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Winkler Laura

Vorname
Laura
Nachname
Winkler
auch bekannt unter
Laus
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Arrangeur:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Pop/Rock/Elektronik
Subgenre
Singer/Songwriter
Folk
Instrument(e)
Stimme
Klavier
Elektronik
Geburtsjahr
1988
Geburtsort
Graz
Geburtsland
Österreich
Laura Winkler

Laura Winkler © Lena Mucha

"Angefangen hat alles in Graz. Die dortige Kunstuniversität war über Österreichs Grenzen hinaus viele Jahre Gravitationszentrum für angehende Jazzer*innen und Musiker*innen mit osteuropäischem Hintergrund. Eingebettet in diese lebendige und vielfältige Szene studierte Laura Winkler, 1988 geboren und in der Steiermark aufgewachsen, Jazzgesang – und vertiefte sich gleichzeitig immer mehr ins Komponieren. Ihr erstes Album mit eigenen Stücken, Umami, präsentierte Winkler 2010 als Leaderin des Quintetts aura:L sculptures. Im Anschluss an ihren Gesangs-Bachelor begann sie einen Masterstudiengang Komposition bei Ed Partyka, den sie ab 2012 an der Berliner Universität der Künste bei John Hollenbeck und Greg Cohen fortsetzte und 2013 – wiederum mit Auszeichnung – abschloss. Währenddessen gründete sie ihr couragiertes, ungewöhnlich klangfarbenreiches Wabi Sabi Orchestra.

Auch nach ihrem Master blieb Laura Winkler in Berlin, bis heute schätzt sie die Metropole für ihr spezielles Lebensgefühl, ihre Offenheit und Kreativität. Nur wenige Monate nach ihrer Ankunft gründete sie die international besetzte und unkonventionell instrumentierte Popjazzfolk-Band Holler My Dear, die mittlerweile drei Alben beim Label Traumton Records veröffentlicht hat.

Vom Debütalbum Have you seen the troll? bis zu Steady As She Goes wird das Sextett von begeisterten Medienreaktionen begleitet. Die FAZ lobte Winklers "Humor und Hintersinn" und Das Magazin Rondo konstatierte: "Jedes Stück steuert unaufhaltsam auf einen hymnischen Höhepunkt hin, in dessen glühendem Kern Winklers meisterhafte Singkunst strahlt."Ö1 diagnostizierte "Musik als Anti-Depressivum“, das Magazin Folker sekundierte: "progressive Musik lässt sich auch ohne elektronische Effekte machen." Andere hoben den "kunstvollen Pop-Gestus" (Mica – Music Austria) hervor oder die Grenzenlosigkeit der Musik.

Eine musikalisch andere Richtung schlägt Winkler mit ihrer Electropop-Band kwena ein (mit Yasmin Hadisubrata, Ben Barritt und Joh Weisgerber). Abseits ihrer eigenen Gruppen wirkt(e) Winkler u.a. in Max Andrzejewski's Hütte, Maria Gstättners Projekt Inventar der Gegend und im a capella-Quartett Ensemble O mit.

Seit Jahren komponiert Laura Winkler für Theater- und zeitgenössische Tanzprojekte (Sophiensäle, HAU, Radialsystem, Tao!) und für die Vorarlberger Kammermusik-Reihe Musik in der Pforte (2018 Streichquintett, 2020 Orchesterwerk im Rahmen von A Musical Friday For Future). Ebenso schreibt sie für zeitgenössische Orchester, Ensembles und Big Bands, darunter das Babylon Orchestra Berlin, Metropole Orchestra (Hilversum, NL), Wiener Symphoniker, Ricciotti Ensemble (Amsterdam, NL), dem Rangarang Chor Fette Hupe oder das Graz Composers Orchestra. 2021 komponierte sie die Dorfoper Die Nacht von Allerheiligen (Regie: Georg Schütky), die mit dem Volkskulturpreis des Landes Steiermark ausgezeichnet wurde. 2022 wirkte sie als Co-Komponistin bei der partizipativen und inklusiven Schlossoper Regina - Ein Fest! mit. Für 2024 sind Auftragswerke für Musik in der Pforte und die Neuköllner Oper im Entstehen. 

Kommunikation und Vernetzung innerhalb der Szene sind für Laura Winkler ebenso essentiell wie ihre künstlerische Arbeit. Schon in Graz engagierte sie sich in der Musiker*innen-Initiative Jazzwerkstatt und ließ sich von der damals dort anzutreffenden stilistischen Vielfalt inspirieren. In Berlin wurde sie bald eine treibende Kraft im KIM-Kollektiv (Kollektiv für Komponierte und Improvisierte Musik), leistete auch politische Arbeit im Vorstand der IG-Jazz Berlin und wirkt aktuell beim be kind festival. Getreu ihrem Anspruch, Musik nicht nur zu spielen, sondern auch über Inhalte, Formen und Strukturen nachzudenken. Diese Haltung zeigt sich auch in ihren Songtexten. Hintergründig reflektiert Laura Winkler über Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen, dabei verliert sie nie den ihr eigenen, zuversichtlichen Humor. 
Laura Winkler (2023): Biografie, abgerufen am 7.11.2023 [https://www.laurawinkler.com/biography] 

Stilbeschreibung

"Getreu ihrem Anspruch, Musik nicht nur zu spielen, sondern auch über Inhalte, Formen und Strukturen nachzudenken. Diese Haltung zeigt sich auch in ihren Songtexten. Hintergründig reflektiert Laura Winkler über Politik, Gesellschaft und Zeitgeschehen, dabei verliert sie nie den ihr eigenen, zuversichtlichen Humor."
Laura Winkler: Laura Winkler – Gesang, Komposition, Lyrics, abgerufen am 06.06.2023 [https://laurawinkler.com/files/pages/biography/0402f63a6f-1617808190/la…]

"Laura Winklers musikalisches Universum ist ein eines der vielen Farben, Schattierungen und Facetten. Sowohl in der Frage nach der stilistischen Ausrichtung, wie auch im Spiel und Umgang mit den unterschiedlichen Stimmungen zeigt sich die gebürtige Grazerin als eine Künstlerin, die sich in keinem Moment in irgendein einengendes musikalisches Konzept hineinzwängen lassen will. Vielmehr als sich den bereits tausendfach praktizierten und gehörten Entwürfen zwischen Jazz und Pop zu orientieren, versucht sie [...] einen möglichst eigenständigen Weg zu beschreiten, einen, der im Ergebnis vor allem in einer bezaubernd charmanten und ungezwungenen Art ihren Ausdruck findet [...]."
Michael Ternai (2013) Holler My Dear – Have you seen the troll? In: mica-Musikmagazin

"Diese Träume hat die introvertierte Musikerin in Kompositionen umgesetzt, die vor allem durch juvenile Lebendigkeit und eine Herzhaftigkeit überzeugen, die selbst noch in melancholischen Phasen nichts an ihrer spielerischer Schwerelosigkeit verlieren. Sicher intoniert mit einer Stimme, die man leicht wie eine Feder beschreiben könnte, und deren mädchenhafter Charme die Hoffnung nährt, dass hier auch ein charakterhaftes Timbre wächst [...]."
Otmar Klammer (2010), Amt der Steirischen Landesregierung - ARTfaces Galerie: Eine besonnene Jazzsängerin mit spielerisch sicherer Feder, abgerufen am 06.06.2023 [https://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/11363057/166298034/]

Auszeichnungen

2009 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Förderstipendiatin
2011 Österreichischer Rundfunk – ORF: Finalistin Ö1 Talentebörse-Kompositionspreis
2011 Wettbewerb "Jazz – Comp – Graz 2011" - Pro Jazz Graz, KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Finalistin (When It's Getting Dark)
2012 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: START-Stipendiatin
2012 Metropole Orkest Arrangers Workshop (Niederlande): Finalistin
2013–2016 Yehudi Menuhin Live Music Now e.V., Berlin (Deutschland): Stipendiatin 
2014 Berlin Music Commission (Deutschland): Förderung (mit Holler my Dear)
2014 Studioprojekt Jazz - Berliner Senat für kulturelle Angelegenheiten (Deutschland): Förderung (Album "Eat, drink and be merry", mit Holler my Dear)
2015 Berliner Senat für kulturelle Angelegenheiten (Deutschland): Tourförderung (mit Holler my Dear)
2015 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2016–2017" (mit Holler my Dear)
2017 Inititative Musik: Förderung Studioprojekt „Steady as She Goes“ (mit Holler my Dear)
2017 Land Steiermark: Förderung Studioprojekt „Steady as She Goes“ (mit Holler my Dear)
2017 Berliner Senat für kulturelle Angelegenheiten (Deutschland): Tourförderung (mit Holler my Dear)
2017 Berliner Senat für kulturelle Angelegenheiten (Deutschland): Förderung Musikvideo (mit Holler my Dear)
2020 | 2021 Musikfonds e.V.: Stipendienprogramm 
2021 Berliner Senat für Kultur und Europa: Arbeitsstipendium (mit Holler my Dear)
2021 GEMA Stipendium (Deutschland)
2021 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Projektförderung für Kompositionsvorhaben 
2022 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium 
2023 Inititative Musik: Förderung Studioprojekt „Up in the Open“ (mit Holler my Dear)

Ausbildung

1994–2006 Musikschule Krieglach und Kapfenberg: Blockflöte, Saxophon, Klavier
2002–2006 Musikschule Krieglach und Kapfenberg: Jazzgesang (Gerhard Überbacher)
2006–2011 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Kontertfach Jazz-Gesang (Dena de Rose), IGP Jazz-Gesang (Dena de Rose) - BA mit Auszeichnung
2011–2012 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: MA Komposition (Edward Partyka)
2012–2013 Universität der Künste Berlin (Deutschland): Komposition (John Hollenbeck, Greg Cohen) - MA mit Auszeichnung

weiterer Unterricht u. a. bei: Fritz Pauer, Agnes Heginger, Efrat Alony

Tätigkeiten

2008–heute internationaler Konzertbetrieb in Deutschland, Österreich, Mexiko, Japan, Südkorea, Estland, Kasachstan, Kirgisistan, Ukraine, Ägypten, Polen, Slowenien, Kroatien, Islamische Republik Iran, Schweiz, Italien, Tschechische Republik
2013–2021 Musikschule Berlin-Reinickendorf (Deutschland): Lehrerin (Gesang, Bandcoach "Jazz/Pop")
2021–heute Musikschule Berlin-Reinickendorf (Deutschland): Fachgruppenleiterin (Jazz, Rock, Pop, Folk, Komposition, Musiktheorie)

Arrangeurin/Komponistin für bekannte Orchester/Big Bands u. a.: Metropol Orchestra of the Netherlands, Graz Composers Orchestra, Ricciotti Ensemble, Fette Hupe, Ensemble Eden, Concept Art Orchestra, Musik in der Pfote Feldkirch)

Mitglied in den Ensembles/Bands
2008–heute Aura:L Sculptures: Sängerin (gemeinsam mit Michael Ringer (b-git, db), Benny Omerzell (pf, kybd), Valentin Schuster (schlzg), Adrian Kleinlosen (tb, voc))
2011–2013 Zum Beispiel: Binder: Sängerin, Komponistin (gemeinsam mit Stefanie Lehrner (voc), Anna Holzer (perf), Rafael Fritsch (elec, perc, Komposition), Andreas Fürstner (git))
2012–2013 John & Jane Doe Duo: Elektronik, Gesang (gemeinsam mit Michael Ringer (db, elec, Komposition)
2012–heute Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra (Deutschland): Sängerin, Komponistin (gemeinsam mit Johanna Bernard (vl), Marie-Theres Härtel (va), Kati Brien (asax, cl), Viktor Wolf (barsax, dbcl), Florian Menzel (tp, flh), Andrej Ugoljew (pos), Raphael Meinhart (vib), Daniel Bödvarsson (git), David Six (pf, kybd), Oliver Potratz (db, e-bgit), Tilo Weber (schlzg))
2012–heute Holler my Dear (Deutschland): Sängerin, Komponistin (gemeinsam mit Stephen Molchanski (tp, voc), Fabian Koppri (mand, git), Valentin Butt (acc), Lucas Dietrich (db), Max Santner (schlzg))
2013–heute KIM Collective (Deutschland): Sängerin (u.a. gemeinsam mit Simon Kanzler (vib, elec), Max Santner (schlzg), Brad Henkel (tp), Liz Kosack (kybd), Dan Peter Sundland (e-bgit), Raphael Meinhart (voc), Otis Sandsjö (sax), Max Andrzejewski (schlzg), Paul Berberich (asax, fl), Dora Osterloh (voc), Andrea Parkins (acc, elec), Kathrin Pechlof (hf), Korhan Erel (elec), Nick Dunston (db), Daniela Imhoff (Video))
2014–2017 Max Andrzejewski's Hütte: Sängerin
2016–heute Ensemble O (Deutschland): Sängerin (gemeinsam mit Dora Osterloh (voc, Komposition), Fama M'Boup (voc)/Cansu Tanrikulu (voc), Friederike Merz (voc))
2019–heute kwena: Synthesizer, Sängerin (gemeinsam mit Yasmin Hadisubrata (synth, voc), Ben Barritt (git, voc), Joh Weisgerber (Produzent))

Mitglied in diversen österreichischen/deutschen Projekten/Ensembles u. a. bei: Clockwood, Jazzwerkstatt Graz, Embracing Bill Withers (Jazzfest Berlin 2020), MusicAct, Sunken Land w/Artur Tuźnik, LokoBrass)

Aufträge (Auswahl)

2014 Ricciotti Ensemble (Niederlande): this.traction.distraction
2018 Musik in der Pforte, Feldkirch: gladly beyond
2020 Musik in der Pforte, Feldkirch: Saiga. Too fast too soon. Too slow too long
2021 Käfigkonzerte, Wien: Werk für Streichquintett & Vibraphon
2021 Klangteppich Berlin III (Deutschland): Rangarang Chor
2022 Babylon Orchestra Berlin (Deutschland): NOT WELCOME any more Vol. 1 Migrating birds
2022 ARGE Oper im Durchbruchstal: Chorkompositionen für 4 Kinderchöre im Rahmen der Schlossoper "Regina - Ein Fest“ 
2024 Musik in der Pforte, Feldkirch: Bis an den Rand, Musikalische Gedanken zum Stundenbuch
2024 Neuköllner Oper, Berlin (Deutschland): Body Work

Aufführungen (Auswahl)

2018 Christine Busch (vl), Elene Meipariani (vl), Klaus Christa (va), Mathias Johansen (vc), Michinori Bunya (db), Akiko Shiochi (pf), Laura Winkler (voc, synth) - Musik in der Pforte, Pförtnerhaus Feldkirch: gladly beyond (UA)
2020 Laura Winkler (voc), Pforte Kammerorchester Plus, Musiker:innen des Vorarlberger Landeskonservatoriums, Iberacademy, Mangaung String Program, Thomas Reif (dir) - Projekt "A Musical Friday For Future" - Musik in der Pforte, Feldkirch: Saiga. Too fast too soon. Too slow too long (UA)
2021 Wiener Symphoniker - Käfigkonzerte, Wien: Werk für Streichquintett & Vibraphon (UA)
2021 Klangteppich Berlin III (Deutschland): Rangarang Chor (UA)
2021 Kindberg: Die Nacht von Allerheiligen (UA) 
2022 Babylon Orchestra Berlin (Deutschland): NOT WELCOME any more Vol. 1 Migrating birds (UA)
2022 Schloss Pichl St. Barbara: Regina - Ein Fest! (UA, gemeinsam mit Maria Gstättner)

Pressestimmen (Auswahl)

6. März 2024
über: An Only Me Is A Lonely You - Holler My Dear (EP, 2024)
"Die insgesamt 6 Nummern sind abwechslungsreich – es wird mitunter richtig rockig und groovig, nachdenklich und ruhig. Es ist definitiv kein Album das dahinplätschert, nein, es gluckst und gurgelt und tummelt sich, rauscht munter, reißt dich auf einer Klangwelle mit. Es ist Musik, die für knappe 26 Minuten aus dem Alltag entführt. Schlagzeug, Trompete, Akkordeon, E-Gitarre, Klavier und E-Bass erzeugen Klangteppiche mit kraftvollen Instrumentaleinsätzen und markanten Melodien. Sie sind reichlich bestückt mit bezaubernden Klängen und einer gesunden Portion Distorsion. Nicht nur musikalisch unterscheidet sich dieses Album zu den vorher veröffentlichten Werken, auch gesanglich zeigt Laura Winkler ihre Wandelbarkeit. Sie schöpft diesmal nicht ihr gesamtes Stimmvolumen aus, dennoch kommt ihre unverwechselbare, klare Stimme mitunter durch Sprechgesang zur Geltung."
mica-Musikmagazin: HOLLER MY DEAR – „AN ONLY ME IS A LONELY YOU“ (Sophia Olesko, 2024)

2023
über: Aftermath - Holler my Dear (EP; Traumton Records, 2023)
"Während andere Bands die schwierigen letzten Jahre genutzt haben, um sich in ihren Archiven zu verlieren oder sogar getrennte Wege zu gehen, hat sich Holler My Dear neu erfunden - vorläufig zumindest [...]. Und tatsächlich ist das Ergebnis überraschend. Statt der gewohnt warmen Akustikklänge mit dezentem Hippie-Einschlag werden die Stücke von einem im besten Sinne verschwommenen, das heißt: mehrdeutigen und auch mysteriösen elektronischen Sound regiert, dessen hervorstechendstes Merkmal seine komplexe Architektonik ist, die viele Klangflächen übereinander schichtet. Herausgekommen ist eine EP, deren titelgebender Opener ein regelrechtes Elektronikgewitter vom Zaune bricht, das von Ferne die dekadent-düstren Echos von Achtzigerjahrewave, von der Band selbst nicht ohne Augenzwinkern als "Kraut-Folk" bezeichnet, hören lässt [...]. Die Songs bestechen durch rhythmische Mehrdimensionalität und Tiefe. Die Grooves erinnern an uralte, wenngleich nicht näher bezeichnete Stammesrituale und glänzen an anderer Stelle durch Ultramodernität - dunkle R&B Beats, die irgendwo zwischen bezwingendem Billie-Eilish-Groove, minimalistischem HipHop Noir und hypnotischem Trap ihre Zelte aufgeschlagen haben. Da ist schon noch ein Rest des Glitzers der letzten Platte – doch hat sich darüber jetzt eine Art Filter Noir gelegt. Trotz aller Liebe zum Detail, das sich in hier Überlagerndem, dort Kreuzendem, immer aber mit Unvorhergesehenen zeigt, ist es eine vollkommen uneitle, in die Tiefe gehende Musik, die sich auf Aftermath in einer Art Momentaufnahme einer Band im Ausnahmezustand versammelt hat."
Holler my Dear: About (2023), abgerufen am 06.06.2023 [https://hollermydear.com/about]

14. Februar 2018
über: Steady as she goes - Holler my Dear (Traumton Records, 2018)
"Die aus Graz stammende Sängerin und Komponistin Laura Winkler und ihre Holler My Dear wollen mit ihrem neuen Album ein Zeichen der Zuversicht und des Aufbruchs setzen und dem grassierenden Pessimismus und der medial angefachten Atmosphäre der Angst entschlossen entgegentreten. Und das tun sie mit einer ausgesprochen positiven Schwingung, mit einer, die die HörerInnen auch schon einmal das Tanzbein schwingen lässt und der guten Laune die Tore öffnet. Das Schöne dabei ist, dass sich Holler My Dear dabei nie in oberflächlichen Gefilden verlieren, sondern wirklich mit einer hohen musikalischen Qualität punkten [...]. Die Künstlerin mit der ausdrucksstarken Stimme und ihre Mitmusiker [...] liefern ein Stück Musik ab, das einen wirklich auf vielfältigste Weise zu packen und zu berühren weiß.  Der Sound, den der Sechser auf seinem neuen Album zum Erklingen bringt, ist einer mit einer wunderbar stilübergreifenden Note. Folk kreuzt sich mit Pop, verspieltem Jazz, französischer Musette, Klängen und Melodien des Balkans, Rock, Disco und vielem mehr [...]."
mica-Musikmagazin: HOLLER MY DEAR – "Steady As She Goes" (Michael Ternai, 2018)

02. April 2014
über: Paper Clips - Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra (Traumton Records, 2014)
"Eines vorweg, mit dem herkömmlichen traditionellen Big-Band-Sound hat das, was Laura Winkler und das Wabi-Sabi Orchester auf ihrem Album zu Gehör bringen, recht wenig bis gar nichts zu tun, denn anders als es in diesem musikalischen Kontext überlicherweise der Fall ist, beschränken sich die Sängerin und ihre KollegInnen keineswegs nur ausschließlich auf die Ausdrucksformen des Jazz. Sie erweitern ihre Klangsprache und lassen bewusst auch Elemente anderer Stile und Spielformen in diese miteinfließen, wobei besonders die Hinzunahme von einer Geige und Viola und der vollkommene Verzicht auf eine Bläsersektion zu erwähnen wäre, die dem Gesamten letztlich einen deutlich kammermusikalischen und vor allem sehr lyrischen und dezent-zurückhaltenden Touch verleihen. Dieser Ansatz ist es auch, der der sanften, aber ausdrucksstarken Stimme Winklers allen Raum bietet, voll zur Entfaltung kommen zu können. Die gebürtige Stiererin, die sich beim Verfassen ihrer Texte von dem japanischen Romanautor Haruki Murakami und seinem Umgang mit Worten und Sprache hat inspirieren lassen, zeigt sich als eine Vokalisten, der es wirklich in eindringlicher und abwechslungsreicher Form gelingt, das vielschichtige, an Nuancen reiche und von zurückhaltend bis episch reichende Ganze auf eine musikalische sehr lyrische Ebene zu heben. Laura Winkler verleiht den Stücken Tiefe, Gefühl und Grazie, ohne dabei sich aber wirklich in den Vordergrund zu spielen bzw. zu singen. Denn was vor allem in den Vordergrund gerückt wird, ist der jeder gekünstelten Kopflastigkeit widerstehende Gesamtklang, dem sich alle Beteiligten bewusst unterordnen. Laura Winklers Interpretation des großformatigen Jazz ist eine, an der nicht nur ausgewiesene des Genres ihre Freude finden dürften. Die Sängerin und Komponistin überschreitet gemeinsam mit dem Wabi-Sabi Orchestra viele musikalische Grenzen und legt damit auch Brücken hin zu einer Hörerschaft, die sonst weniger mit diesem Stil zu haben."
mica-Musikmagazin: Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra – Paper Clips (Michael Ternai, 2014)

Oktober 2010
über: Umami - Aura:L Sculptures (Session Work Records, 2010)
"Mit einem pointiert gesetzten Doppelpunkt also gründete Winkler [...] ihr Quintett "aural:L sculptures", mit dem sie [...] ihre ausgeprägten, durchaus distinguierten Kompositionen für ihre erste CD mit dem Titel "umami" eingespielt hat [...]. Freilich kommt dem Begriff "Aura" in all der Wortspielerei so etwas wie eine Schlüsselstellung zu. Geht es der geborenen Krieglacherin mit dem nordischen Stimmungsbarometer doch auch darum, die Tragfähigkeit ihrer oft poetischen Texte, die sie - für das Genre doch ungewöhnlich - auch in deutscher Sprache singt, an neuen Sounds zu erproben, mithin die lyrische Ader weit zu öffnen. Dabei zeigt sich Winkler [...] vornehmlich dem Songformat zugetan. Was auch durchaus einem gewissen Zeitgeist entspricht. In muntere Arrangements gekleidet ergibt das frischen, zeitgenössischen Jazz, der zwar von Popmusik beeinflusst sein mag, dem es aber nicht an der nötigen Sophistication gebricht. Vor allem in den spontanen Interaktionen, die an idiomatischer Bodenhaftung und dramaturgisch schlüssigen Bögen ihresgleichen suchen, hält Komplexität die Spannung. Ihrem Drang nach einer persönlichen Aussage, ja einem profunden persönlichen Gesamtausdruck mag noch einiges an Unabgeklärtheit anhaften. Diese kann man einerseits als sympathisch, andererseits aber auch als latente, vielversprechende Perspektive einer undogmatischen Musikerin willkommen heißen. Zumal ihre Stärken auch nicht im feurigen Temperament, sondern in ihrer mitteilsamen Besonnenheit zu liegen scheinen, einer Besonnenheit, der organisch gewachsene musikalische Prozesse immanent sind. Doch Laura Winkler ist kein Kind von Traurigkeit, und so evozieren komplexere Themen oft genug auch allerhand groovige Strecken und spritzigen Ensemblegeist, die dem japanischen Namen ihrer CD reichlich Ehre machen: einfach herzhaft [...]."
Amt der Steirischen Landesregierung - ARTfaces Galerie: Eine besonnene Jazzsängerin mit spielerisch sicherer Feder (Otmar Klammer, 2010), abgerufen am 06.06.2023 [https://www.kultur.steiermark.at/cms/beitrag/11363057/166298034/]

Diskographie (Auswahl)

2024 An Only Me Is A Lonely You - Holler My Dear (EP)
2023 Aftermath - Holler my Dear (EP; Traumton Records)
2018 Steady as she goes - Holler my Dear (Traumton Records)
2015 listen to berlin 2014/2015 (Berlin Music Commission) // Track 8: Disappear Me
2015 Eat, drink and be merry - Holler my Dear (Traumton Records)
2014 Paper Clips - Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra (Traumton Records)
2013 Have you seen the Troll? - Holler my Dear (Traumton Records)
2012 Disappear Me - L & Speiche (EP; L & Speiche Self-Release)
2010 Umami - Aura:L Sculptures (Session Work Records)

als Interpretin, Studiomusikerin
2021 Inventar Der Gegend - Maria Gstättner, Angelika Reitzer (Pumpkin Records)
2020 Nodía Es - Simon Kanzler (WhyPlayJazz)
2017 King without a Crown - Stefan Wedam (Tonladen)
2017 Max Andrzejewski's HÜTTE And The Homegrown Organic Gospel Choir - Max Andrzejewski's Hütte (WhyPlayJazz)
2014 Hütte und Chor - Max Andrzejewski's Hütte (Traumton Records)
2008 Tschebberwooky & Friends Unplugged - The Wooky People (Wookymusic)

Literatur

mica-Archiv: Laura Winkler
mica-Archiv: Holler my Dear

2011 mica: Neun FinalistInnen für ersten Grazer Jazzkompositions-Wettbewerb – Triennal veranstaltet: "Jazz – Comp – Graz". In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Laura Winkler und ihre Band L& Speiche stellen sich dem österreichischen Publikum vor. In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Holler My Dear – Have you seen the troll? In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra – Paper Clips. In: mica-Musikmagazin.
2014 Felber, Andreas: Szene im Umbruch: Abschiede und Newcomer prägten in den letzten Jahren die österreichische Jazzlandschaft. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: Musik-Nachwuchsprogramm THE NEW AUSTRIAN SOUND OF MUSIC 2016/2017. In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: Jazz in Österreich – Ausdruck einer großen musikalischen Vielfalt. In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: HOLLER MY DEAR – "Eat, drink and be merry". In: mica-Musikmagazin.
2018 Ternai, Michael: HOLLER MY DEAR – "Steady As She Goes". In: mica-Musikmagazin.
2024 Olesko, Sophia: HOLLER MY DEAR – „AN ONLY ME IS A LONELY YOU“. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Laura Winkler
Wikipedia: Laura Winkler
Soundcloud: Laura Winkler
YouTube: Laura Winkler
Webseite: Holler my Dear
austrian music export: Holler my Dear
Facebook: Holler my Dear
Soundcloud: Holler my Dear
YouTube: Holler my Dear
Facebook: Zum Beispiel: Binder
Webseite: Ensemble O
Webseite: KIM Collective
Facebook: KIM Collective

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 12. 3. 2024): Biografie Laura Winkler. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/190086 (Abrufdatum: 11. 10. 2024).

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