Heller Richard

Vorname
Richard
Nachname
Heller
erfasst als
Komponist:in
Ausbildner:in
Veranstalter:in
Redakteur:in
Genre
Neue Musik
Geburtsjahr
1954
Geburtsort
Wien
Geburtsland
Österreich

Richard Heller lebte und arbeitete 1979 bis 2019 als Dozent in Augsburg, seit 2019 als freischaffender Komponist in München. Seine Werke wurden in vielen Ländern Europas, sowie in Amerika, Afrika und Asien aufgeführt bzw. für Rundfunk und Tonträger aufgenommen.

Zu den Interpreten seiner Musik zählen u. a.: Wiener Staatsopernchor, Gewandhausquartett Leipzig, Rundfunk-Symphonieorchester Ljubljana (Slowenien), Augsburger Philharmoniker, Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, Tonkünstlerorchester Niederösterreich, ORF-Sinfonietta, Ensemble Kontrapunkte, Novak-Quartett (Prag), Itturiaga-Quartett (Leipzig), Rostocker Nonett, ART Ensemble NRW, Wiener Kammermusiker, Garde Republicaine (Paris), Klavierduo Köhn-Matthies, Maximilian Hornung (Violoncello) etc.

Heller erhielt zahlreiche Kompositionsaufträge (v.a. von Solisten und Ensembles, aber auch musikalischen Organisationen).

Sein Werkverzeichnis umfasst Werke für Orchester (mit und ohne Solisten), Vokalmusik und Kammermusik in Standardbesetzungen ebenso wie Werke für Symphonisches Blasorchester oder ausgefallene Instrumentenkombinationen (z. B. 4 Gitarren, Duo Orgel-Klavier, Holzbläser mit Harfe, Violoncello-Oktett etc.). Hellers Werke wurden u.a. bei Edition Kunzelmann (Zürich), Bärenreiter-Verlag (Kassel) Loosmann-Musikverlag (Ettenheim), Vogt & Fritz (Schweinfurt), Edition Avantus (Augsburg), Musikverlag Intermezzo (Berlin), ISG Publications (USA) sowie Verlag Neue Musik (Berlin) verlegt. Sein Schaffen wurde im Laufe seiner Karriere durch zahlreiche nationale und internationale Preise und Auszeichnungen gewürdigt.
Richard Heller (2022)

Stilbeschreibung

"Richard Heller hat – bis jetzt ausgenommen für das Musiktheater – Beiträge zu fast allen musikalischen Genres geleistet: Er schrieb Solo-Konzerte (für Violine, Violoncello, Klavierduo, Marimba), Orchesterwerke, Musik für Tasteninstrumente und Vokalmusik, aber auch Werke für Symphonisches Blasorchester (inkl. einer Symphonie) und eine beträchtliche Zahl von Kammermusikwerken, teilweise für Standardbesetzungen wie Streichquartett, Blechbläserquintett, Klaviertrio, Streichtrio, Streich- oder Blasinstrumente mit Klavier, aber manche auch für ausgefallene Instrumentenkombinationen wie Orgel und Klavier, 4 Gitarren, Klavierduo, Flöte und Akkordeon, Holzbläser mit Harfe, Schlagzeugtrio, ein Decett, ein Nonett und ein Septett (jeweils Bläser plus Streicher), Altsaxophon/Bassklarinette mit Vibraphon/Marimbaphon, Vibraphon mit Klavier, 8 Violoncelli etc.

Es ist Richard Hellers Ziel, Sinnlichkeit und Konstruktivität in seinen Werken auszubalancieren (ein Autor überschrieb einmal einen Artikel über ihn in der NMZ mit "Die Ausgewogenheit von Raum und Rausch"), um derart gleichermaßen Menschen anzusprechen, die nur hören wollen, wie solche, die sich mit einem Werk auch analytisch auseinandersetzen wollen und können.

Ausgangspunkt für ein neues Werk ist für ihn meistens die Vorstellung von instrumentalen Farben (daher auch das Faible für ausgefallene Besetzungen), die dann zu motivischen Materialien führen und davon ausgehend zur formalen Architektur. Seine Musik ist zu einem großen Teil so gestaltet, als würden verschiedene Instrumente bzw. Spieler miteinander ein Gespräch führen. (Von daher kommen Titel wie "Statement", "Novelette", "Dialog", "Diskurs", "Scène concertante" etc.). Die harmonische Gestaltung ist oft stark vom Jazz beeinflusst, aber auch von dem Wunsch geprägt, Tonalität und Atonalität zu integrieren, was vielleicht überhaupt die große Aufgabe für das 21. Jahrhundert sein könnte.

Oberste Maxime für sein Komponieren ist ihm immer maximale Klarheit und Verfolgbarkeit der musikalischen Entwicklungen, der Wunsch, sich mit seinen Werken nicht nur an Nischen-Spezialisten wenden zu können, sondern – wenn auch klarerweise nicht an ein Massenpublikum – doch an jeden neugierig und offen gebliebenen Kunstinteressierten. Daraus resultiert (vergleichbar einer ökologischen Weltsicht, die es ablehnt, alles technisch Machbare auch wirklich zu machen, weil es zu oft nicht menschen-gerecht ist) einerseits die überzeugte Bereitschaft, sich in den musikalischen Mitteln freiwillig zu beschränken, um die menschlichen Wahrnehmungsmöglichkeiten nicht zu oft zu weit zu überschreiten, und andererseits die "berührungsängstelose" Offenheit für die Verwendung von musikalischen Materialien, die nicht "neu" sind."
Richard Heller: Charakterisierung, abgerufen am 25.03.2021 [http://www.richard-heller.eu/Texte/Charakterisierung/]

Ausgangspunkt seines Kompositionsstils ist die Vorstellung von Instrumentalfarben (und der Sinn für seltene Kombinationen), die zu Motivmaterialien führen. Es gilt die Balance zwischen Sinnlichkeit und Konstruktion in Hellers Schaffen hervorzuheben, die gelungene Integration von Tonalität und Atonalität in seiner Harmonik und seine oberste Maxime der Klarheit und Verfolgbarkeit, sowie sein Formbewusstsein. All diese Mittel kommen als Grundlage der Architektur in seinen Werken zugute.
Verena Platzer (2021)

Auszeichnungen

1977 Stadt Wien: Förderungspreis
1978 Theodor Körner Fonds, Wien: Theodor-Körner-Preis
1978 Wiener Kunstfonds der Zentralsparkasse Wien: Förderungspreis
1979–1980 Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung: Arbeitsstipendium (für kompositorische Tätigkeit)
1980 Stadt Augsburg (Deutschland): Kunstförderpreis für das Gesamtwerk (unter besonderer Hervorhebung der Drei Lieder nach Texten unbekannter Autoren)
1980 Republik Österreich: Österreichischer Förderungspreis für Musik (Elegie)
1984 Adolf Schärf-Fonds, Wien: Förderungspreis
1984 Concurso Internacional de Composición Ciudad Ibagué (Kolumbien): 2. Platz; Kategorie "Gemischte Kammerchöre" (Elegie)
1985 Carl-Maria-von-Weber-Wettbewerb Dresden (Deutschland): Ehrendiplom Streichquartett 1982
1989 Internationaler Kompositionswettbewerb "Eisteddfod", Roodepoort (Südafrika): 1. Preis (Novelette)
1990 Theodor Körner Fonds, Wien: Theodor-Körner-Preis
1995 Kompositionswettbewerb - Blasmusikverband Baden-Württemberg (Deutschland): 5. Preis (Diskurs)
1998 Mid Europe Schladming: Composer in Residence
2000 Kompositionswettbewerb - World Cello Congress III, Baltimore (USA): einziger Preis (Cellophonie)
2003 World Music Days (Slowenien) - ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik: Teilnehmer (nach Auswahl durch eine internationale Jury unter Krzysztof Penderecki)
2010 Prof.-Iwan-Spassov-Wettbewerb, Plovdiv (Bulgarien): Sonderpreis der Stadt Pazardhik (Gedeckte Farben)
2015 Wettbewerb - Austrian Composers Association, Paul-Lowin-Stiftung (Australien): 3. Preis; Kategorie "Vokalwerke/Liederzyklen" (Vokalise)
2017 Carl von Ossietzky-Kompositionspreis, Oldenburg (Deutschland): Auszeichnung (Trois Moments musicaux)
2018 KünstlerGilde Esslingen (Deutschland): Johann-Wenzel-Stamitz-Preis (für das Lebenswerk)
2018 "New Vision"-Kompositionswettbewerb - Four Corners EnsemblePolnisches Generalkonsulat New York, "Chopin & Friends"-Festival, New York (USA): 1. Preis (3 Miniaturen)
2020 Musica Prospettiva, Siene (Italien): Semifinalist (Klavierstück 1976)
2020 Kompositionswettbewerb "Please Yourself" - Alvarez Chamber Orchestra, London (Großbritannien): Distinguished Mention (Pas de trois)

Ausbildung

1972–1979 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrgang "Medienkomposition" (Paul Kont), Lehrgang "Musikpublizistik" (Rudolf Klein), Lehrgang "Kulturelles Management" (Ernst Haeussermann, Marcel Prawy), Lehrgang "Angewandte Formen des Freien Satzes" (Erich Urbanner) - Absolvierung der genannten Lehrgänge
1972–1979 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: IGP Klavier (Wilhelm Hübner), Dirigieren (Otmar Suitner), Chorleitung (Günther Theuring), Korrepetition (Harald Goertz) - alle ohne Abschluss
1972–1976 Universität Wien: Mathematik, Logistik (abstrakte Logik), Musikwissenschaft (ohne Abschluss)
1972–1975 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz (August Kubizek)
1975–1979 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Erich Urbanner) - Diplom mit Auszeichnung

Tätigkeiten

1979 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Fernsehen: freier Mitarbeiter in der Redaktion der Hauptabteilung Musik
1979–2008 Leopold-Mozart-Konservatorium, Augsburg (Deutschland): Dozent (Musiktheorie, Komposition)
1993–2014 Kunstförderpreis der Stadt Augsburg (Deutschland): ständiger Juror
1993–2014 Tonkünstlerverband Augsburg - Schwaben e.V. (Deutschland): Vorsitzender, Organisator einer regelmässigen Konzertreihe mit zeitgenössischer Musik
1989–2008 Augsburg (Deutschland): Fachgruppensprecher "Musiktheorie", intensive Mitarbeit bei der Konzipierung der Studiengänge im Zuge der Gründung der Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg und bei der Eingliederung des Augsburger Teils in die Universität Augsburg
1997–heute GEMA – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte: ordentliche Mitgliedschaft
1999–2008 Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg (Deutschland): Dozent (Musiktheorie, Gehörbildung)
2003 Kompositionswettbewerb der Internationalen Bodenseekonferenz: Juror
2008 Internationaler Yasuo-Kuwahara-Wettbewerb für Mandoline solo, Schweinfurt (Deutschland): Juror
2008–2019 Leopold-Mozart-Zentrum - Universität Augsburg (Deutschland): Dozent (Musiktheorie, Komposition)
2007–2014 Tonkünstlerverband Bayern (Deutschland): 1. stellvertretender Vorsitzender

Austrian Composers Association, Wien: Mitglied, Leiter des Arbeitskreises Interpreten
ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Vorstandsmitglied
weiters (ehemaliges) Mitglied in u.a. AKM – Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Deutschland, Deutscher Komponistenverband, Deutscher Tonkünstlerverband, Künstlergilde, WASBE-Deutschland (World Association for Symphonic Bands and Ensembles)

Aufträge (Auswahl)

1978 Duo Baranyi-Pfajfer, Wien: Rondo für zwei Klaviere
1979 Wiener Nonett: Nonet viennois
1980 Duo Capek-Gailit, Wien: Orgiano
1983 Wiener KammerOrchester: Wiener Kammermusik Nr. 2
1984 im Auftrag von Hansjörg Schweinester: Concerto per fiati
1984 im Auftrag der CellistInnen - Wiener Symphoniker: Cellophonie
1985 Duo Valery-Montrul (Argentinien): Konzert für zwei Klaviere und Orchester
1985 Hense-Quartett München (Deutschland): Jeu concertant
1985 Internationale Festliche Musiktage Uster: Sinfonietta für Blasorchester
1987 im Auftrag von Michael Gailit - Trio Vindobona, Wien: Novelette
1989 Bund Deutscher Blasmusikverbände, Staufen/Breisgau (Deutschland): Scène concertante
1989 Duo Köhn-Matthies, Detmold (Deutschland): Ballade für Klavier vierhändig
1994 im Auftrag von M. Jannetti, Jugendblaskapelle Sonthofen (Deutschland): Diskurs
1995 Theiner & Breitner, Wien: Essay für zwei Klaviere
1995 Deutscher Akkordeon-Lehrerverband e.V., Frankfurt am Main (Deutschland): Kaleidoskop

zahlreiche weitere Aufträge von im Kulturbereich tätigen Organisationen (u.a. Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur, ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik) sowie von Ensemblen/Orchestern (bspw. Wiener Kammermusiker)

Aufführungen (Auswahl)

1976 Kathleen Bryan (cl), Kurt Schmid (cl), Musikverein Wien: Kontakte (UA)
1977 Orth an der Donau: Drei Lieder nach Texten unbekannter Autoren (UA)
1978 Richard Heller (pf), Radiokulturhaus Wien: Lied ohne Worte (UA)
1979 Duo Baranyi-Pfajfer, Musikverein Wien: Rondo für zwei Klaviere (UA)
1980 Wien: Statement (UA)
1982 Augsbrug (Deutschland): Fünf Volksliedbearbeitungen für Gitarrenquartett (UA)
1983 Wiener Nonett, Wien: Nonet viennois (UA)
1984 Wien: Elegie (UA)
1985 Michael Gailit, Odense (Dänemark): Organology (UA)
1985 Augsburg (Deutschland): Concertino für Orchester (UA)
1985 Hense-Quartett München, Benediktbeuern (Deutschland): Jeu concertant (UA)
1986 Lüneburg (Deutschland): Dialog (UA)
1987 Trio Vindobona, Oberhausen (Deutschland): Novelette (UA)
1987 Wien: Streichquartett 1982 (UA)
1988 Hall in Tirol: Toccata für Blasorchester (UA)
1988 Zagreb (Kroatien): Solo for HS (UA)
1989 Duo Valery-Montrul, Orquestra Sinfonica Santa Fe, Santa Fe (Argentinien): Konzert für zwei Klaviere und Orchester (UA)
1989 Internationale Festliche Musiktage Uster (Schweiz): Sinfonietta für Blasorchester (UA, 1. Satz)
1990 Duo Köhn-Matthies - Hochschule für Musik Detmold (Deutschland): Ballade für Klavier vierhändig (UA)
1991 Wien: Assoziationsmusik (UA)
1992 Internationale Bläsertage Aalen (Deutschland): Sinfonietta für Blasorchester
1992 Bruchsal (Deutschland): Scène concertante (UA)
1995 Jugendblaskapelle Sonthofen (Deutschland): Diskurs (UA)
2000 ÖGZM – Österreichische Gesellschaft für zeitgenössische Musik, Wien: Nocturne
2007 Augsburger Tonkünstlerverband e.V. (Deutschland): Diptychon für Violoncello und Klavier (UA)
2009 Maximilian Hornung (vc), Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, Matthias Foremny (dir): Gedeckte Farben (UA)
2013 Christo Tanev (vc), Sinfonieorchester Pazardzhik, Grigor Palikarov (dir) - Eröffnungskonzert - International Music Festival "Winter Music Evenings", Pazardzhik (Bulgarien): Gedeckte Farben (bulgarische EA)

weitere Aufführungen u.a. durch Rundfunk-Symphonieorchester Ljubljana, Chor der Wiener Staatsoper, ORF Chor, Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Gewandhausquartett Leipzig, Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin, Philharmonisches Orchester Augsburg, Rostock Nonett, Prager Streichquartett, Garde Republicaine (Paris) etc.

Pressestimmen (Auswahl)

4. April 2022
"Mit der Uraufführung der Sonate für Posaune und Klavier aus der Feder des Augsburger Komponisten Richard Heller war zudem sehr Wertvolles im Gepäcknetz: In fast impressionistischem Anstrich atmete hier Licht und Schatten, trafen sich raffiniert Posaunenschall und Flügelsaiten zu weithin schwingenden Resonanz- und Echoräumen, nahm der Finalsatz nach dem elegischen 2. Satz rhythmisch Fahrt auf, gab das Stück beiden Duopartnern hinreichend Gelegenheit, ihr instrumentaltechnisches Knowhow vital und beweglich zu demonstrieren."
Augsburger Allgemeine: Zug für Zug durch die Welt der Musik – Konzert Harald Bschorr (Posaune) und Christian Reuter (Klavier) mit zeitgenössischen Kompositionen (Renate Baumiller-Guggenberger), S. ??

2021
"Schon bei den ersten Takten der Vokalise für Sopran und Orgel op.54 ist man völlig vom Klang dieser vielschichtigen und abwechslungsreichen Komposition eingenommen. Ein Meisterwerk, das man sich durchaus einige Male hintereinander anhören kann. Klug gewählt die Reihenfolge, denn es geht weiter mit dem expressiven Klavierstück 1976, welches seine besonderen Effekte durch den raffinierten Pedalgebrauch erzielt. Keine Sekunde Langeweile, jedenfalls nicht für den interessierten Zuhörer [...] Organology op. 11 spielt mit dem Winddruck der Orgel. Man hat das Gefühl, dass man beim Komponisten für Orgel besonders gut aufgehoben ist. 3 Lieder op. 6 schließen sich an, spannungsgeladen und wunderbar artikuliert.
Eine spannungsgeladene „Ballade“ für Klavier zu vier Händen rundet dieses höchst interessante Programm ab. Dann ist Schluss, aber es hätte noch so weiter gehen können – Langeweile hätte sich nicht eingestellt. Freilich muss man seine Ohren schon sehr spitzen, um alle Nuancen erfassen zu können.
Eine feine, ja herausragende CD, die Freude macht. [...] Aber wer diese Produktion nocht kennenlernen will, ist selbst schuld.
Die KünstlerGilde – Bildende Kunst . Literatur . Musik: Neue CD Richard Heller, Werke für Klavier – Orgel – Gesang  Ausgabe 2021/II (Andreas Willscher), S. ??

18. Dezember 2019
"Zeitgenössische Musik kann auch anders. In einem extravaganten Programm stellen die Violinistin Anna Kakutia, der Cellist Graham Waterhouse und der Pianist Dmitrij Romanov am 16. Dezember 2019 im Sitzungssaal der Versicherungskammer Bayern (veranstaltet von Tonkünstler München e.V.) Werke moderner bayerischer (bzw. in Bayern lebender) Komponisten vor. [...] Zuletzt erklingt die Novellette von Richard Heller. Dieses Stück müsste ich noch einmal hören. Nach den verspielten Duetti von Baumann war mein Gehör noch nicht auf diese tiefschürfende Musik eingestellt, um sie von Anfang bis Ende voll aufzunehmen. Hellers Trio erscheint innerlich aufgewühlt und gespickt mit schwarzem Humor. So bildet sie einen Dipol zwischen abgrundtief ernst und doch irgendwo verspielt, wenngleich auf eine beinahe makabre Art. Novellette verfolgt mich von allen Stücken des Abends bislang am längsten und ich verspüre den dringenden Wunsch, dieses Stück und andere Werke des Komponisten zu entdecken."
The New Listener: Gegen alle Vorurteile (Oliver Fraenzke), abgerufen am 26.03.2021 [http://www.the-new-listener.de/index.php/tag/richard-heller/]

März 2018
"„Wenn das, was du zu sagen hast, nicht schöner ist als die Stille, so schweig“. Diesen Satz von Henri Dutilleux hat Richard Heller einem Dossier vorangestellt. Auf seine Kompositionen übertragen hieße das Folgendes: Wenn das, was du komponieren willst, nicht schöner ist als die Stille, so komponiere nicht. Heller hat die richtige Konsequenz daraus gezogen und Musik geschrieben, die schöner als die Stille ist [...] Eines der Ziele von Hellers künstlerischem Schaffen ist die Balance zwischen Sinnlichkeit und Konstruktion. In der nmz stand einmal etwas von seiner Ausgewogenheit von Raum und Rausch. Heller will gleichermaßen Menschen ansprechen, die nur hören wollen, und auch welche, die sich analytisch mit dem Werk auseinandersetzen wollen. Sein ausgesprochenes Faible für Klangfarben fällt dabei deutlich auf. Ebenso sein Formbewusstsein, [...]"
nmz – neue musikzeitung Ausgabe März 2018: Johann Wenzel Stamitz-Preis für Richard Heller – Laudatio von Dr. phil. Dietmar Gräf, S. 51.

2017
"Richard Heller, in Augsburg lebender Komponist und gebürtiger Wiener, ist beim Wettbewerb um die Paul-Lowin-Preise 2015 (ausgeschrieben von der australischen Paul-Lowin-Stiftung gemeinsam mit dem Österreichischen Komponistenbund) in der Kategorie Vokalwerke/Liederzyklen mit dem 3. Preis ausgezeichnet worden. Das prämierte Werk ist die im Auftrag der Evangelischen Stadtakademie München geschriebene „Vokalise“ für Sopran und Orgel (uraufgeführt in München 2013).
Die Preisverleihung fand am 25. 2. 2016 in Wien statt."
Die KünstlerGilde – Bildende Kunst . Literaur . Musik Ausgabe 2017/I: Paul-Lowin-Preis an Richard Heller (Dr. Dietmar Gräf), S. ??

Juni 2016
"Auch im zweiten Konzertteil setzt Skouras auf Kontraste. Richard Hellers „Walzer(?)“ op.43 von 1998 ist die älteste Komposition des Abends und impliziert im Stücktitel wohl die Frage, ob es sich hier um einen „echten“ Walzer handelt. Zumindest hört er sich wie ein echter Walzer an – einer, der im Laufe des Stückes immer schneller wird und regelrecht durchzudrehen scheint."
nmz – neue musikzeitung Ausgabe Juni 2016: Kontrast und Abwechslung (Kristina Gerhard), S. 47.

15. Januar 2015
"Das dialogische Prinzip tritt auch bei Richard Hellers „Essay für zwei Klaviere“ hervor, wobei sich Stephan Kaller und Pavol Kovác anfangs Akkord- und Unisono-Motive zuwerfen, dann im komplexer werdenden Satz mit disparaten Abschnitten gegenseitig beeinflussen, bis sich die bis zur Härte gesteigerte Energie entlädt."
Augsburger Allgemeine: Auf höchstem Niveau – Neue CD von Stephan Kaller mit Komponisten des 20. Jahrhunderts (Heinrich Schiller), S. 37.

10. April 2014
"[...] war eine komprimierte musikalische Biografie des gebürtigen Wieners, Musik in kleiner Besetzung, die aber das Schaffen in großen Zügen durchmaß. [...] Bei aller Variabilität von Besetzung und Genre ist ein „Grundton“ bei Heller zu hören: das Changieren zwischen strengem konstruktivistischen Kalkül und Poesie, wozu die Adaption und ihre assoziativen Veränderungen von epochalen Erscheinungsformen gehören: impressionistische Farben wie auch sachlich-minimalistischer Gestus, harte Kontrastattacken, nicht selten Jazz-Anklänge, parodistische Anmutungen musikalischer Erscheinungsformen. Bei allem eigenen kreativen Antrieb lässt sich Heller meist von Auftragsthemen inspirieren, auch von Musikern und deren Ausdrucksangebot.
Da spielt er mit dem besonderen Klang-Spezifikum der Flöte, sowohl in den „Miniaturen für Altflöte und Klavier“ aus den 80ern, später noch radikaler und fantasievoller mit neuen Tonerzeugungen in den „7 Arabesken für zwei Flöten und Klavier“ (2000/01): Vom spitzen Piccolo bis zur sanften Alt-Tiefe der Bläser sind viele poetische Momente ausgereizt. Aus frühen Jahren gab es Klavierwerke zu hören: die kontrastreiche Klangsuche des kristallin-harten „Klavierstücks op. 4“ (1976) und ein „Lied ohne Worte“ (1978) mit fast skurril verzerrten Schumann’schen Gebärden.
Geradezu konzertanten und orchestral anmutenden pianistischen Pomp verströmt wiederum der „Essay für 2 Klaviere“ (1995/96): Zwischen Auflichtung und Ballung scheinen Themenpakete, in „Brahms’scher“ Kraft oder auch auf jazzigen Nebenpfaden, hin und her zu wandern.
Ähnlich opulent-spektakulär, mit noch mehr parodistischem, doch nicht arrogant-spöttischem Impetus vollzieht sich der Dreiertakt im Klavier-Auftragswerk „Walzer(?)“ (1998). Doch zu seinen schönsten, ureigensten poetischen Verdichtungen zählen die „3 Lieder nach Texten unbekannter Autoren“. Mit quasi fernöstlich knappen „Pinselstrichen“ vereint Richard Heller in diesen Klangbildern Naturton-Stimmungen mit psychologisch-präzisen Analogien."
Augsburger Allgemeine: Zwischen Kalkül und Poesie – Richard Heller verlässt den Tonkünstlerverband. Werkschau zum 60 (Manfred Engelhardt), S. 27.

2. Dezember 2013
"Zu drei wunderschönen anonymen Texten (Spanien, China, Deutschland) komponierte der Augsburger Richard Heller einen meist meditativen Klavierpart. Wie er die Haiku-artigen Bilder durch harmonisch-gestische Wendungen modellierte, dabei mit Wellenbewegung und Statik spielte, war hinreißend, dargestellt von Shihomi Inoue-Heller (Sopran) und Adriana Cervino (Klavier). Hellers Lyrik konnte dem Vergleich – wollte man ihn anstellen – mit Wolfgang Rihms „Späten Liedern“ nach Heiner Müller (Sabine Lutzenberger, Pianist Wolfram Oettl), abgründigen Seelenzuständen, mehr als standhalten."
Augsburger Allgemeine: jetzt:musik – Ein neuer Verein präsentiert sich mit einem großen Konzert erstmals der Öffentlichkeit. Zu hören war ein farbiges Spektrum avantgardistischer Töne (Manfred Engelhardt), S. 36.

30. Oktober 2012
"Richard Hellers „2 Impromptus“ klangen filigran wie japanische Tuschemalerei, kosteten Dreiklang und Zweistimmigkeit aus."
Augsburger Allgemeine: Neues für Gitarre mit Stefan Barcsay (skn), S. 27.

Juli-August 2011
"Im ersten der „3 Lieder nach Texten unbekannter Autoren für Sopran und Klavier“ von Richard Heller liegt das Hauptaugenmerk auf der Deklamation der Singstimme. Mit der Konzentration auf die textliche Ebene korrespondiert ein auf wenige Akkorde und ein Nachspiel reduzierter Klavierpart."
nmz – neue musikzeitung Ausgabe Juli-August 2011: Mal fantasierend, mal opernhaft – Studenten und Dozenten der Musikhochschule München musizieren gemeinsam (Mathilde Betz), S. 43.

7. Juli 2010
"Dazwischen aber leistete sich Foremny den kulturellen Luxus einer Uraufführung, schon der zweiten in dieser Saison. Der österreichische, in Augsburg lebende Komponist Richard Heller (56) hat für Maximilian Hornung (24), den Solocellisten des Sinfonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, ein Cellokonzert komponiert. „Gedeckte Farben“ ist sein Titel, der nicht nur sein Klangspektrum beschreibt. „Gedeckt“ ist auch – wie der Komponist beschreibt – „seine Balance zwischen Emotion und Konstruktion“, sein Gleichgewicht zwischen maßvoller Innovation und durchschimmernder Tradition. Sein Grundgestus ist der des Konzertierens, des fast gesprächsweisen Austausches von musikalischen Figuren, eingebunden in eine klassisch dreisätzige Form mit einem in den langsamen Mittelsatz eingeschobenen Scherzo mit Blues-Elementen. Es hat seinen besonderen Reiz durch abwechslungsreiche Rhythmik und diffizile Klagfarbenmischungen, ist in seinen thematischen Fügungen vielleicht nicht von gleicher Prägnanz."
Ostsee Zeitung: Würdiger Abschluss einer sinfonischen Saison (Heinz-Jürgen Staszak), S. ??

November 2008
"Am Schluss erklang die mächtige „Ballade“ op.36 von Richard Heller, der ein kontrapunktisch und rhythmisch sehr diffiziles Stück geschaffen hat, dessen Form nicht traditionell ist, sondern dessen Handlung „in Reminiszenzen fortschreitet“. Das sehr abwechslungsreiche Stück erinnerte an Muster aus der Folklore, an Gesang mit ostinater Begleitung, an wiegenden Walzer, dazwischen groteske Einwürfe und Klangverfremdungen wie Glissandi und abgedämpfte Saiten, schließlich ein jazziger Schluss. Cervino und Schmeller fanden sich sehr gut zu einem Ensemble zusammen, [...]"
nmz – neue musikzeitung Ausgabe November 2008: Mächtiges und rhythmisch Diffiziles – Zu einem Klavier-Konzertabend des Tonkünstlerverbandes Augsburg-Schwaben (Christian Nees),S. 53.

Oktober 2007
"Lediglich der Augsburger Komponist Richard Heller „störte“ in dieser Runde mit seinem Diptychon für Cello und Klavier aus dem Jahr 2000. Wie schon der Titel aussagt, geht es um zwei Pole, zwei gegensätzliche Positionen, die man auch als Dialog oder Streit in Töne gefasst hören konnte. Das Duo verstand es sehr plastisch, diese zweipolig angelegten Momente in der Komposition darzustellen, interessant war, dass Heller sehr viele verschiedene ungewöhnliche Spielweisen den Musikern abverlangt, viel weitreichender als die nachfolgenden Komponisten. Diese modernen Klangverfremdungen realisierten die Instrumentalisten sehr beeindruckend wie auch die ganze das Stück durchziehende Dramatik und Expressivität."
nmz – neue musikzeitung Ausgabe Oktober 2007: Raffiniert-vertrackte Rhythmen, Anspruch auf Ausdruck – Ein Duo-Abend mit Johannes Gutfleisch und Andreas Kirpal in Augsburg (Christian Nees), S. 45.

3. Mai. 2006
"Erfreulicherweise wurde die zeitgenössische Musik nicht ausgegrenzt: Richard Hellers „Concertino für Orchester“ – auf offener Bühne Beifall für den Augsburger Komponisten – sollte sich subtil im Gleichgewicht musikalischer Kräfte bewegen. Er fand jenen Weg der goldenen Mitte, fern aller Hörbarrieren riss er nicht alle Brücken hinter sich ab, sondern orientierte sich an Bartoks Konzert für Orchester, indem er zwei Themen konzertant gegeneinander richtete und aus dieser Konfrontation Potenzial gewann. Heller wagt sich in der Ambivalenz intuitiver und intellektueller Kräfte nicht so weit vor, dass sein Concertino vor Spannung birst, aber er gewinnt eine klare Linie, die dem Werk Transparenz, spielerische Eleganz und Farbe verlieh.
Russmann und den Philharmonikern gelang der Brückenschlag, sie konturierten beide Themen genau und profilierten im Spiel der Fluktuation neue Klangkonstellationen, die überraschten im Wechselspiel von Schlagwerk, gedämpftem Blech, Holzbläser-Fiorituren und Streicher-Kantilene. Die Durchdringung beider Themen schaukelte sich hoch zu jener Tutti-Emphase, die dann subtil abgebaut wurde: Harfe und gedämpfte Posaunen setzten exquisite Klangeffekte, über rhythmische Verzahnungen schloss sich der Kreis."
Augsburger Allgemeine: Kunst der Balance – Der Engländer Kriss Russmann beflügelt die Philharmoniker (Ulrich Ostermeir), S. 25.

9. Mai 2005
"Entstehung/Entwicklung zeigte sich für Richard Hellers „Essay“ (1995) tonangebend: Getragenen Schritten des pianistischen Gegenübers (Pavol Kovác) mit bizarren Einwürfen entgegnend (Partner: Stephan Kaller), entstand ein beredter Dialog von linearer Sprachmelodik, seigerte sich zu akkordischer Sprechrhythmik, verschmolz beides, einigte sich auf beinahe lyrische Harmonie, die in ein gewichtiges Resümee mündete."
Augsburger Allgemeine: Tasten und Wirbel – Tonkünstlerverein im Atelier (skn), S. ??

2004
"Sein großer Anspruch, Musik als Kommunikation umzusetzen, bezieht sich sowohl auf das Wirken zwischen den Musikern als auch auf das Publikum. Er zitiert etwa neben alten Formen wie der dreiteiligen Liedform als Urform der Kontrastbildung oder die klassische Sonatenhauptsatzform als einen Archetyp menschlicher Gespräche. "Es gibt große Linien, Umwege, Abgrenzungen und Distanzen und in einer guten Reprise ist jeder ein anderer, jeder beeinflusst den anderen", und er gibt seinen Werken Titel, die menschliche Kommunikation und Erzählungen, Gespräche andeuten: Ballade, Dialog, Poème, Statement, Diskurs, Essay. Dabei lehnt er bewusst Programmmusik für seine Werke ab und zeigt sich, wie in seinem Concertino für Orchester, dem Concerto per fiati, dem Konzert für Violine und Orchester, seinem Konzert für Marimba und kleines Orchester oder auch in seiner Sinfonietta (für Blasorchester) als ein Verfechter der absoluten Musik."
nmz – neue musikzeitung: Koordinatensystem aus Logik und Sinnlichkeit (Thomas Weitzenfelder), abgerufen am 26.03.2021 [https://www.nmz.de/artikel/koordinatensystem-aus-logik-und-sinnlichkeit]

29. Mai 2003
"Nach Killmayer und Penderecki folgte Richard Heller, den die Musikhochschule in der Reihe „Komponist und Interpret“ in einem Konzert porträtierte. [...] So trat Hellers künstlerisches Selbstverständnis zutage. Zu seinem Credo wurden totale stilistische Offenheit und Vielfalt, auf deren Weg er zu individueller Klangwirklichkeit findet. Aus dieser Offenheit wird nicht Beliebigkeit, denn seine Maxime „Alles, was man tut, muss zwei Gründe haben“ gleicht einem kategorischen Imperativ, der den kreativen Prozess des Komponierens konsequent hinterfragt, zu Selbstdisziplin führt und keinerlei Nabelschau oder Eskapaden duldet.
Es kristallisierte sich heraus, dass Heller sich nicht im Elfenbeinturm gefangen sieht, sondern für sein Publikum durchhörbar schreibt, sich verpflichtet sieht, dem Rezipienten Brücken zu bauen. Die aufgeführten Werke nun erhärteten über ein breites kammermusikalisches Spektrum, wie sehr Heller seine Antennen ausfährt, um Signale aus der Musik-, Kunst- und Kulturwelt zu empfangen, über die er reflektiert und sie als Komponist wie in einem Hohlspiegel erweitert oder im Brennspiegel fokussiert – in der Intention, ein klangliches Eigenleben zu kreieren. [...] Im Diptychon für Cello/Klavier bildete sich über einer Symmetrieachse eine transparent werdende Formalstruktur ab: Die Bausteine, sich vom Kämpferischen ins Lyrische entwickelnd, waren nicht monoton reflektiert, weil sie über diverse Spieltechniken, Klangexperimente, stilistische Umbrüche und Tempomodifikationen aufgebrochen wurden. [...] Drei Miniaturen für Klarinette und Klavier verdichteten die Aussage auf je eine prägnante Grundidee. [...] Lyrische Beseeltheit schlug um in kapriziöse Lebendigkeit, ein Stück Übermut, das in fließender Bewegtheit ausklang. [...] Kompakter klang die Bagatelle für Blechbläserquintett unter Uwe Kleindienst auf: Heller baut auf die Tragkraft eines bläserspezifischen Themas, das wie eine Matrix das Werk durchzieht: Aus dieser Keimschicht sprießt immer wieder neues Leiben hervor, eröffnet den beiden Trompeten, Horn, Posaune und Tuba Möglichkeiten der Entfaltung: Bläsermusik im Gleichgewicht der Kräfte.
Überbordender die vierhändige Klavier-Ballade, in ihren Farben, Formen, Mustern wie ein Patchwork gestaltet. Hellers Offenheit in Reinform – ein polymorphes Motiv führt zu Klangexperimenten, polyrhythmischem Eigenleben, kühnen Harmonieentwicklungen, Auflichtungen der minimal music, um in Ragtime- und Boogie-Manier im Jazz zu kulminieren. [...] Die „Cellophonie“ für acht Celli kreist um ein klangvolles Motiv, das neue Ideen gebiert, die sich im Wechselspiel auch solistisch niederschlagen. [...] Beifall und Zustimmung für diese Europäische Erstaufführung waren dem Ensemble und Richard Heller gewiss, weiß er doch seine Musik den Instrumenten auf ihren Klangkörper zu schreiben."
Augsburger Allgemeine: Antenne und Spiegel – Richard Hellers Porträt-Konzert in der Musikhochschule (Ulrich Ostermeir), S. ??.

Juli-August 2002
"Richard Hellers „Jeu concertant“ brachte neue Klangfarben ins Spiel: die Gitarre als Schlaginstrument. In allen vier Sätzen, mit Prélude, Chant, Scherzo und Danse überschrieben, spielte das Klopfen und Schlagen auf den Gitarrencorpus eine klangbereichernde Rolle. Sehr apart wirkte das zu gezupften Flageolett-Tönen im melancholischen Chant-Satz, wo das Quartett in zwei verschiedenen Gruppenkombinationen eins zu drei oder zwei zu zwei sich jeweils gegenseitig begleitete. Auch im letzten Satz gab es ähnliche effektvolle Stellen, wo man bei durchgehaltenem Beat und virtuos gespielten rasanten Läufen manchmal den Eindruck gewann, ein Schlagzeug spiele mit."
nmz – neue musikzeitung Ausgabe Juli-August/2022: Leidvolle Erfahrungen in der Musik verarbeiten – Hense-Quartett aus München [...] (Christian Nees), S. 59.

2. März 2001
"Richard Hellers Streichquartett 1982 bezieht sich auf seine Geburtsstadt Wien – die Zweite Wiener Schule revolutionierte in ihrer Hinwendung zur Atonalität die Musikgeschichte. Heller zeigt sich als Modernist mit Maß, türmt keine Hörbarrieren auf, sondern stimmt seine Komposition auf die Streichinstrumente und ihr Klangpotential ab, sieht das Quartettspiel als Kommunikationsmodell. Des öfteren initiieren Cello und Viola die Entwicklungsverläufe, der Kopfsatz weckt Jazz-Assoziationen, nähert sich doch das Cello dem „walking bass“ an. Aber das Blatt wendet sich, neue Konstellationen bilden sich, führen ins Atonale, ohne sprachlos zu werden. [...] Im langsamen Satz bilden Cello und Viola eine kantable Duo-Achse. Klangexperimente, lyrische Färbungen und rhythmische Pointierungen durchdringen und fügen sich. Der Finalsatz bringt den Tanz ins Spiel, zeichnet geometrische Figuren, die polyphon ineinandergreifen, sich überlagern und wieder auflösen."
Augsburger Allgemeine: Eine Reise durch die Mythen – Augsburger Streichquartett und Interkulturelles Orchester in der Kresslesmühle (ulos), S. 19.

Februar 2000
"So fand sich im 4. Sinfoniekonzert die Uraufführung eines Violinkonzertes von Richard Heller. Der gebürtige Wiener lebt seit zwanzig Jahren in Augsburg und ist Lehrer für Musiktheorie an der Musikhochschule. Heller hat es nicht nötig, sich auffällig zu gebärden. dafür ist er zu seriös. Doch er bewegt sich auch keinen Takt in lange strapazierten Feldern. Das einsätzige Konzert ist ein Kaleidoskop von Farben, Bewegungsspielen, reizvollen Valeurs und harten Bläserkaskaden. Darin bewegt sich der Klang der Violine mehr unauffällig als betont virtuos. Ludwig Hornung meisterte diesen gleichwohl kniffligen Part mit Bravour [...]."
Augsburg Journal Ausgabe Februar 2000: Werke aus der Region – GMD Leonard erntete für Uraufführung einer Heller-Sinfonie viel Beifall (Franz R. Miller), S. ??

1. März 1999
"In Richard Hellers „Essay“ op. 40 schlug sich der literarische Anspruch musikalisch nieder. Statt ernüchternden Kalküls herrschen sprunghaft assoziative Gedankenfügungen vor, die aphoristisch treffsicher Hintergründe erhellen. Rhythmische Zuspitzungen und klangbetonte Linien führten zu offener Form, richteten sich gegeneinander und komplettierten sich doch, blieben in einem Schwebezustand zwischen Logik und Gefühl."
Augsburger Allgemeine: Zuletzt lachte Johann Strauß – Gottfried Hefele / Ernst Mauss als Duo an zwei Klavieren (ulos), S. ??

15. Juli 1998
"[...] die in der Uraufführung einer „Bagatelle“ für Blechbläserquintett des Ausburger Komponisten Richard Heller gipfelte. Hellers freitonale Musik arbeitet mit vertrauten Floskeln, die verfremdet und mit individuellem Gestaltungswillen überformt werden.
Die Bläserparts sind jedem Instrument auf den Leib geschneidert, so daß sich das Quintett leicht tat, der anspruchsvollen Musik zu ihrem verdienten Beifall zu verhelfen."
Allgäuer Zeitung: Jedes Tier hat seinen Stil – Die Jugendblaskapelle Sonthofen spielt Vielschichtiges (Dr. Rainer Bayreuther), S. ??.

23. Oktober 1997
"Das Programm rundeten ... Richard Hellers „Lieder der Sehnsucht“ ab. [...] Hellers drei Kunstlieder sind durch beherrschte Textausdeutung geprägt. Neben die Melodie-Linie treten sensitive Klavier-Reflexionen."
Augsburg Allgemeine: Gründervater Liszt – Konzert zum 150. Geburtstag des Tonkünstlerverbandes (Ulrich Ostermeir), S. 22.

2. Oktober 1995
"Schon bei den ersten Tönen zu Richard Hellers „Scène concertante“, op.37 wurde klar, daß diese Interpretation einer der Höhepunkte des Abends werden sollte. Sowohl die über unzählige Takte hinaus wilde mitreißende Komposition des 1954 in Wien geborenen Professors für Komposition und Musiktheorie am Augsburger Leopold-Mozart-Konservatorium als auch die technisch und emotional überzeugende Darbietung des Orchesters bewiesen eine gelungene Kombination. Die „Scène concertante“ trägt ihren Titel nicht zu Unrecht aufgrund ihres musikalisch und visionär nachvollziehbaren szenisch-dramatischen Kompositionsprinzips. Musikalische Gedanken werden wie Gedanken in einem Gespräch geäußert, entwickelt, verändert, verworfen, wieder aufgenommen."
Wetterauer Zeitung: Musiker präsentieren sich in Hochform – Sinfonisches Jugendblasorchester der Musikschule Stuttgart spielte in der Landesärztekammer (Boris Udina), S. ??

21. April 1994
"Bluesgestik und swingende Jazz-Passagen sind auch ein Bestandteil von Hellers „Dialog“ für Baßklarinette/Altsaxophon und Marimbaphon/Vibraphon. Gestaltet ist dies aber auch durch das Wechselspiel von statischen Klangflächen und Bewegung, in der Mischung der Sax- und tiefen Klarinettenfarben mit dem surrenden Klanggut des Partners [...]. Der Bläser Wilhelm Nuszbaum und Raimund Martin am Schlagwerk, der raumgreifend hin- und herrochierte, brachten Hellers langen Marsch durch die vibrierenden Klanginstitutionen engagiert über die Bühne."
Augsburger Allgemeine: Ein Künstler-Panorama – Sechs Komponisten beim Konzert im Konservatorium (Manfred Engelhardt), S. ??

14. Mai 1993
"Organology nennt Richard Heller [...] seine Komposition, [...]. Heller breitet Klangebenen aus, „schraffiert“ sie quasi mit kurzen motorischen Einsprengseln; er schafft – um in der Sprache der bildenden Kunst zu bleiben – in einer Mischung aus Flächigkeit und graphisch feiner Linearität dreidimensionale Tiefenwirkung, schlägt Akkorde an und läßt im Nachklingen einfache Farbnuancen stehen. Ein klar, fast karg und kühl konstruiertes Werk, ohne schwitzende Ausdruckswut."
Augsburger Allgemeine: Nacht, Räume, Gespenster – Komponisten am Konservatorium mit Orgelwerken (me), S. ??

23. Juni 1992
"Nicht jeder bekommt einen eigenen Abend mit einer Werkschau. Richard Heller war jetzt ein Konzert in der Akademie gewidmet. Der gebürtige Wiener erwies sich der Ehre schon äußerlich als würdig, da ein voller Konservatoriumssaal schon einiges aussagt.
[...] ... lyrisch, meditativ, ironisch, sparsam in der Faktur, mit Annäherungen an den Jazz sowie an die Vorbilder Debussy, Skrjabin, Webern. [...]
Die Ballade für Klavier vierhändig, [...] das effektvollste Stück des Abends: Gershwins Blues-Kühle, rhythmische Kühnheiten, Experimente mit den Obertönen der Klaviersaiten, naive bis raffinierte Bewegungsraster gehen eine gute Mischung ein. Die experimentelle, verspielt exotische Richtung schlägt auch „Solo for HS“ für Baßklarinette und Percussion ein, wobei Wilhelm Nuszbaum zu den rhapsodischen Melodienfetzen allerlei skurriles Klappern, Knacken und Klingeln des Schlagwerks zu realisieren hatte.
Eher introvertiert, auf aphoristische Kürze angelegt, durchsetzt mit fein vibrierenden Impulsen, schnellen Farbwechseln und Themensplitterungen sind Kammermusikstücke wie Statement für Streichtrio (...), ein Poème für Violine/Klavier (...), ein Streichquartett (...), das sich auch zu Romantik-Zitaten aufschwingt oder sich vor Beethovens später Quartettkunst zu verneigen scheint. Ein Klavierstück von 1976 (...) ist eine kühl strukturierte Meditation, dagegen eher pralle Genre-Stücke, mit tänzerisch-balladenhaften Reizen sind fünf Piecen für Altsaxophon und Klavier (...). Als sensibler und phantasievoll mit Flüsterstimme gestaltender Liedlyriker hatte Heller mit Ehefrau Shihomi Inoue-Heller eine angemessene Interpretin."
Augsburger Allgemeine: Farbige Splitter – Der Komponist Richard Heller (me), S. 17.

30. Mai 1991
"[...] das Rondo op. 15 Richard Hellers, des 1954 geborenen Wiener Komponisten, in dem ein ausgesprochen sensibles, nachdenkliches Stück begegnet, in dem sich Heller als ein Zeichner der Pastellfarben erweist; [...]"
Thüringer Tageblatt: Prägnant und voller Präzision – Weimarer Pianistenensemble im Kunstfestkonzert (-at-), S. ??

5. März 1990
"Zumal im Kleinen Goldenen Saal hat der 1954 in Wien geborene, schon viele Jahre in Augsburg wohnende Komponist Richard Heller mehrfach auf sich aufmerksam gemacht. Bei der jüngsten Philharmonischen Matinee im Kleinen Goldenen Saal am gestrigen Sonntag nahm sich nun das „Augsburger Streichquartett“ eines 1982 von Heller komponierten Streichquartetts (op.24) an. Hatte das Programm-Faltblatt auch den Eindruck vermittelt, als ob diese dreisätzige Komposition den rückwärtsgewandten und „geschönten“ Ton suchen würde, so zeigte die Wiedergabe dann ein durchaus eigenständiges Werk, dicht und tief im Ausdruck, vor allem im zweiten Satz.
Heller scheint mit diesem Stück an den musikalischen Umbruch zu Beginn unseres Jahrhunderts anknüpfen zu wollen; der kurze, expressive, große Tonräume überwindende Gestus (erster Satz) findet sich darin ebenso wie der klagende Abgesang wienerischer Prägung (zweiter Satz). Der dritte Satz wiederum besitzt mitreißende Motorik Daß das Werk seine überzeugende Wirkung entfalten konnte, dafür war auch das „Augsburger Streichquartett“ mit ... verantwortlich."
Augsburger Allgemeine: Ein Fingerzeig – „Augsburger Streichquartett“ bei der Philharmonischen Matinee (Rüdiger Heinze), S. ??

18. Mai 1989
"Einen reizvollen Abschluß bildeten die packenden Klangexperimente von Richard Hellers „Klavierstück 1976“, ein Spiel mit Obertönen und Reibungsklängen, extremen Lagen und Clustern. Johannes Bosch zeigte unter den Augen des anwesenden Komponisten mit großer Suggestivkraft die Stringenz und Geschlossenheit dieses Werkes."
Augsburger Allgemeine: Ungewohnte Klänge – Junge Interpreten spielen Solokompositionen des 20. Jahrhunderts (Bruno Kliegl), S. 19.

9. Januar 1988
"Die Volksliedbearbeitungen des 33jährigen, aus Wien stammenden Richard Heller sind unprätentiöse, musikantische und auf Spielfreude angelegte Stücke, die das Liedgut vollmundig zum Tönen bringen und doch aparte harmonische und strukturelle Spurensuche in musikalischem Neuland betreiben. „Feinsliebchen“ und „Schwesterlein“, „Weiß mir ein Blümli blaue“ und „Ach Blümlein blau“ klingen nah und doch ein bißchen fremd [...]"
Augsburger Allgemeine: Auch originale Klänge – Das Augsburger Gitarrenquartett stellt seine neue Platte vor (me), S. ??

17. März 1987
"Die in der Matinee dargebotenen beiden Originalkompositionen stammen aus der Feder zweier Zeitgenossen: Eberhard Werdin [...] und Richard Heller. Dessen fünf Volksliedbearbeitungen, zwischen 1982 und 1984 speziell für das Augsburger Gitarrenquartett geschrieben, sind durch zahlreiche musikalische Übergänge und Effekte in der Realisierung sehr anspruchsvoll, wurden aber – [...] – konzentriert bewältigt – gleichwohl der im ersten Lied vom Komponisten bewußt gesetzte „Dissonanzenschleier“ sich wohl erst beim zweiten Hören erschließt."
Augsburger Allgemeine: Die Faszination der Nuance – Philharmonische Matinee mit dem Augsburger Gitarrenquartett (Rüdiger Heinze), S. 31.

13. März 1986
"Das Poème für Violine und Klavier (op. 10) des jungen Komponisten Richard Heller (geboren 1954) ist ein langsam von der Geige erzähltes Gedicht in modernem Klanggewand – bald aufgewühlt und leidenschaftlich, bald abrupt abgebrochen, um erneut zagend anzusetzen. Dem Klavier kam die Rolle zu, Hintergründe und seelische Stimmungen in einfühlsamen, weichen Passagen nachzuerzählen. Heller nutzt alle technischen Möglichkeiten der Geige. Er läßt den Bogen über den Steg gleiten, völlig ohne Vibrato, so daß eher Geräusche denn Töne entstehen; er fordert mit geradem, schnellen Strich bewußt auch „häßliche“ Klänge. Aber es finden sich ebenso ungemein lyrische, charmante Passagen, so ein stiller, sensibler, fast unhörbarere Teil, in dem die Saiten nur hauchdünn angestrichen werden und der mit einem Flageoletton endet."
Augsburger Allgemeine: Ein Schumann als Paradestück – Duo-Abend in der Fachakademie (pg), S. ??

1. März 1985
"Richard Heller, Jahrgang 1954, der jüngste unter den an diesem Abend aufgeführten Komponisten, Wiener und Kompositionslehrer am Konservatorium, machte mit „Poème“ op. 10 und „Drei Miniaturen“ op. 19, beide für Violine und Klavier, den Anfang. Bei ihm herrschen intellektuelle Kühle, aphoristische Kürze, ausgesparter Klang: Ein nervöser Lyriker, der mit seinen Einfällen sparsam umgeht."
Augsburger Allgemeine: Vielerlei Temperamente – Der Tonkünstlerverein präsentierte „Komponisten in Schwaben“ (Thea Lethmair), S. 27.

19. Dezember 1984
"Dazwischen als Uraufführung ein Werk des 30jährigen Urbanner-Schülers und Augsburger Kompositions-Professors Richard Heller: „Elegie“ nach Texten aus den „Duineser Elegien“ von Rainer Maria Rilke. Ein interessantes, harmonisch ausdrucksstarkes Stück, mit dem sich die Ausführenden spürbar viel (...) Mühe gegeben hatten."
Die Presse, Wien: Wiens luxuriöser Chor – Zu einem Konzert des Staatsopernchores unter Hagen-Groll (ghjk), S. ??

April-Mai 1983
"Nach der Pause erklang Richard Hellers „Nonet Viennois“ op. 16. Der Stil des 1954 in Wien geborenen Komponisten ist zwar von konstruktiven Elementen geprägt, aber die Konstruktion bleibt beim Hören zweitranig, der Einfall ist so gut, daß er direkt anspricht – und das will einiges heißen."
ÖMZ – Österreichische Musikzeitschrift Ausgabe April-Mai 1983: Wien: ORF-Sendesaal (H. P.), S. 273.

Jänner 1981
"Die Orgel schmalzt einen Blues daher. Das Klavier klopft den Takt dazu. Dann verabschiedet sich die Melodie von der Begleitung, aber was eigentlich zu falschen Tönen führen müßte, taucht den unbeirrt weiterstrebenden Bluesgesang in immer aufregender getönte Akkordfarben. „Orgiano“ von Richard Heller, am Mittwoch im Mozartsaal uraufgeführt, ist ein Musikstück wie ein guter alter Western: spannend und mit Happy End."
Die Presse, Wien: Blues mit Ringelspiel – Orgel, Klavier und eine Uraufführung im Mozartsaal (Klaus Khittl), S. ??

14. August 1980
"Dimitrie Johann Leivici ist ein brillanter Interpret [...]. Und er trumpft auch mit moderner Musik auf. Etwa mit Richard Hellers wohlklingendem „Poème“: einem vielschichtigen, melodischen Gewebe voll empfindsamer Lyrik."
Kronenzeitung Wien: Konzerte kurz – Geigenlyrik im Palais Lobkowitz (MR), S. ??

1. März 1979
"Klara Baranyi und Anna Pfajfer hoben das Rondo für zwei Klaviere op. 15 von Richard Heller im Brahms-Saal des Musikvereins aus der Taufe. Sie bewiesen dabei Mut und technische Geschicklichkeit, denn das gut gebaute, klanglich abwechslungsreiche Stück bietet einige Schwierigkeiten, besonders im „Mittelteil“, wo Akkordrepetitionen mit rhythmischer Verschiebung exakt durchgeführt werden müssen. Das Hauptthema wird frühzeitig vom ersten Klavier in Oktaven-Parallelen vorgestellt und kehrt am Schluß als Grundlage eines freien Kanons wieder. Die Coda verarbeitet neuerlich das Material der Einleitung, so bleibt eine gewisse Symmetrie stets erhalten. Die Novität fand gute Aufnahme."
Salzburger Nachrichten: Alte und neue Klaviermusik – Rudolf Serkin im Konzerthaus – Uraufführung im Brahms-Saal (Ruediger Engerth), S. ??

Oktober 1977
"„Ach diese Scheu, diese Säumigkeit“ heißt es in einem der „Drei Lieder op. 6“ von Richard Heller (geb. 1954), die bei einem gemeinsamen Konzert des ORF und der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik uraufgeführt wurden. Der junge Komponist bemüht sich um die musikalische Ausdeutung des Textes, wobei seine harmonischen Mittel „sogar bis zur Aufstellung echter Grundtöne gehen“. Er zeigt also weder Scheu noch Säumigkeit in der Verwendung traditioneller Formen sowie gesprochener und geflüsterter Passagen."
Salzburger Nachrichten: Ach diese Scheu, diese Säumigkeit – Uraufführungen beim Wiener ORF – Heimstatt für „Pupodrom (Ruediger Engerth), S. ??

17. Dezember 1976
"„Klavierstück 1976“ des Urbanner-Schülers Richard Heller stellt den Effekt des sogenannten „künstlichen Flageoletts“ (stummes Niederdrücken der Taste unter Ausnützung des Obertonspektrums anderer Töne) in einen größeren Zusammenhang teils scharf perkussiv bestimmter, teil statischer Klangfelder, woraus sich höchst delikate chromatische Phänomene ergeben, die von Wolfgang Riedel, der alle Geheimnisse moderner Klaviertechnik perfekt beherrscht, geschickt zur Geltung gebracht werden."
Salzburger Nachrichten: Auf der Suche nach Talenten – Katholische Hochschulgemeinde Wien stellt Komponisten vor (Ruediger Engerth), S. 7.

Diskografie (Auswahl)

2021 New Music by Living Composers, Series 1, Vol. 8 (Petrichor Records) // Werk: VOKALISE für Sopran und Orgel – Shihomi Inoue-Heller (s), Anette Wende (org)
2020 Contemporary Chamber Music 2 (RMN Classic) // Werk: PAS DE TROIS pour Trio d’anches – Ensemble Pas de trois
2017 Richard Heller: Werke für Klavier / Orgel / Gesang - Shihomi Inoue-Heller (s), Richard Resch (t), Adriana Cervino (pf), Wolfgang Riedel (pf), Anette Wende (org), Michael Gailit (org), Klavierduo Silke-Thora Matthies – Christian Köhn (ISSA Klassik)
2015 Zeitgenössische Musik in Augsburg, Livemitschnitte Vol. I, 1998–2006 (ISSA Klassik) // Werk: ESSAY für 2 Klaviere – Tonkünstlerverband Augsburg-Schwaben
2015 Klaviermusik des 20. Jahrhunderts, Live - Stephan Kaller (pf), Pavol Kovac (pf) (ISSA Klassik) // Werk: ESSAY für 2 Klaviere
2014 PAS DE TROIS pour Trois d'anches - Trio "Pas de trois" (ISSA Klassik)
2012 Werke aus dem Manuskriptearchiv des DTKV - Klementina Pleterski (vl), Mona Kern-Schümann (vl), Regina Krull (va), Ursula Kreusen-Nickel (vc) (Musikwerkstatt Siegburg) // Werk: STREICHQUARTETT 1982
2011 Nocturnes - Stefan Barcsay (raccanto) // Werk: 2 IMPROMPTUS für Gitarre solo
2009 Augsburger Streichquartett (amphion) // Werk: STREICHQUARTETT 1982
2008 International Youth Wind Orchestra, Johann Mösenbichler (dir) (AMOS) // Werk: DISKURS für Blasorchester
2006 Tymur Melnyk (vl), Peter Holetschek (pf) (Vienna Music Records) // Werk: POÉME für Violine und Klavier
2000 Orgelportrait St. Anna (Augsburg) (Ascension Records) // Werk: ORGANOLOGY für Orgel solo -  Karl Maureen (org)
2000 Ensemble Musicattuale (Agenda) // Werk: STATEMENT für Streichtrio
1999 Internationales Jugendblasorchester der MidEurope 99, Johann Mösenbichler (dir) (AMOS) // Werk: FLASH für Blasorchester
1998 Portrait-CD "Heller Wahnsinn" - Klarinettenklasse Harald Harrer am Leopold-Mozart-Konservatorium Augsburg (Mediatone) // Werk: ASSOZIATIONSMUSIK für 2 Klarinetten und Bassklarinette
1997 Verbandsblasorchester Kaiserstuhl-Tuniberg, Frieder Stoll (dir) (AMOS) // Werk: DISKURS für Blasorchester -
1993 Trio Orfeo (Symicon) // Werk: NOVELETTE für Klaviertrio
1989 Raritäten aus der Musikwelt - Emanuel Amtmann (org), Manfred Tausch (pf) (Tuning 2000) // Werk: ORGIANO (Duo für Orgel und Klavier)

Literatur

1980 Thym, Rolf: Anreiz nach ersten Schritten. In: Augsburg Journal, 12/1980, S. ???
1981 Szmolyan, Walter: Staatlicher Förderpreis für Richard Heller. In: Österreichische Musikzeitschrift 5-6/1981, S. ???
1983 Becker, Georg: Die Ausgewogenheit von Raum und Rausch. In: nmz – neue musikzeitung 6-7/1983 (??. Jahrgang), S. ???
1992 Adrian, Irene: Komponistenporträt Richard Heller. In: CLARINO, Internationale Zeitschrift für Bläsermusik, 10/1992, S. ???
1993 Baier, Christian: Rückkehr zum Bezugsraster – Richard Hellers Konzert für zwei Klaviere und Orchester, op. 29. In: Österreichische Musikzeitschrift 6/1993, S. ???
2004 Weitzenfelder, Thomas: Koordinatensystem aus Logik und Sinnlichkeit. In: nmz – neue musikzeitung 12/2004 (53. Jahrgang); abgerufen am 26.03.2021 [https://www.nmz.de/artikel/koordinatensystem-aus-logik-und-sinnlichkeit].
2008 Reiter, Sabine: Komponistenbund bei der Mid Europe 2008. In: mica-Musikmagazin.
2013 DTKV: Von Augsburg nach Bulgarien. In: nmz – neue musikzeitung 05/2013 (62. Jahrgang); abgerufen am 26.03.2021 [https://www.nmz.de/artikel/von-augsburg-nach-bulgarien].
2014 Messmer, Franzpeter: Ohne Musik könnte ich nicht leben, ohne Mathematik schon. In: nmz – neue musikzeitung 04/2014 (63. Jahrgang); abgerufen am 26.03.2021 [https://www.nmz.de/artikel/ohne-musik-koennte-ich-nicht-leben-ohne-mathematik-schon].
2019 Messmer Franzpeter: Ökologie des Hörens – Der Komponist Richard Heller feiert seinen 65. Geburtstag. In: nmz – neue musikzeitung 05/2019 (??. Jahrgang), S. 47.

Quellen/Links

Webseite: Richard Heller
Austrian Composers Association - Webseite: Richard Heller
Deutscher Komponistenverband - Webseite: Richard Heller
Musikverlag Intermezzo - Webseite: Richard Heller
Verlag Neue Musik - Webseite: Richard Heller
Verlag Vogt & Fritz (edition 49): 3 Artikel zu Richard Heller
ISG Publications - Webseite: Richard Heller – Statement for String Trio