – Festival für zeitgenössische Strömungen, Lunz am See: gemeinsame Intendanz mit Julia Lacherstorfer, Workshop-Referent
Mitglied in den Ensembles/Bands
2004–heute Federspiel: Trompete/Zither/Gesang und Komposition (gemeinsam mit Ayac Iuan Jiménez Salvador (trp, flh, elec, voc), Frédéric Alvarado-Dupuy (cl, voc), Christian Amstätter (pos, voc), Philip Haas (trp, flh, voc), Roland Eitzinger (tb, voc), Thomas Winalek (pos, btrp, voc))
2011–heute Ramsch und Rosen: Trompeter (gemeinsam mit Julia Lacherstorfer (vl, va, voc))
2016–heute EXPANDA: Trompeter (gemeinsam mit Julia Lacherstorfer (vl, va, voc), Lukas Kranzelbinder (db), David Six (pf))
2019–heute ACHAD: Trompeter (Zusammenarbeit mit den Musikerinnen des Koehne Quartetts)
2021–heute Dance With The Ghosts Chamber Sextet: Trompeter (gemeinsam mit Mona Matbou Riahi (cl, voc), David Six (pn, perc), Clemens Sainitzer (vc), Irene Kepl (vl), András Dés (perc))- Pressestimmen
02. Oktober 2019
über: Achad - Simon Zöchbauer (col legno)
""Achad" – das Wort stammt aus dem Hebräischen und bedeutet unter anderem "eins", "Einheit" und "Ganzheit" – ist ein intimes und eher stilles Album geworden. Es ist eines, auf dem Simon Zöchbauer für einen Moment innehält und den großen Trubel um Federspiel hinter sich lässt. Gemeinsam mit dem Koehne Quartett [...], welches im Bereich der zeitgenössischen Musik zu den führenden Ensembles in Europa zählt, und dem Wiener Produzenten und Elektroniker Sixtus Preiss verwirklicht der aus Niederösterreich stammende Trompeter, Zitherspieler und Komponist einen Sound, der – stilistisch zwischen Klassik, Neuer Musik, Kammermusik und Elektronik angesiedelt – eine ganz eigene Geschichte erzählt [...]. Die Stücke tragen etwas geheimnisvoll Schönes in sich, eine Art Erhabenheit. Sie sind gefasst in vielschichtige Spannungsbögen, die sich von verspielten Passagen bis hin zu sphärischen Klanglandschaften entwickeln. Simon Zöchbauer und das Koehne Quartett nehmen ihre Hörerschaft auf "Achad" auf eine faszinierende Klangreise mit, auf eine, von der niemand unberührt zurückkehrt. Ein wirklich fesselndes Hörerlebnis."
mica-Musikmagazin: SIMON ZÖCHBAUER – "Achad" (Michael Ternai, 2019)6. Januar 2019
über: Woperting (Col legno, 2018)
"Mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ö1 Pasticcio-Preis und dem Austrian World Music Award, bewegt sich die Gruppe auch mit dem schönen, neuen Album an der Schnittstelle von traditioneller Volksmusik, Weltmusik und Musikethnologie und verwendet ihre eigene musikalische Sprache. Weg von der Wucht der Blasmusik und hin zu fein gearbeiteter Weltmusik. Für das A-cappella-Stück „Die drei Briada“ gelangt die Band zum Abschluss des Albums nach Wolperting, Österreich: Der Autor und Musiker Hubert Weinheimer (Das trojanische Pferd) hat hier ein Traditional aus Niederösterreich eingerichtet. So fügen sich bis ins Detail Musik und Konzept zueinander – das trojanische Pferd entstammt schließlich der griechischen Mythologie."
mica-Musikmagazin: FEDERSPIEL – „Wolperting“ (Jürgen Plank, 2019)20. Oktober 2016
über: Smaragd (Col legno, 2016)
"Von der kleinen lokalen Bühne auf die große internationale, der niederösterreichischen Bläser-Combo Federspiel ist in den vergangenen Jahren das gelungen, was vielen anderen Formationen leider verwehrt bleibt, nämlich sich außerhalb der Heimat einen Namen zu machen. Viele, viele ausverkaufte Konzerte rund um den Globus und Einladungen zu bedeutenden Festivals der Weltmusik und des Jazz zeigen, in welche Dimensionen Federspiel mittlerweile vorgedrungen sind. Warum die Formation eine solche Entwicklung hingelegt hat, zeigt „Smaragd“ auf die wohl eindrucksvollste Art und Weise. Es ist schlicht und einfach ein atemberaubendes musikalisches Feuerwerk, das von Ayac Iuan Jimenez-Salvador (Trompete, Flügelhorn, Gesang), Frédéric Alvarado-Dupuy (Klarinette, Gesang), Matthias Werner (Posaune, Gesang), Philip Haas (Trompete, Flügelhorn, Gesang), Roland Eitzinger (Tuba, Gesang), Simon Zöchbauer (Trompete Zither, Gesang) und Thomas Winalek (Posaune Basstrompete, Gesang) da abgebrannt wird."
mica-Musikmagazin: FEDERSPIEL – „Smaragd“ (Michael Ternai, 2016)18. Juni 2014
über: Live aus dem Wiener Musikverein (feder-records, 2014)
"Eine stilistisch überaus bunte und vielschichtige Mischung, die, und das ist das Schöne am musikalischen Entwurf dieser Truppe, niemals irgendwie verwässert daherkommt und in die Beliebigkeit abgleitet. Die Musik von Federspiel ist eine, die viel Humor besitzt und Spaß macht, gleichzeitig aber auch mit Tiefgang punktet. Ein musikalischer Spagat, den nur wenige mit solch Bravour zu meistern in der Lage sind.
mica-Musikmagazin: Federspiel feiern ihr 10-jähriges Bestehen mit einer Live-CD (Michael Ternai, 2014)21. Jänner 2014
"Was wie ein Feng Shui-Tipp klingt, ist eine griffige Idee, Authentizität zu leben. Mit dem schwungvollen Namen Ramsch und Rosen spielt sich ein Musikerduo mit dem Charme der guten alten Zeit originärer Volksmusik und der musikalischen Abenteuerlust der Jugend in die Ohren von denen, die es schon immer gewusst haben: Echte Volksmusik die nichts mit "Sich-Verbiegen-für-den-Umsatz" zu tun hat, ist populärer denn je, hat viel mit Improvisation und Spontanität zu tun, spricht jugendlich an und spiegelt "unseren", über die Grenzen hinweg berüchtigten Humor wieder (schwarz, direkt, frech, nicht pathogen, doch augenzwinkernd). [...] Da stellen/setzen sich zwei Künstler auf die Bühne, Stimmbänder geölt, Zither platziert, Geige und Bratsche geschärft, Füße mit Schellen bestückt, Trompete poliert, gerade Körperhaltung und ab der ersten Sekunde, in der aufgespielt wird, ist der Raum erfüllt von lustvollem Tönen, das die ZuhörerInnen fesselt. Erstens beherrschen sie ihre Instrumente überaus tadellos, zweitens ist ihr Gesang harmonisch und herzlich selbstbewusst und drittens wird man mit „gschmackigem“ Neuarrangierten (teilweise auch in Texten) konfrontiert und zum Mittun bezirzt (was man in den Volksmusiksessions z. B. in Wien geschehen lassen kann, wo man die beiden möglicherweise hautnah antrifft). Teufel, da wird aufgegeigt!"
mica-Musikmagazin: Porträt: Ramsch und Rosen (Alexandra Leitner, 2014)12. Dezember 2011
"Federspiel haben eine ganz bestimmte Vorstellung davon, wie ihre Musik zu klingen hat. Zeitgemäß, abwechslungsreich und anspruchsvoll. Wiewohl auch der Spaß an der Sache nicht verloren gehen darf. Die zu allen Seiten hin offene Band beschränkt sich nicht alleine auf Traditionen, wissen sie doch um die unendliche stilistische Vielfalt, welche rund um den Globus zu finden ist. Es geht ihnen alleine darum, auf ihrer Reise durch die verschiedenen musikalischen Welten für sich das Beste mitzunehmen."
mica-Musikmagazin: Federspiel zu Gast in der Sargfabrik (Michael Ternai, 2011)- Diskografie (Auswahl)
2022 Albedo - Federspiel (O-Tone)
2019 Achad - Simon Zöchbauer (col legno)
2019 Von der langsamen Zeit - Federspiel (O-tone)
2018 Woperting - Federspiel (col legno)
2017 Bergen - Ramsch & Rosen (Lotus Records)
2016 Smaragd - Federspiel (col legno)
2014 Live im Wiener Musikverein - Federspiel (feder-records)
2014 Bellver - Ramsch & Rosen (Lotus Records)
2012 Drachenhaut und Rosenmund - Märchen-CD mit Helmut Wittmann + Ramsch & Rosen (ATS records)
2012 unerhört BUMM - Federspiel (Philip Haas Ges.b.R)
2010 Federspiel - Federspiel- Literatur
mica-Archiv: Simon Zöchbauer
mica-Archiv: wellenklænge
mica-Archiv: Federspiel
mica-Archiv: Ramsch & Rosen, Ramsch und Rosen2011 New Austrian Sound of Music: Ensembles, Bands und MusikerInnen stehen fest. In: mica-Musikmagazin.
2012 ZOOM! No.4. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Ramsch & Rosen - Bellver. In: mica-Musikmagazin.
2015 Musik-Nachwuchsprogramm THE NEW AUSTRIAN SOUND OF MUSIC 2016/2017. In: mica-Musikmagazin.
2015 AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS 2015. In: mica-Musikmagazin.
2015 Federspiel sind die Gewinner der AUSTRIAN WORLD MUSIC AWARDS 2015. In: mica-Musikmagazin.
2015 WELLENKLAENGE 2015 – "wahlverwandtschaften". In: mica-Musikmagazin.
2017 wellenklaenge 2017. In: mica-Musikmagazin.
2017 Bruckner, Michael: wean hean – Das Wienerliedfestival. In: mica-Musikmagazin.
2018 wellenklænge 2018 – Nordwind & Alpenglühen. In: mica-Musikmagazin.
2019 Ternai, Michael: "Improvisation ist ja nichts anderes als Vergangenheit und Zukunft an einem Platz zu bündeln" – SIMON ZÖCHBAUER im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2019 Ternai, Michael: „Wir fühlen uns einfach wohl, wenn wir das Gefühl haben, dass wir gut klingen“ – FRÉDÉRIC ALVARADO-DUPUY und SIMON ZÖCHBAUER (FEDERSPIEL) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2019 Ternai, Michael: SIMON ZÖCHBAUER – "Achad". In: mica-Musikmagazin.
2020 wellenklænge 2020 - Verbunden & Vernetzt. In: mica-Musikmagazin.
2021 Plank, Jürgen: "EINE WUNDERBARE MISCHUNG, DIE AUF VIELEN EBENEN ANREGT." – JULIA LACHERSTORFER UND SIMON ZÖCHBAUER (INTENDANZ WELLENKLÄNGE) IM MICA-INTERVIEW. In: mica-Musikmagazin.
2021 Fleur, Arianna: Austrian Music Highlights #9. In: mica-Musikmagazin.
2022 Ternai, Michael: „Unser Antrieb war schon immer auch, einen Schritt weiterzugehen […]“ – SIMON ZÖCHBAUER und FRÉDÉRIC ALVARADO-DUPUY (FEDERSPIEL) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2022 25 Jahre wellenklænge: Mut & Gerechtigkeit. In: mica-Musikmagazin.
2023 Umfrage: Klimakrise und Nachhaltigkeit im Musikbetrieb – Wie denkt Simon Zöchbauer darüber? In: mica-Musikmagazin.
2024 Plank, Jürgen: „UNS IST WICHTIG KUNST, GEISTIGEN INPUT, NATUR UND GESELLSCHAFT MITEINANDER ZU VERBINDEN“ – JULIA LACHERSTORFER UND SIMON ZÖCHBAUER (FESTIVAL WELLENKLAENGE) IM MICA-INTERVIEW. In: mica-Musikmagazin.
2024 Ternai, Michael: „Unser Glück war, dass wir viel Zeit für die Entwicklung der Gruppe hatten“ – Philip Haas und Simon Zöchbauer (Federspiel) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
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Website: wellenklænge – Festival für zeitgenössische Strömungen
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 31. 10. 2024): Biografie Simon Zöchbauer. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/203457 (Abrufdatum: 3. 12. 2024).