Gründungsjahr: 2009
Mehr als zehn Jahre ist es her, dass das erste Konzert der BBBB - Barbara Bruckmüller Big Band - im Porgy & Bess, Wien stattfand. Nach all dieser Zeit ist Barbara Bruckmüller's Leidenschaft für das Orchester immer noch lebendig.
2013 erschien ihre erstes Album "Barbara Bruckmüller Big Band", welches hauptsächlich Eigenkompositionen beinhaltet. Es wurde mit dem "Preis der deutschen Schallplattenkritik" ausgezeichnet. Auf ihrer zweiten Aufnahme, einer Hommage an ihre verstorbene Mutter, verband die Wiener Komponistin traditionelle Wiener Lieder mit dem Swing-Feeling und arrangierte sie für die Bigband. Im selben Jahr übernahm Barbara Bruckmüller für die Saison 2015/16 die Porgy & Bess Stageband-Reihe. Speziell für den Spoken-Word-Artist Wadud Ahmad aus Philadelphia sowie für die Begleitung eines Stummfilms, für den sie die Musik schrieb, reduzierte sie ihr Ensemble auf eine kleine Bigband von 10 bis 12 Musikern.
Spezielle Gäste wie der New Yorker Sänger Tony Hewitt oder der österreichische Trompeter Thomas Gansch wurden in die Big Band aufgenommen. Tony Hewitt kam für zwei Abende nach Wien – einer war dem 100-jährigen Jubiläum von Frank Sinatra gewidmet und der andere eine Hommage an Ray Charles. Thomas Gansch glänzte bei den "Trumpet Tales", die Klaus Wienerroither für ihn geschrieben hatte. Den weiblichen Bandmitgliedern Viola Falb und Swantje Lampert wurde ein eigener Abend gewidmet, bei dem ihre Kompositionen hervorgehoben wurden.
Die Big Band umfasst großartige Musiker, wie Posaunisten Robert Bachner (Vienna Art Orchestra)und aufstrebende Stars der österreichischen Jazzszene, wie die Saxophonistin Viola Falb (Falbfiction, PHOEN). Es waren und sind auch internationale Musiker dabei, wie der amerikanische Pianist Danny Grissett oder der verstorbene brasilianische Bassist Paulo Cardoso, der schon fester Bestandteil der Band war und nicht nur musikalisch, sondern auch menschlich eine große Lücke hinterläßt.
Für "A Chain of Moments – Suite in five parts" und "¡MONKuKNOW!?", welche sie 2017 schrieb, wurde die Big Band um vier Streicher erweitert und wurde so zu einem Jazzorchester. Dafür wurde sie vom BMUKK mit einem Kompositionsstipendium staatlich gefördert. Ihr neuestes Werk "The Spaces Within and Without" wurde 2021 präsentiert und ihr jüngstes Album "Barbara Bruckmüller Big Band live at Porgy&Bess, Vienna" von einem Konzert im Jahr 2020 wurde 2022 auf Vinyl veröffentlicht. Derzeit arbeitet sie an ihrer nächsten geplanten Aufnahme von ihrer Suite "A Chain of Moments"."
Barbara Bruckmüller: Big Band, abgerufen am 06.07.2023 [https://barbarabruckmueller.com/big-band-press]
- Auszeichnungen
2012 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds, Österreichischer Musikfonds: Tonträgerförderung (Album "Barbara Bruckmüller Big Band")
2013 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): auf der Bestenliste "Jazz (modern/traditionell) März 2013" (Album "Barbara Bruckmüller Big Band")
2014 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Tonträgerförderung (Album "Mei Muatterl war a Weanarin")
2015–2016 Porgy & Bess, Wien: Stageband- Bandmitglieder
2009–heute Barbara Bruckmüller (Leitung)
2009–heute Michael Prowaznik (Schlagzeug)wechselnde Besetzungen, u. a.: Robert Bachner (pos), Mario Vavti (pos), Clemens Hofer (pos), Martin Grünzweig (pos), Christina Baumfried (pos), Viola Falb (sax), Andreas See (sax), Martin Harms (sax), David Mayrl (sax), Cédric Gschwind (sax), Florian Fennes (sax), Herwig Gradischnig (sax), Flo Fuss (sax), Tobias Hoffmann (sax), Nikolaus Holler (sax), Aneel Soomary (tp), Kaya Meller (tp), Simon Plötzeneder (tp), Daniel Nösig (tp), Dominik Fuss (tp), Bastian Stein (tp), Junior Galante (tp), Markus Pechmann (tp), Tobi Reisacher (tp), Christian Wieder (tp), Fabian Zangl (hn), Birgit Eibisberger (hn), Heribert Kohlich (pf), Danny Grissett (pf), Alan Bartuš (pf), Peter Panayi (git), Edward Reardon (git), Paulo Cardoso (git), Gina Schwarz (db), Stefan Bartus (db), Judith Ferstl (db), Karl Sayer (db), Fabian Rösch (perc), Wolfgang Rainer (perc), Thomas Froschauer (perc), Reinhold Schmölzer (perc), Wolfgang Kendl (perc), Barbara Stark (voc), Tony Hewitt (voc), Wadud Ahmad (voc), The Jetlag Allstars, Richard Oesterreicher (git, pos), Thomas Gansch (tp)
- Pressestimmen (Auswahl)
23. Juli 2015
über: Mei Muatterl war a Weanarin - Barbara Bruckmüller Big Band (Bicolorious Music Records, 2015)
"Wiener Schmäh im Big-Band-Sound? Walzerseligkeit mit aufgerautem Blech? Heurigenmusik, dass die Fetzen fliegen? Wer nicht glaubt, dass es das gibt, höre sich die neue CD von Barbara Bruckmueller an. Sie hat keine Berührungsängste, wenn's um Kitsch und Sentiment(alität) geht. Bei ihr klingt's nämlich weder nach dem einen noch dem anderen, sondern eher nach Marianne Mendt auf Speed [...]. Und weil Bruckmueller, Jahrgang 1975, ausgebildete Buchhändlerin, Pianistin und Sängerin, [...] offenbar keine halben Sachen mag, hat sie sich gleich die Big Band zugelegt, die sie für ihre aufgefrischten Lieder braucht, die Arrangements selbst geschrieben und ihre Musiker dirigiert. Wer bisher vermutete, dass bei Schlagern wie "Heut kommen d'Engerl auf Urlaub nach Wean", "Der g'schupfte Ferdl" oder "Mei Muatterl war a Weanerin" Zupfgeigenhansel- oder bestenfalls Zither-Stimmung angesagt ist, wird sich wundern. Keine Spur von Peter Alexander & Co., nichts von Schmelz und Schmalz eines Nuschel-Mosers oder Grantel-Hörbigers, die jahrzehntelang im Ausland (na gut: in Deutschland) für den Wiener und das Wienerische schlechthin standen. Stattdessen swingt und fegt Bruckmueller durch den austriakischen Oldieladen, dass kein Staubkorn auf dem anderen bleibt. Die Musiker platzen vor Spiellaune und bieten ihrer Sängerin einen locker-luftigen Swingteppich, der in jedem Takt wie frisch gewebt klingt. Bei alldem erhebt sich Barbara Bruckmueller nicht ironisch-herablassend über den antiquierten Liederschatz, der lange vor ihrer Geburt angehäuft wurde, sondern präsentiert ihn mit einem verschmitzten Lächeln, ein bisschen Herzweh und Respekt vor der Leistung von Komponisten und Textern wie Bronner, Gruber und Lang. So schlecht war damals nämlich auch nicht alles ... Übrigens: Für Hörer, die des Wienerischen unkundig sind, ist im Booklet die englische Version der Texte beigefügt. Damit auch die Piefkes was verstehen."
Volksfreund: Reingehört: Barbara Bruckmueller, "Mei Muatterl war a Weanerin" (Rainer Nolden, 2015), abgerufen am 06.07.2023 [https://www.volksfreund.de/app/consent/?ref=https://www.volksfreund.de/region/kultur/reingehoert-barbara-bruckmueller-mei-muatterl-war-a-weanerin_aid-5703026]13. Mai 2013
über: Barbara Bruckmüller Big Band - Barbara Bruckmüller Big Band (Bicolorious Music Records, 2013)
"Grundsätzlich sollte man jeden, der das Wagnis auf sich nimmt, eine Big Band zum Laufen zu bringen, in Watte packen, streicheln, hegen und pflegen. Dieser vom Aussterben bedrohte Jazz-Dino, der nach wie vor mehr frisst, als jede gut geführte Veranstaltungsstätte Futter bereitstellen kann, klingt einfach zu spannend, um ihn kampflos als Teil der Musikgeschichte abzuhaken. Nicht nur deshalb gebührt dem Engagement der Arrangeurin, Komponistin und Pianistin Barbara Bruckmüller, einen elektrisierenden Klangkörper aus österreichischen, deutschen und Schweizer Musikern ins Leben zu rufen, Respekt. Es ist aber auch der Ansatz: Die 37-jährige Wienerin führt das "BBBB" wie ihre Geschlechtsgenossinnen Maria Schneider, Maria Baptist oder Monika Roscher weg von testosterongesteuerten Brass-Explosionen der Basieära. Eigene Titel wie "Brazilian Flavoured Coffee" oder "When New York Meets Barcelona In Vienna" versprechen nicht nur Leichtigkeit und ansteckend tanzbare Rhythmen, sie offenbaren viele geheimnisvolle Nuancen zwischen Hell und Dunkel, zwischen Tradition und Moderne. Eine strukturelle Metaebene hinter dem großen swingenden Ganzen. Dazu passt auch der Bonustrack "Missing Your Kissing", auf dem die Frontfrau als Vokalistin in Erscheinung tritt. In jeder Hinsicht überlebensfähig."
Jazz Thing & Blue Rhythm: Barbara Bruckmüller - Bruckmüller Big Band (Reinhard Köchl, 2013), abgerufen am 06.07.2023 [https://www.jazzthing.de/review/barbara-bruckmueller-big-band/]März 2013
über: Barbara Bruckmüller Big Band - Barbara Bruckmüller Big Band (Bicolorious Music Records, 2013)
"Die Leitung einer Bigband ist heute ein äußerst unwirtschaftliches Unternehmen, erst recht, wenn man keine Reproduktionen alter Hits liefert. Das schreckt die geistreiche Komponistin und Bandleaderin Barbara Bruckmüller nicht. Mit Mut zur eigenen Handschrift hat sie einem Team aus österreichischen "rising stars", Vollprofis aus den Nachbarländern und Gästen aus dem fernen Brasilien prachtvolle Kabinettstücke nuancenreicher Arrangierkunst auf den Leib geschrieben. Berührende Hommagen stehen neben von subtilem Humor getragenen Stücken. Das kommt so entspannt daher, dass man kaum wahrnimmt, wie diesem mitreißend musizierenden Enthusiasten-Ensemble technisch sehr Anspruchsvolles abverlangt wird. Am Stamm eines altehrwürdigen, gelegentlich gar totgesagten Genres wie des großorchestralen Jazz wachsen also immer noch frische Früchte!"
Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.: Barbara Bruckmüller Big Band (Marcus A. Woelfle, 2013), abgerufen am 06.07.2023 [https://www.schallplattenkritik.de/bestenlisten/2013/03]- Diskografie (Auswahl)
2021 The Blackbird knows Them All - Barbara Bruckmüller Big Band (EP; digital)
2020 Silence Is Not An Option - Barbara Bruckmüller Big Band (EP; digital)
2017 Wenn die Wanzen mit der Oma tanzen - Wanzenband (Bicolorious Music Records)
2015 Mei Muatterl war a Weanarin - Barbara Bruckmüller Big Band (Bicolorious Music Records)
2013 Barbara Bruckmüller Big Band - Barbara Bruckmüller Big Band (Bicolorious Music Records)- Quellen/Links
Facebook: Barbara Bruckmüller Big Band
Bandcamp: Barbara Bruckmüller Big Band
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 27. 8. 2024): Barbara Bruckmüller Bigband. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/207432 (Abrufdatum: 21. 12. 2024).