Mayako Kubo © Erik-Jan Ouwerkerk
"In Kobe aufgewachsen, macht Mayako Kubo am Osaka College of Music einen Abschluss (BA) als Pianistin. 1972 geht sie nach Wien, um Komposition bei Roman Haubenstock-Ramati, Erich Urbanner und Friedrich Cerha zu studieren, dazu Musikgeschichte und Philosophie. Mit Diplom (MA) schließt sie ihr Kompositionsstudium an der Universität der Künste Wien ab. 1980 setzt sie ihre Studien bei Helmut Lachenmann in Hannover und Stuttgart fort. 1982 kommt ihr Sohn Florian zur Welt. Drei Jahre später lässt sie sich in Berlin nieder und studiert Musikwissenschaften bei Carl Dahlhaus. Sie ist Gründungsmitglied der Gesellschaft für Zeitgenössische Musik "ZeitMusik". Von 1990 bis 1994 arbeitet sie in Marino bei Rom; seither lebt sie wieder in Berlin.
Kubos Kompositionsstil verdankt viel ihrer klassischen Klavierausbildung, den Studien am Institut für Elektroakustische und Experimentelle Musik Wien sowie der Auseinandersetzung mit anderen szenischen Künsten wie Tanz, Theater und Performance. In den neunziger Jahren wendet sie sich verstärkt dem Musiktheater zu und entwickelt dafür eine ganz spezifische, freie und expressive Tonwelt. Terzen und Straßenbahngeräusche – beides ist immer da."
Mayako Kubo: Leben, abgerufen am 10.04.2024 [https://www.mayako-kubo.de/leben/]
- Stilbeschreibung
"Die Verflechtung japanischer und europäischer Elemente mit aktuellen, kritisch-humorvollen Aspekten ist insgesamt typisch für die Musik Kubos, deren Stilistik nicht starr, sondern wandelbar ist und souverän unterschiedliche Facetten beleuchtet, je nach Notwendigkeit des musikalischen Gegenstands."
Imke Misch: Misosuppe und Schwarzbrot - zur kompositorischen Positionsbestimmung von Mayako Kubo. In: nmz – Neue Zeitschrift für Musik 06/2018, S. 26, abgerufen am 11.04.2024 [https://musikderzeit.de/artikel/misosuppe-und-schwarzbrot/]"Komponieren ist wie eine Reise, eine Reise allein. Kaum ist man am Ziel angelangt, hält man schon eine neue Fahrkarte in der Hand. Man denkt an nichts anderes, als erneut aufzubrechen. Was einen vorantreibt, ist nicht Unzufriedenheit, sondern eine innere Neugier, die sich nicht stillen läßt, selbst wenn sie einen in ein Labyrinth führt. Komponieren ist, als ob man eine Achterbahn besteigt: Man schaukelt zwischen dem Himmel und dem Abgrund. Meine Musik soll transparent sein, ohne überflüssige Töne. Nicht L'art pour l'art, sondern Klartext. Es ist nicht einfach, die eigene Meinung klar und deutlich zu sagen, da dies leicht mißverstanden werden kann. Solch ein Mißverständnis ist mir jedoch lieber als eines, das durch Unbestimmtheit oder Undeutlichkeit entsteht."
Mayako Kubo (2002)- Auszeichnungen
1978 Bundesministerium für Unterricht und Kunst: Begabtenstipendium
1979 Concours international de musique électroacoustique, Bourges (Frankreich): Anerkennungspreis (Iterum Meditemur for Hiroshima)
1980 Stadt Wien: Arbeitsstipendium
1980 ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik: Einladung zu den Weltmusiktagen (Jerusalem/Israel)
1982–1983 Alban Berg Stiftung, Wien: Stipendiatin
1982 ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik: Einladung zu den Weltmusiktagen (Graz/Österreich) (Bach-Variationen II)
1983–1984 Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Niedersachsen (Deutschland): Schreyahn-Künstlerstipendium
1989 Senatsverwaltung für Kulturelle Angelegenheiten, Berlin (Deutschland): Arbeitsstipendium
1999 The Japan Foundation (Japan): Stipendiatin
2000–2001 Bundesmusikakademie Rheinsberg (Deutschland): Stipendiatin
2002 Hanse-Wissenschaftskolleg – Institute for Advanced Study (HWK), Delmenhort (Deutschland): Fellow
2004 Senat von Berlin (Deutschland): Stipendiatin
2004–2007 Yaddo Foundation, Saratoga Springs (USA): Stipendiatin
2006 Fondazione Bogliasco, Genua (Italien): Stipendiatin
2014 Musiktage Mondsee: Composer in Residence
2017–2018 Senatsverwaltung für Kultur und Europa Berlin (Deutschland): Auslandsstipendium (Paris/Frankreich)
2018 Thomas-Bernhard-Haus, Ottnang (Deutschland): Artist in Residence
2019–2020 Konzertreihe "Rapauke" - Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Deutschland): Composer in Residence
2020 Internationaler Komponistinnen Wettbewerb - GEDOK e.V. (Deutschland): 1. Preis (Alusrursula)
2021 GEMA – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Deutschland): Deutscher Musikautor*innenpreis - Nominierung i.d. Kategorie "Komposition Musiktheater"
2021 Foundation Annelie de Man, Amsterdam (Niederlande): Prix Annelie de Man "Black Pencil Prize" (Reset II)
2024 Hanse-Wissenschaftskolleg – Institute for Advanced Study (HWK), Delmenhort (Deutschland): Artist in Residence- Ausbildung
1966–1970 Osaka College of Music (Japan): Konzertfach Klavier - Bachelor of Arts
1972–1980 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz (August Kubizek), Komposition (Erich Urbanner, Roman Haubenstock-Ramati, Friedrich Cerha), Konzertfach Klavier (Dieter Weber) - Diplom mit Auszeichnung
1976–1980 Universität Wien: Musikwissenschaft, Philosophie
1978–1980 Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Elektroakustik (Dieter Kaufmann)
1980–1982 Staatliche Hochschule für Musik und Theater Hannover (Deutschland): Musikwissenschaft (Hellmut Kühn), Komposition (Helmut Lachenmann)
1982–1983 Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HDMK) (Deutschland): Komposition (Helmut Lachenmann)
1985–1987 Technische Universität Berlin (Deutschland): Musikwissenschaft (Carl Dahlhaus)
1986 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Teilnehmerin
1990 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Teilnehmerin- Tätigkeiten
1970–1972 Tokio (Japan): Pianistin, Korrepetitorin
1978–1980 Institut für Elektronische und Experimentelle Musik - Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien: Mitarbeiterin
1982–1983 Tonstudio - Staatliche Hochschule für Musik und Theater Hannover
1984–heute freischaffende Komponistin
1986–heute ZeitMusik - Gesellschaft für Zeitgenössische Musik, Berlin (Deutschland): Gründungsmitglied
1989–1990 Werkstatt-Theater Wedding, Berlin (Deutschland): musikalische Leiterin
1990–1994 Marino (Italien): Zusammenarbeit mit Luca Lombardi
1992 Hochschule für Musik - Musik-Akademie der Stadt Basel (Schweiz): Vortragende
2003 Kompositionswettbewerb der Stadt Berlin (Deutschland): Jurymitglied
2016 Kammerkonzert-Reihe "Mazel Tov International", Berlin (Deutschland): Organisatorin, Kuratorin
2024 Deutscher Musikautor*innenpreis - GEMA – Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (Deutschland): Jurymitglied i.d. Kategorie "Komposition Orchester und Stimmen"Atonale e.V., Berlin (Deutschland): Mitglied
Vortragende/Dozentin u. a. in: Fukushima (Japan), Kyoto (Japan), Tokio (Japan), Wien, Graz, Rom (Italien), Berlin (Deutschland), Köln (Deutschland), Prag (Tschechische Republik)Mitglied in den Ensembles/Orchestern
2008–2014 YACOB – Young Asian Chamber Orchestra Berlin (Deutschland): Gründerin, musikalische LeiterinZusammenarbeit u. a. mit: Sylvain Cambreling, Péter Eötvös, Beat Furrer, Herbert Henck, Konrad Junghänel, Bernd Kontalsky, Stefan Lano, Lin Hwai-min, Martin Mumelter, Wen Sinn Yang, Elisabeth Flunger, Klangforum Wien, Grazer Philharmoniker, Auryn Quartett, Ensemble Modern Frankfurt (Deutschland), Bärmann Trio (Deutschland), Sonar Quartett (Deutschland), Hagen-Quartett (Deutschland), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Deutschland), Schola Cantorum Stuttgart (Deutschland), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart (Deutschland), Südwestfunk Orchester (Deutschland), Tokyo Philharmonic Orchestra (Japan), Kyoto Symphony Orchestra (Japan)
- Aufträge (Auswahl)
1981 Wiener Festwochen: Mothers, Children, Lovers, People I
1982 Radio Bremen (Deutschland): Le mie passacaglie
1986 SWF – Südwestfunk (Deutschland): Klavierkonzert
1989 WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland): La suite ritrovata
1990 SR – Saarländischer Rundfunk (Deutschland): Ich kann es aber durch Töne
1990 KlangArt Osnabrück (Deutschland): Tanz der zwölf Kimonos
1991 Ensemble "work in progress", Berlin (Deutschland): Masago-Lieder
1992 Stadt Paderborn (Deutschland): Versuch über den Turm von Pisa mit einem Nachspiel
1993 Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Sinfonie Nr. 1
1993 Bundesministerium für Unterricht und Kunst: Bebende Herzen im Leibe der Hunde
1994 Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Schlaf, mein Gehirn, schlaf
1994 Steirischer Herbst, Opernhaus Graz: Rashomon
1994 Internationale Musikforschungsgesellschaft Wien, Wiener Konzerthaus: Imakosowa - Brich auf!
1996 WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland): Ritual für Träume I
1998 Wiener Konzerthaus: IWDH
1998 Ensemble Melo X: Volksliedverzerrungen
1999 Stadt Kyoto (Japan): Sinfonie Nr. 2 "Wiederkehr" - Saikai
1999 Bundesmusikakademie Rheinsberg (Deutschland) Hyperion-Fragmente
2001 IKAB-Bildungswerk e.V. (Deutschland): Vier Stücke aus den Hyperion-Fragmenten
2002 New National Theatre Tokyo (Japan): Osan
2003 Österreichische Beamtenversicherung: Margeriten weiß in Flaschenbegleitung
2005 Philharmonic Chorus of Tokyo (Japan): Hwajon
2005 Klangwerkstatt Berlin (Deutschland): Mathe-Stunde
2007 Miscelanea Guitar Quartet, Salzburg: Atem Pause
2010 anlässlich des 300. Geburtstags von Friedrich dem Großen - Bundesmusikakademie Rheinsberg (Deutschland): Drei Solfeggien für F. d. G., Flötenspalier
2010 Museum für Asiatische Kunst zu Berlin (Deutschland): Fremde Nähe I
2010 im Auftrag von Agnes Krumwiede (Deutschland): Nachbeben
2011 AsianArt Ensemble, Berlin (Deutschland): Fremde Nähe II
2012 im Auftrag von Shoji Nakagawa: Grüne Chaconne
2012 Bärmann Trio (Deutschland): Matsuri
2012 Musiktage Mondsee: Streichquartett Nr. 1 "Glockenläuten"
2013 Landesmusikrat Berlin (Deutschland): Das Meer
2016 Classical Lesbians, Singfrauen Berlin (Deutschland): Schnee – von der Unzulänglichkeit des Sterbens
2018 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Deutschland): Allego
2019 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Deutschland): Rapauke im Spinnennetz, Rapauke klopft an die Tür, Wiegenlied für Rapauke
2021 Modern Art Ensemble, Berlin (Deutschland): John Rabe – Endstation Siemensstadt- Aufführungen (Auswahl)
1978 Michael Bach (vc), Alsfeld (Deutschland): Am Anfang (UA)
1980 Schola Cantorum Stuttgart, Clytus Gottwald (dir) - World Music Days - ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik, Jerusalem (Israel): Yogi (UA)
1982 Lam Man-yee (pf), Graz: Three studies for piano (UA)
1982 Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Péter Eötvös (dir) - SDR – Süddeutscher Rundfunk, Stuttgart (Deutschland): Arachnoidea (UA)
1982 Tanz Forum Wien - Wiener Festwochen: Mothers, Children, Lovers, People (UA)
1986 Bernhard Wambach (pf), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Péter Eötvös (dir) - Donaueschinger Musiktage (Deutschland): Klavierkonzert (UA)
1986 Ensemble Modern Frankfurt, Bernhard Kontarsky (dir) - Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Miniatur I (UA)
1989 Reinbert Evers (git), Fanny-Mendelsohn-Quartett, Wiesbaden (Deutschland): Auf den Sa(e)iten (UA)
1990 Ensemble Forum Neue Musik, Peter Ablinger (dir) - Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Fünf Fragmente aus dem Berlinischen Tagebuch (UA)
1991 Herbert Henck (pf) - Musik-Biennale Berlin (Deutschland): Berlinisches Tagebuch (UA)
1994 Margarete Jungen (ms), Elisabeth Flunger (schlzg), Wien: Bebende Herzen im Leibe der Hunde (UA)
1995 Modern Art Sextett, Berlin (Deutschland): Fünf Mauer-Fragmente (UA)
1995 Michiko Hirayama (s), Klangforum Wien, Beat Furrer, Wiener Konzerthaus: Imakosowa - Brich auf! (UA)
1996 Eirian Davies (s), Manuel von Senden (t), George Gray (t), Konstantin Sfiris (b), Angelos Fotiadis (ct), Stephen Owen (bbar), Walter Pauritsch (t), Natela Tschkonia (ms), Chor der Oper Graz, Grazer Philharmoniker, Stefan Lano (dir) - Steirischer Herbst, Opernhaus Graz: Rashomon (UA)
1996 Klangforum Wien, Johannes Kalitzke (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Grazer Congress: Yasuko – Aus dem "Schwarzen Regen", 1. Fassung (UA)
1998 Nils Grammerstorf (mar), Hamburg (Deutschland): Fünf Situationen über "Fremd Sein" (UA)
1998 Ensemble Intégrales, Wien: Die leise Hoffnung I (UA)
1999 Christiana Perai (pf), Graz: Memoria perpetua I (UA)
1999 Ensemble Melo X - Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: Volksliedverzerrungen (UA)
2000 Agate Kania (s), Chor der Oper Graz, Grazer Philharmoniker, Arturo Tamayo (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Opernhaus Graz: 1. Sinfonie (UA)
2000 Kyoto Symphony Orchestra, Michiyoshi Inoue (dir), Kyoto (Japan): 2. Sinfonie "Wiederkehr" - Saikai (UA)
2002 Josef Heynert (spr), Ensemble Intégrales, Schlosstheater Rheinsberg (Deutschland): Hyperion-Fragmente (UA)
2004 Eiko Morikawa (s), Lukas Knöfler (schlzg), Achim Tang (db), Wien: Margeriten weiß in Flaschenbegleitung (UA)
2005 New National Theatre Tokyo (Japan): Osan (UA)
2006 Barbara Lüneburg (va), Berlin (Deutschland): An Diotima (UA)
2007 Vox Nostra, Berlin (Deutschland): A Letter from Mr. P (UA)
2007 Gaku Yamada (git), Hiroshima (Japan): Izanagis Ruf (UA), Izanamis Tränen (UA)
2007 Ensemble Saitenblicke, Mari Watanabe (dir), Berlin (Deutschland): Am Anfang war das Meer (UA)
2007 Philharmonic Chorus of Tokyo, Tokio (Japan): Hwajon (UA)
2008 Ensemble Saitenblicke, Kerstin Behnke (dir), Berlin (Deutschland): Concertino della Porta de Brandeburgo I (UA)
2009 Miscelanea Guitar Quartet, Salzburg: Atem Pause (UA)
2009 YACOB – Young Asian Chamber Orchestra Berlin, Kosuke Tsunoda (dir), Japanisch-Deutsches Zentrum Berlin (Deutschland): Concertino della Porta de Brandeburgo II (UA)
2010 Chor des Ernst-Abbe-Gymnasiums, Ensemble Experimente, Gerhard Scherer (dir), Heimathafen Berlin-Neukölln (Deutschland): Der Spinnfaden (UA)
2011 AsianArt Ensemble, Museum für Asiatische Kunst zu Berlin (Deutschland): Fremde Nähe I (UA)
2011 Yuka Yanagihara (s), YACOB – Young Asian Chamber Orchestra Berlin, Ya-ou Xie (dir), Berlin (Deutschland): Sanriku-Lieder (UA)
2011 Mayako Kubo (pf), Berlin (Deutschland): Nachbeben (UA)
2012 Maacha Deubner (s), Yuko Tomeda (pf), Berlin (Deutschland): Das leichte Gesetz (UA)
2013 Mayumi Terada (s), Reiko Furukawa (pf), Kagoshima (Japan): Aligato no uta (UA)
2013 Wolfgang Panwitz (pno), Mayako Kubo (pno), Berlin (Deutschland): 5 Japanische Tänze (UA)
2014 Karina Repova (s), Neuer Chor Berlin, Landesjugendensemble Neue Musik, Gerhard Scherer (dir),
Berlin (Deutschland): Das Meer (UA)
2014 Auryn Quartett - Musiktage Mondsee, Mondsee: Streichquartett Nr. 1 "Glockenläuten" (UA)
2014 Ensemble Wiener Collage: Johannes Fleischmann (vl), Rafał Dominik Zalech (va), Roland Schueler (vc), Alfred Melichar (acc), René Staar (dir), Wien: Epitaph für RHR (UA)
2015 Alfred Melichar (acc), Simon Reitmaier (cl), Geras: Geras-Variationen (UA)
2016 Irene Kurka (s), Gedok Galerie Berlin (Deutschland): verfinstert... (UA)
2016 Thorbjörn Björnsson (bar), Alexandros Giovanos (schlzg), Berlin (Deutschland): 6 Herbeck Lieder (UA)
2017 Pegnitzschäfer-Klangkonzepte: Marion Ludwig (fl, picc), Simone Sitterle (cl), Wilfried Krüger (hn), Shunsuke Ohomori (fg), Nürnberg (Deutschland): After 60 Seconds (UA)
2017 Yossi Gutmann (va), Yuko Tomeda (pf), Berlin (Deutschland): Exil (UA)
2018 sonic.art Saxophon Quartett, Berlin (Deutschland): Heute bin ich rot (UA)
2018 Gaby Bultmann (Blfl), Makiko Goto (Koto), Berlin (Deutschland): Nur meine Stimme bleibt (UA)
2019 Sibylle Fischer (s), Franziska Welti (s, dir), Ehrengard von Gemmingen (vc), Almut Lustig (perc), Classical Lesbians, Singfrauen Berlin, Kammermusiksaal Philharmonie Berlin (Deutschland): Schnee – von der Unzulänglichkeit des Sterbens (UA)
2019 Berlin (Deutschland): Allego (UA)
2020 Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Live Stream, Berlin (Deutschland): Rapauke im Spinnennetz (UA)
2020 Annette Winker (fag), Internationalen Komponistinnen Wettbewerb 2020 - Preisträgerkonzert: Alusrursula (UA)
2021 Modern Art Ensemble: Klaus Schöpp (fl, perf), Almut Lustig (perc), Theodor Flindell (vl), Michael Yokas (vl), Kirstin Maria Pientka (va), Cosima Gerhardt (vc) - Historikerlabor e.V., Berlin (Deutschland): John Rabe – Endstation Siemensstadt (UA)
2021 Stella Nostra: Amy Green (s), Susanne Wilsdorf (ms) - Projekt "Garten der Komponistinnen" - Frauenmuseum Bonn (Deutschland): Umenohana (Pflaumenblüten) (UA)
2022 Regina Koncz (S), Echo Ensemble, Manuel Nawri (dir), Atonale 2022 - RINGRAUSCHEN - Wagners Ring im zeitgenössischen Kommentar, Berlin (Deutschland): Richard & Co. (UA)
2022 Stas Venglevski (acc), A World of Accordions Museum Superior (USA): Footprints (UA)
2022 Berliner Frauen-Vokalensemble, Lothar Knappe (dir), St. Matthäus-Kirche Berlin (Deutschland): Ich will zornig sein - Psalmen (UA)
2023 Johannes Werner (schlzg), Mittelinsel des Ernst Reuter Platzes Berlin (Deutschland): Ketten(re)aktion (UA)
2023 Nina Haarer (Shakuhachi), Daniel Trumbull (Cembalo, Organetto) - Tonhalle Düsseldorf - Cembalonacht, Tonhalle Düsseldorf (Deutschland): Eguchi I (UA), Eguchi II (UA), Eguchi III (UA)
2024 Denkbare Musik - Porträt Konzert Mayako Kubo, Berlin (Deutschland): Hildegard in Kabul (UA)
2024 Kubus Kollektiv, Hommage an Roman Haubenstock-Ramati II, Alte Schmiede Wien: Streichquartett Nr. 3, Streichquartett Nr. 4 (UA)- Pressestimmen (Auswahl)
19. Oktober 2021
"Mayako Kubo, die seit 1985 meistens in Berlin lebt, gilt als bedeutendste japanisch Komponistin der Gegenwart. Bei der Uraufführung von John Rabe – Endstation Siemensstadt, einer „Konzertperformance für Historiker:innen, Sprecher, Flöte, Perkussion, Streichquartett und Elektronik“, am vergangenen Freitag in der Zitadelle Spandau war zu hören, wie sehr sie musikalisch der europäischen Moderne verpflichtet ist. Mit der Gestalt John Rabes, eines Kaufmanns, der für den Siemens-Konzern arbeitete, hat sie sich eines gemeinsamen japanisch-deutschen Bezugspunkts aus der düstersten Zeit beider Länder angenommen."
der Freitag: Der gute Mensch von Nanking (Michael Jäger), abgerufen am 3.9.2024 [https://www.freitag.de/autoren/michael-jaeger/der-gute-mensch-von-nanki…]Oktober 2019
"Für Laienchöre ist es normalerweise fast unmöglich, Werke aus dem Bereich der Neuen Musik, also wirklicher Avantgarde aufzuführen, weil der Notentext zu kompliziert ist und die Anforderungen an die stimmlichen Möglichkeiten der LaiensängerInnen zu hoch sind. Mit "Schnee" ist im Verlag Neue Musik Berlin allerdings jetzt ein etwa 35 Minuten langes, viersätziges Stück erschienen, das machbar ist und mutigen ChorleiterInnen hier empfohlen sein soll. Mayako Kubo [...] war unter anderem Schülerin von Helmut Lachenmann [...], ist also mit allen Registern der Neuen Musik sowohl kompositionstechnisch als auch von ihrer Philosophie und Fantasie her vertraut [...]. Eine ganz eigentümliche Klanglichkeit entsteht durch die besondere Besetzung des Werks mit überwiegend vierstimmigem Frauenchor, zwei Sopransolistinnen, Violoncello und buntem Schlagwerk mit Marimba- und Vibraphon, verschiedenen Trommeln und Becken. Die Instrumentalpartien sowie die Gesangssoli müssen professionell besetzt werden, weil besondere Spieltechniken und virtuoser Umgang mit dem Instrument und der Stimme verlangt werden. Der Frauenchorpart aber ist so geschickt gemacht, dass er für gute Laienchöre erreichbar ist: Überall findet man tonale Bezüge zu den Instrumenten, fast immer gibt es einen regelmäßigen Puls der Zeit, sodass der Rhythmus feststeht. Die linear entstehende Harmonik ist nie völlig dissonant oder abstrakt, es entstehen auch mal Dur-Dreiklänge, und es gibt viele Unisono-Passagen mit nur kleinen Abweichungen, sodass der Chor sich nicht "verlieren" kann. Da Kubo viel mit Musiktheater experimentiert hat, fließen in "Schnee" zusätzlich auch kleine Performance-Elemente ein. Die Chorsängerinnen rascheln mit ihren Noten, lösen die Choraufstellung auf, wandern umher und müssen auch Geräusche erzeugen. Die Solistinnen sollen zum Teil auch szenisch agieren. Dadurch gewinnt das Stück eine besondere, fast unwirkliche Atmosphäre [...]. Das sollte aber kein Hindernis sein, sich an "Schnee" heran zu wagen, zumal die Komponistin in Berlin lebt und jederzeit um Rat gefragt werden kann!"
Sabine Wüsthoff: Mayako Kubo: Schnee. In: Chorzeit – Das Vokalmagazin, Nr. 64 (Oktober 2019), S. 52, abgerufen am 11.04.2024 [https://www.verlag-neue-musik.de/verlag/product_info.php?info=p3529_Sch…]Juni 2018
"[...] Beschäftigt man sich näher mit Kubos Werken (Liebe, Kunst, Fremde, Frauen [...]), gewinnt man schnell den Eindruck, dass sie mit den vier Vokabeln auch zentrale Aspekte ihres eigenen "Künstlerinnenlebens" benannt hat [...]. Die Verflechtung japanischer und europäischer Elemente mit aktuellen, kritisch-humorvollen Aspekten ist insgesamt typisch für die Musik Kubos, deren Stilistik nicht starr, sondern wandelbar ist und souverän unterschiedliche Facetten beleuchtet, je nach Notwendigkeit des musikalischen Gegenstands."
Imke Misch: Misosuppe und Schwarzbrot - zur kompositorischen Positionsbestimmung von Mayako Kubo. In: nmz – Neue Zeitschrift für Musik 06/2018, S. 26, abgerufen am 11.04.2024 [https://musikderzeit.de/artikel/misosuppe-und-schwarzbrot/]01. September 2014
"[...] Wie anders war die Konzentration bei den "Sanriku"-Liedern der heute wohl bedeutendsten japanischen Komponistin Mayako Kubo, die bei den Musiktagen Composer in Residence ist! Wie ausgewechselt die Spieler, verstärkt durch Kontrabassist Ernst Weissensteiner, boten sie der jungen Sopranistin Sarah Luise Traubel für die drei knappen Lieder eine atemberaubende Klangkulisse. Kubo schuf mit der Vertonung der Gedichte von Meiko Matsudaira ein packendes Stück im Andenken an die Tsunami-Opfer 2011. Ihre Kinderstube – Studien bei Roman Haubenstock-Ramati und Friedrich Cerha in Wien – wirkt bis heute nach, ihre Wortvertonungen imitieren elektroakustische Experimente: Allein wie die in Berlin lebende Kubo das Wort "Spaltung" in der ersten Violine vorbereitet, ist ganz große und, viel wichtiger noch, fesselnde Kunst. Wie es überhaupt erfreulich ist, dass heutige Stücke mithilfe von Komponistenporträts auch nach der Uraufführung gespielt werden und nicht in der Schublade verschwinden, wie es das traurige Los vieler Bühnenwerke ist. Gegen dieses Los kämpft ein avanciertes Ensemble im Opernstudio Zürich an, dessen Mitglied Sarah Traubel ist. Sie sang Kubos dreizeilige "Sanriku"-Lieder, deren Name von der Gegend rund um Fukushima herrührt, mit so viel Pathos und Vibrato wie möglich. Gewiss hat man diese Lieder – bei der Uraufführung in Berlin – nicht minder eindringlich und doch schnörkellos gerade gehört, doch überzeugte Traubels Interpretation nicht weniger."
Die Presse: Musiktage Mondsee: So modern konnte Brahms sein (Isabel Biederleitner, 2014), abgerufen am 11.04.2024 [https://www.diepresse.com/3863403/musiktage-mondsee-so-modern-konnte-br…]20. Juni 2011
"Wie vertont man Meeresstille? Vielleicht mit einem Cello und einem Kontrabass, die beide erst leise zittern und dann durch tiefes Grummeln die Gefahr erahnen lassen. Dazu ein Sopran, der wehmütig die "Meeresstille" im Raum anschwellen lässt. Doch nicht alles ist ruhig: „"Die Herzen der Leidtragenden beben weiter", heißt es in der nächsten Zeile. Ein Blitz aus Schmerz durchbricht den Gesang, die Geigen kreischen kurz, fallen dann in langgezogenes Klagen. Regen setzt ein. "Pling, pling, pling", fallen Tropfen auf die Erde. "Wiederkehrende Gedanken unterm Regenschirm" singt die Solistin Yuka Yanagihara immer wieder, keinen Ausweg gibt es aus dieser abgeschlossenen Gedankenwelt, aus dem Leiden, der Trauer, der Lähmung nach dem Tsunami. "Die Japaner sind immer noch sprachlos", sagt Mayako Kubo, die Komponistin der "Sanriku-Lieder". Seit fast 40 Jahren lebt die 64-Jährige in Europa, doch als sie von dem verheerenden Tsunami an der Sanriku-Küste hörte, waren ihre Gedanken sofort in Japan: "Es war das erste Mal, dass ich fühlte: Ich muss etwas machen, das mit Japan zu tun hat." Ende März las sie das erst eine Woche alte Gedicht "Nachbeben", in dem die japanische Dichterin Meiko Matsudaira die physische und emotionale Zerrissenheit des Landes aus einer sehr persönlichen Perspektive schildert. Aus drei Strophen dieses Gedichts komponierte Kubo innerhalb eines Monats die "Sanriku-Lieder" [...]. Die Vertonung von "Nachbeben" ist Kubos Beitrag, die "Meeresstille" zu durchbrechen."
Tagesspiegel: Die Kernspaltung in mir - Mayako Kube gedenkt musikalisch des Tsunami (Nantke Garrelts, 2011), abgerufen am 10.04.2024 [https://www.tagesspiegel.de/kultur/die-kernspaltung-in-mir-mayako-kube-…]01. Oktober 1996
"Rashomon" von Mayako Kubo - endlich eine spielbare, aufregende neue Oper
Mayako Kubo hat für den steirischen herbst eine Oper komponiert, die im Grazer Opernhaus ein bewegtes Premierenpublikum fand. Endlich eine neue Oper, die Lust auf ein Wiederhören macht und der zuzutrauen ist, daß sie Eingang in die Spielpläne der großen Opernhäuser finden kann. Das liegt an der offenkundigen "Theaterpranke" der Komponistin, die auch ihre eigene Textautorin ist."
Die Presse (Wilhelm Sinkovicz)- Diskografie (Auswahl)
1998 Rashomon - Mayako Kubo (Edition Ariadne)
Tonträger mit ihren Werken
2017 50 Jahre Steirischer Herbst + 50 Jahre Musikprotokoll = 100% Kultur Im ORF Steiermark (DVD; ORF Studio Steiermark)
2012 Salzburg Concert - Miscelanea Guitar Quartet (ARSIS) // Track 12-14: Atem Pause, Satz 1-3
2011 Phasma - Cologne Guitar Quartet (Jsm Guitar Records) // Track 7: Atem Pause
2009 à hiroshima - Trio Ku (Kreuzberg Records) // Track 1-3: Wohin? I.-III. Teil
2004 Percussion - Edith Salmen (Castigo Classic Recordings) // Track 3: Klavierstück für zwei Hände
2004 3 Farben: Weiss (Music Of Peace) - Ruth Weiss (ORF) // CD 2, Track 2: Margeriten Weiss in Flaschenbegleitung
1998 Zukunftsmusik 1: Jugendliche spielen neue Werke für Akkordeon & Streicher (Kreuzberg Records) // Track 11: Dialogus iuvenum; Track 12: Il re solo
1997 30 Jahre Musikprotokoll: Moderne In Österreich 1968–1997, 6 CDs (ORF) // CD 6, Track 4: Yasuko – Aus dem Schwarzen Regen
1997 30 Jahre Musikprotokoll: Moderne In Österreich 1968–1997, CD 4-6 CDs (ORF) // CD 6, Track 4: Yasuko – Aus dem Schwarzen Regen
1995 Live At Konzerthaus Wien - Klangforum Wien (Durian Records) // CD 2, Track 4: Imakosowa - Brich Auf!
1994 Berlinisches Tagebuch: Zeitgenössische Klaviermusik - Yoriko Ikeya-Fuchino (Crescendo) // Tracks 16-25: Berlinisches Tagebuch, Part 1-10
1993 Hexachord: Contemporary Music for two Guitars - Franz-Josef Petri, Guido Böger (Fermate) // Track 8: Versuch über den Turm von Pisa mit einem Nachspiel
1990 Klangsa(e)ten - Reinbert Evers (Ambitus) // Track 6: Sieben Spiele- Literatur (Auswahl)
1997 Günther, Bernhard (Hg.): Kubo Mayako. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich: Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Wien: music information center austria, S. 640–643.
2001 Kubo Mayako. In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg.): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Salzburg u. a.: Residenz, S. 484–486.
2017 Heindl, Christian: Der Staat schaut weg – Die Situation kleinerer Musikverlage in Österreich. In: mica-Musikmagazin.
2019 Wiehe, Kerstin / Wehmeyer, Henning (Hg.): QuerBlick | SchriftStücke 15 Jahre QuerKlang. Berlin: Verlag der Universtität der Künste Berlin.
2021 Ivanovic, Christine: Gespräch mi der Kompoistin Mayako Kubo. In: Kritische Ausgabe Zeitschrift für Literatur Nr. 37/23.
2021 Weidemann, Axel: Gespräch mit Mayako Kubi. Daran verbrennst du dir die Finger. In: Frankfurter Allgemeine (22.12.2021), online abrufbar unter: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/japanische-komponistin-mayako-kubo-ueber-vergangenheitsbewaeltigung-17697263.html?GEPC=s5Eigene Publikationen der Künstlerin
Bibliographie- Quellen/Links
Webseite: Mayako Kubo
Wikipedia: Mayako Kubo (deutsch)
Wikipedia: Mayako Kubo (englisch)
Oesterreichisches Musiklexikon: Kubo, Mayako
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YouTube: Mayako Kubo
Verlag Neue Musik: Mayako Kubo
Webseite: Atonale e.V.
YouTube: Porträt der Komponistin Mayako Kubo (2018)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 19. 9. 2024): Biografie Mayako Kubo. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/58378 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).