Peter Rom © Reto Andreoli
Peter Rom zählt ohne Zweifel zu den vielseitigsten und ausdruckstärksten Gitarristen der heimischen Jazzszene. Irgendwelche musikhistorisch festgesetzte Grenzen sind ihm fremd. Er experimentiert mit unterschiedlichsten Stilen und erforscht Kompositionstechniken, er improvisiert und kreiert ein zu allen Seiten offenes Klangspektrum.
Auszeichnungen
1998 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Förderungsstipendium
1998 Berklee College of Music "BEST" und Berklee "Achievement"-Award
1999 Berklee College of Music Quincy Jones Award (Boston/USA)
2005 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana - SKE Fonds Förderung "Peter Rom Trio"
2006 Hans Koller Preis "Newcomer des Jahres" (mit JazzWerkstatt Wien)
2008 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana - SKE Fonds Förderung "Peter Rom Trio"
2008 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Verbreitungsförderung (für Peter Rom Trio CD "Starstruck")
2009 IFPI Austria - Verband der Österreichischen Musikwirtschaft: Amadeus Nominierung (für die CD "Elegant" von "Die Strottern und JazzWerkstatt Wien")
2010 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V.: Preis (mit dem Ensemble Studio Dan
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Ausbildung
1997 MUK - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Jazz-Gitarre - Abschluss mit Diplom s.c.l
1999–2001 Berklee College of Music Boston (USA): Performance Diploma s.c.l
1999–2001 Los Angeles (USA): Practical Training
Studien u. a. bei: Mick Goodrick und Bret Wilmott, Steve Rochinski, Tiger Okoshi
Workshops u .a. bei: Wayne Krantz, Scott Henderson, Wolfgang Muthspiel
Tätigkeiten
2002–heute Vienna Music Institute: Dozent
2004–heute JazzWerkstatt Wien: Mitbegründer (gemeinsam mit Clemens Wenger, Clemens Salesny, Daniel Riegler, Bernd Satzinger, Wolfgang Schiftner)
2008 Musikforum Viktring-Klagenfurt: Dozent
2008 MUK - Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Clinic mit Rodney Holmes
2009 Workshops für Jeunesse und Musikfabrik Niederösterreich: Dozent
Mitglied in den Ensembles/Bands
2002–heute Peter Rom Trio: Gitarrist (gemeinsam mit Raphael Preuschl (Bass), Jörg Mikula (Schlagzeug))
2004–heute Fuzz Noir: Gründer, Gitarrist (gemeinsam mit Raphael Preuschl (Bass), Michael Prowaznik (Schlagzeug), Wolfgang Schiftner (Saxophon))
2009–heute Rom/Schaerer/Eberle: Gitarrist (gemeinsam mit Andreas Schaerer (Gesang), Martin Eberle (Trompete))
2013–heute Synesthetic Octet: Gitarrist (gemeinsam mit Vincent Pongrácz (Komponist, Klarinette), Doris Nicoletti (Flöte), Clemens Salesny (Bassklarinette, Saxophon), Richard Köster (Trompete), Alois Eberl (Posaune), Lukas König (Schlagzeug), Manuel Mayr (Bass))
2017–heute Synesthetic4: Gitarrist (gemeinsam mit Vincent Pongrácz (Klarinette), Manuel Mayr (Bass), Andreas Lettner (Schlagzeug))
2019 (?)–heute Ralph Mothwurf Orchestra: Gitarrist
Trio Trara: Gitarrist (gemeinsam mit Klemens Lendl (Violine), Manu Mayr (Bass))
Zusammenarbeit u. a. mit: Rodney Holmes, Elliott Sharp, Klangforum Wien, Andreas Schaerer, Die Strottern, Christof Dienz, Fatima Spar, Bastian Stein, Gerd Hermann Ortler, Christian Mühlbacher, Neue Oper Wien, Studio Dan, Lorenz Raab, Sam Britton, Woody Schabata
Mitwirkung bei zahlreichen CD-Aufnahmen (z.B. mit Rom Schaerer Eberle, JazzWerkstatt Wien New Ensemble, Die Strottern & JazzWerkstatt Wien, Peter Rom Trio, GHO-Orchestra, Studio Dan, Clemens Salesny Electric Band, Wean Hean, Owen, The Eye)
Pressestimmen
11. Dezember 2021
über: Uya - Synesthetic Octet, Renee Benson (LP; JazzWerkstatt Records, 2021)
"Rap mit jazzigem Beigeschmack? Ein alter Hut. Wenn sich aber jemand anschickt, Hip-Hop mit Avantgarde-Jazz in einem kammermusikalischen Rahmen zu verschmelzen, besitzt er ein Alleinstellungsmerkmal. Der Klarinettist Vincent Pongrácz brilliert damit auch auf dem nunmehr vierten Album seines Synesthetic Octet: Sprechgesänge von immer wieder dadaistischer Prägung treffen auf verschrobene Shuffle-Grooves und Bläserlinien, die eher nach einem Avantgarde-Festival schielen als dem Einsatz in einer Disco. Ein Wahnwitz mit subtilen Mitteln: Pongrácz überhöht den Hip-Hop ähnlich raffiniert, wie Maurice Ravel einst den Walzer in seinem Stück "La Valse" abstrahiert hat. Dabei fahren diese Tracks durchaus ins Tanzbein, wie der Break-zerklüftete Beat von "Schack"."
Wiener Zeitung: Vincent Pongrácz: Hip-Hop fürs Hirn (Christoph Irrgeher, 2021), abgerufen am 10.05.2022 [https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/pop-rock-jazz/2130894-V…]
02. August 2015
über: 2015 Rastlos - Synesthetic Octet (JazzWerkstatt Records, 2015)
"Vincent Pongrácz ist trotz seiner Jugend [...] kein unbeschriebenes Blatt mehr. [...] Auf der im vorigen Jahr erschienen CD »Woody Black 4«, eingespielt von einem Bassklarinettenquartett, fanden sich einige seiner Kompositionen, und nun folgt mit »Rastlos« ein feines Ensemblewerk des von Pongracz gegründeten Synesthetic Octets, das vor Kapazundern und zugleich Labelkollegen nur so strotzt: Clemens Salesny, Richard Köster, Peter Rom, Manuel Mayr, Lukas König, Alois Eberl, Doris Nicoletti und schließlich noch Renee Benson auf dem vorletzten Stück, die dem druckvoll verspielten Jazz der anderen Stücke einen knisternden Dreh in Richtung HipHop gibt. [...] Die große Leistung von »Rastlos« liegt aber nicht in der makellosen Virtuosität und Performance, sondern in den gewitzten Arrangements und Kompositionen, die mich weniger an Eric Dolphy, sondern an (wieder einmal) Charles Mingus erinnern, nicht was die Stimmungslage und tiefe Verwurzelung in Blues & Roots betrifft, sondern eher was die Zusammenführung von mehrtaktigen Themen mit verspielten Breaks und eher spartanisch gesetzten Improvisationsfreiräumen betrifft. Und natürlich der Hang zur Mehrstimmigkeit, doch wo man bei Mingus eine Jazzmesse mit düsteren Klangfarben und bruitistischen Akzenten betritt, da spaziert man bei Pongrácz durch den Konzertsaal und zelebriert eine leichtfüßige Freude am experimentellen Spiel. [...] Der späte Gil Evans wäre eine ebenso souveräne Fehleninschätzung, etwa was die schelmische Gelassenheit betrifft, mit der hier Genregrenzen überquert werden, am explizitesten im schon erwähnten Track »Alice«, der mit seiner (titelgemäß) rastlosen Stilwanderschaft übrigens einen hervorragenden Anspieltipp abgibt. Unter dem Strich jedenfalls eine wirklich beachtliche Leistungsschau eines großartigen Arrangeurs und Komponisten. Chapeau!"
skug: Synesthetic Octet - »Rastlos« (Curt Cuisine, 2015), abgerufen am 10.05.2022 [https://skug.at/rastlos-synesthetic-octet/]
17. September 2013
über: At The Age Of Six I Wanted To Be A Cook - Trio Rom/Schaerer/Eberle (UNIT/Werkstatt Records, 2013)
"Dies äußert sich dadurch, dass die stilistisch sehr vielfältigen Stücke, die dieses Mal aus der Feder aller drei Beteiligten stammen, trotz der Vielzahl der unterschiedlichen Einflüsse ohne viel Zögern und allzu größere Spielerein auf den Punkt gebracht werden. Peter Rom, Martin Eberle und Andreas Schaerer verzichten auf alles Ausufernde und Weitläufige, sie fassen sich kurz und verarbeiten ihre vielen, vielen Ideen ohne Umschweife in eher knapp gehaltenen musikalischen Statements. Erstaunlich ist, und hier zeigt sich auch das besondere Können der drei niemals einem Experiment abgeneigten Musiker, dass es ihnen dabei gelingt, niemals überhastet oder hektisch zu wirken. Ihre Nummern sind trotz des Umstands, dass doch immer viel passiert, doch sehr stimmiger und fließender Natur."
mica-Musikmagazin: ROM/SCHAERER/EBERLE – AT THE AGE OF SIX I WANTED TO BECOME A COOK (Michael Ternai, 2013)
11. April 2012
über: Please Don't Feed The Model - Trio Rom/Schaerer/Eberle (UNIT/Werkstatt Records, 2011)
"Faszinierend sind besonders diese hörbare Leichtigkeit und der immense Spielwitz, mit denen Schaerer, Eberle und Rom zu Werke gehen. Obwohl die zwischen organisiertem Lärm und wunderbaren, fast schon balladesken Melodielinien hin und her pendelnde Musik vom instrumentalen und kompositorischen Blickpunkt komplexer Natur ist, gelingt es dem furios spielenden Dreiergespann dieser alle Kopflastigkeit zu nehmen. Die ungemein stimmungsvollen Stücke fließen, grooven manchmal ordentlich und strotzen vom ersten bis zum letzten Ton nur so vor Ideenreichtum, wunderbaren Melodiebögen und überraschenden Wendungen, die einmal in die eine Richtung, einmal in die andere Richtung führen.
Mit “Please don´t feed the Model” liefern Peter Rom, Andreas Schaerer und Martin Eberle höchst eindrucksvoll den Beweis, wie innovativ und erfrischend man den Jazz auch noch heute interpretieren kann. Bleibt zu hoffen, dass man von diesem außergewöhnlichen Trio auch in Zukunft noch so einiges zu hören bekommen wird."
mica-Musikmagazin: ROM/SCHAERER/EBERLE PRÄSENTIEREN "PLEASE DON'T FEED THE MODEL" (Michael Ternai, 2012)
Diskografie
2020 Zelt - Ralph Mothwurf Orchestra (Edition Ö1 – Contemporary Jazz)
2011 JazzWerkstatt Wien New Ensemble
2013 At The Age Of Six I Wanted To Be A Cook - Trio Rom/Schaerer/Eberle (UNIT/Werkstatt Records)
- 2011: GHO Orchestra – Hermannology (Sessionworkrecords)
- 2011 Please Don't Feed The Model - Trio Rom/Schaerer/Eberle (UNIT/Werkstatt Records)
- 2010: Naked Lunch - Fuzz Noir (JazzWerkstatt Records)
- 2010: Studio Dan featuring Nika Zach - Things (JazzWerkstatt Records)
- 2009: Wean Jazz Live – Oskar Aichinger, Hannes Löschel, Christian Mühlbacher, Max Nagl (Wiener Volksliedwerk)
- 2009: Studio Dan - Creatures and Other Stuff (JazzWerkstatt Records)
- 2009: Aetaphon - Stanleys Nightmare (Michael Tiefenbacher)
- 2008: Peter Rom Trio – Starstruck (JazzWerkstatt Records)
- 2008: Clemens Salesny Electric Band - Live at JazzWerkstatt (JazzWerkstatt Records)
- 2007: Wean Hean - Das Wienerliedfestival Volume 7 (Wiener Volksliedwerk)
- 2007: LA Bigband feat. Irina Karamarkovic - Sounds of Kosovo
- 2006: Owen - A Break From Myself (Miltona Records)
- 2006: JazzWerkstatt Wien 2006 (JazzWerkstatt Records)
- 2005: Peter Rom Trio – Says Who?! (JazzWerkstatt Records)
- 2005:Uarrgh2 - Fuzz Noir (JazzWerkstatt Records)
- 2005: JazzWerkstatt Wien 2005 (JazzWerkstatt Records)
- 2004: ChateauHaag - Good News (ATS Records)
- 2002: The Eye - Ranch (Miltona Records)
- 2001: The Eye - Extraordinary Popular Delusions (Miltona Records)
Literatur
mica-Archiv: Peter Rom
mica-Archiv: ROM/SCHAERER/EBERLE
mica-Archiv: Synesthetic Octet
mica-Archiv: Synesthetic 4
2012 Ternai, Michael: ROM/SCHAERER/EBERLE PRÄSENTIEREN "PLEASE DON'T FEED THE MODEL". In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: MICA- INTERVIEW MIT PETER ROM (ROM/SCHAERER/EBERLE). In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: ROM/SCHAERER/EBERLE – AT THE AGE OF SIX I WANTED TO BECOME A COOK. In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: P&B Stageband 2013: Vincent Pongracz "Synesthetic Octet". In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: SYNESTHETIC OCTET – "Rastlos". In: mica-Musikmagazin.
2016 Ternai, Michael: SYNESTHETIC OCTET – "Rastlos Remixed". In: mica-Musikmagazin.
2017 Ternai, Michael: SYNESTHETIC OCTET – "In the Meanwhile Shoot Me a Movie". In: mica-Musikmagazin.
2019 Karlbauer, Ada: "Authentisch zu sein, ist für mich wesentlich" – RALPH MOTHWURF im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2019 Kochman, Alexander: SYNESTHETIC 4 – "Pickedem". In: mica-Musikmagazin.
2020 Ternai, Michael: RALPH MOTHWURF ORCHESTRA – „Zelt“. In: mica-Musikmagazin.
2021 Wendrock, Sylvie: "Ohren auf und fertig." – SYNESTHETIC4 im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2022 Ternai, Michael: Anlässlich des International Jazz Day: Ein Blick auf die österreichische Jazzszene. In: mica-Musikmagazin.
Quellen/Links
Webseite: Ralph Mothwurf
Facebook: Ralph Mothwurf Music
Webseite: Synesthetic
Facebook: Synesthetic4
austrian music export: Peter Rom
Webseite - Andreas Schaerer: Projekt Rom/Schaerer/Eberle
Facebook: Rom/Schaerer/Eberle
austria music export: Rom/Schaerer/Eberle
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 7. 11. 2023): Biografie Peter Rom. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/175638 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).