Direkt zum Inhalt

Poleukhina Marina

Vorname
Marina
Nachname
Poleukhina
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Performancekünstler:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Kurator:in
Veranstalter:in
Genre
Neue Musik
Improvisierte Musik
Instrument(e)
Objekt
Stimme
Frauenstimme
Geburtsjahr
1989
Geburtsort
St. Petersburg
Geburtsland
Russland
Marina Poleukhina © Billy Roisz

Marina Poleukhina © Billy Roisz

"Marina Poleukhina geboren 1989 in St. Petersburg – ist Komponistin und Improvisatorin, mit einem besonderen Fokus auf der Verschmelzung von Klang, Bewegung, visuellen Medien und Performance. Nach ihrem Kompositionsstudium am Staatlichen Konservatorium St. Petersburg bei Svetlana Lavrova und am Moskauer Tschaikowski-Konservatorium bei Vladimir Tarnopolski schloss sie 2019 ihr Masterstudium an der Kunstuniversität Graz bei Clemens Gadenstätter ab.

Ihre Werke wurden von internationalen Ensembles wie Nadar, MCME (Moscow Contemporary Music Ensemble), Nostri Temporis, Vertixe Sonora Ensemble, Pro Arte, Phoenix16, Looptail, Zwerm, Platypus, Airborne Extended und Curious Chamber Players interpretiert. In ihrer künstlerischen Praxis sucht sie aktiv die Zusammenarbeit mit Musiker:innen wie Pete Harden, Susanna Borsch, Eva Zöllner, Heloisa Amaral, Katelyn Rose King, Alessandro Baticci, Adam Tendler, Jennifer Torrence, Teresa Doblinger u.v.m.

Sie war bei renommierten Festivals wie Wien Modern, ULTIMA (Oslo), MATA (New York), Klangspuren Schwaz, Frau* Musica Nova (Köln), IMPULS (Graz), Imagetanz (Wien), Pythian Games (St. Petersburg), Multiversal (Berlin, Kopenhagen), Klangmanifeste (Wien) und Pilot:Soundkarte (Berlin) mit eigenen Projekten und Kompositionen vertreten.

2014 wurde sie Finalistin der Gaudeamus Muziekweek. 2018 erhielt sie das Werner-Düttmann- Stipendium der Akademie der Künste in Berlin, wo sie die interaktive Partitur-Installation Become an Expression entwickelte. 2019 folgte ein Auftragswerk für ein Porträtkonzert des ORF in Wien, 2020 das österreichische Startstipendium für Musik, 2021 ein Stipendium der Aksenov Family Foundation im Rahmen des Programms Russian Music 2.1.

Neben der komponierten Musik nimmt die Improvisation eine zentrale Rolle in ihrer Arbeit ein. In freien Formaten arbeitet sie u. a. mit Matthias Bauer, Alexey Sysoev, Dario Fariello, Agnes Hvizdalek, Alexander Chernyshkov, Franz Hautzinger, Didi Kern, Stefan Voglsinger, Tomomi Adachi, Hilary Jeffrey und Vladimir Gorlinsky zusammen. Auch interdisziplinäre Kooperationen mit Choreograf:innen wie Johanna Nielson, Paul Wenninger und Agnes Schneiderwind prägen ihr Schaffen.

Ihre Alben Wow-wow, Puinen Neon Itku, Songs about Trees und Partly Cloudy dokumentieren die Vielfalt dieser kollaborativen Prozesse.

Als Gründerin des Vereins Rotating Plant – Verein für transdisziplinäre Kunst und Organisatorin der Konzertreihe Real Time Music, die sich der improvisierten Musik widmet, setzt sie sich aktiv für die Förderung experimenteller Formate ein.

In ihrer künstlerischen Sprache entstehen hybride Klangräume, in denen Alltagsobjekte zu Instrumenten werden, Projektionen auf ungewöhnlichen Flächen neue Wahrnehmungsebenen öffnen und Bewegung sowie Licht dramaturgisch in den musikalischen Prozess eingebunden sind. So schafft sie komplexe ästhetische Situationen jenseits tradierter Gattungsgrenzen - ein Spannungsfeld, in dem Musik als körperlich-visuelle Erfahrung erfahrbar wird."
Marina Poleukhina (10/2025), Mail

Stilbeschreibung

"Der Schwerpunkt ihrer künstlerischen Arbeit liegt in einem interdisziplinären Ansatz. Ihre Musik vereint die Schaffung einer Welt, die über bloße Klänge hinausgeht. Sie verbindet Bewegung, Licht, Video-Projektionen auf ungewöhnlichen Oberflächen, die Manipulation alltäglicher Geräte, die dadurch zu Instrumenten werden, sowie Objekte, die ihren eigenen Raum schaffen. Dies führt zu neuen und unerforschten akustischen Situationen von intensiver Komplexität - ein Territorium aus Schnittstellen von Genres."
Vienna City Gallery Walk (2025): Imago Sonus 1 - Marina Poleukhina, abgerufen am 08.10.2025 [https://www.gallerywalk.at/imago-sonus-1/]

"Marina Poleukhina ist Komponistin und Improvisatorin. Sie ergänzt ihre musikalische Praxis durch die Beschäftigung mit objets trouvés, die sie als Instrumente einsetzt. Auch nutzt sie eigene Plastiken als Anregung für Improvisationen."
Alte Schmiede Wien (2024): vis-à-vis IMPROVISATION, abgerufen am 21.08.2025 [https://alte-schmiede.at/programm-3/recital/marina-poleukhina-etienne-nillesen]

"In der Musik geht es nicht um Töne. Die Töne sind eine Art Sprache, die die Musik zum Vorschein bringt. Bei dieser Sache gibt es kein perfektes Timing für eine Geste des Beginnens und des Endens. Auf der Konzertbühne oder in deinen Lautsprechern wird es nie existieren. Es ist wie eine Partitur für Blinde, es ist ein Werk und ein Gemälde zugleich, und was die Akteur*innen anbelangt: Sie spielen nicht nur, sondern sind auch Zuhörer*innen, sie sind sowohl Musiker*innen als auch Entdecker*innen und Beobachter*innen. Im Wesentlichen geht es darum, eine Situation herbeizuführen, in der sich ein kommunikativer Raum eröffnen kann und die Interaktion mit einem spezifischen Objekt möglich ist, wobei letzteres zumeist auf haptischer Basis geschieht. Die Situation findet ihren eigenen Ausdruck, die Situation wird zu Musik."
Akademie der Künste Berlin (2018): Werner-Düttmann-Stipendium 2018: Marina Poleukhina, abgerufen am 08.10.2025 [https://www.adk.de/de/akademie/junge-akademie/werner-duettmann-stipendium/2018/Marina_Poleukhina.htm] 

Auszeichnungen & Stipendien

2014 Gaudeamus Muziek Week (Niederlande): Gaudeamus Muziek Preis - Finalistin
2018 Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Werner-Düttmann-Stipendiatin
2018–heute Ulysses Network Programme: Teilnehmerin
2020 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Startstipendium für Musik
2021 Programm "Russian Music 2.1." - Aksenov Family Foundation, Moskau (Russische Föderation): Stipendiatin
2025 Setzkasten Wien: Artist in Residence (mit Alexander Babikov)

Ausbildung

2003–2008 Staatliches Sankt Petersburger N.-A.-Rimski-Korsakow Konservatorium, St. Petersburg (Russische Föderation): Besuch der Spezialmusikschule
2008–2011 Staatliches Sankt Petersburger N.-A.-Rimski-Korsakow Konservatorium, St. Petersburg (Russische Föderation): Komposition (Svetlana Lavrova)
2010 Darmstädter Ferienkurse für Neue Musik (Deutschland): Komposition (Georges Aperghis, Boris Filanovsky)
2011 impuls . Ensemble- und Komponistenakademie, Graz: Komposition (Pierluigi Billone, Klaus Lang, Beat Furrer)
2011 Akademie für Neue Musik - Staatliches Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium (Russische Föderation): Komposition (Pierluigi Billone, Franck Bedrossian, Oscar Bianchi)
2011–2014 Staatliches Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium (Russische Föderation): Komposition (Vladimir Tarnopolski)
2015–2019 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Komposition (Clemens Gadenstätter) - MA
2018 Time of Music Festival, Viitasaari (Finnland): Komposition (Chaya Czernowin)

Tätigkeiten

2012 Gonzo School, St. Petersburg (Russische Föderation): Workshopleiterin (Improvisation)
2013–2014 Staatliches Moskauer P.-I.-Tschaikowski-Konservatorium (Russische Föderation): Lehrbeauftragte (Solfeggio)
2013–2016 Konzertreihe "Real Time Music", Moskau (Russische Föderation): Gründerin, Kuratorin, Organisatorin
2016–heute Konzertreihe "Real Time Music", Graz: Fortsetzung, Kuratorin, Organisatorin
2023–heute Verein "Rotating Plant – Verein für transdisziplinäre Kunst", Wien: Gründerin, Leiterin
2025 Earday Festival - Punctum, Prag (Tschechische Republik): Workshopleiterin (Improvisation & Komposition)

Mitglied in Ensemble/Band/Orchester
duo [t]: Performerin, Improvisatorin (gemeinsam mit Kirill Shirokov (perf, impro)
ПоЧеСуСы: Gitarristin, Objekte (gemeinsam mit Alexey Sysoyev (elec), Konstantin Sukhan (tp))
O I O: Performerin, Improvisatorin (gemeinsam mit Alexander Chernyshkov (perf, impro))

Zusammenarbeit u. a. mit: Jennifer Torrence, Alessandro Baticci, Alexey Sysoev, Stefan Voglsinger, Tomomi Adachi, Vladimir Gorlinsky, Etienne Nielsen, Johanna Nielsen, Paul Wenninger, Teresa Doblinger, Agnes Schneidewind, Pete Harden, Susanna Borsch, Alexandra Topalidi, Heloisa Amaral, Eva Zöllner, Igor Gross, Adam Tendler, Ivan Bushuev, Katelyn Rose King, Hilary Jeffrey, Hannes Dufek, Dario Fariello, Matthias Bauer, Franz Hautzinger, Didi Kern

Aufträge (Auswahl)

2019 Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: yellow corrodes the metal, N above the road
2025 airborne extended: the glowing neon breathes through the ground

Aufführungen durch bekannte Ensemble/Orchester, u. a. durch: Ensemble Nadar, MCME – Moscow Contemporary Music Ensemble, Looptail, Phoenix16, Zwerm, Platypus Ensemble, airborne extended, Curious Chamber Players, Nostri Temporis, NoName, Vertixe Sonora Ensemble, Pro Arte Orchester Graz, strings&noise

Aufführungen (Auswahl)

2012 Vladimir Gorlinsky (git), Ivan Bushuev (tfl) - Platforma, Moskau (Russische Föderation): and add to the neon elk a pinch of tarragon (UA)
2014 Looptail ensemble - Gaudeamus Muziek Week, TivoliVredenburg Utrecht (Niederlande): in its own tempo (UA)
2016 Schallfeld Ensemble, Leonhard Garms (dir) - Konzert "Text im Klang" - impuls . Verein zur Vermittlung zeitgenössischer Musik, Minoritensaal Graz: war nichts, worin man Ihre Füße baden hätte dürfen (UA)
2017 Eva Zöllner (acc), Heloisa Amaral (pf), Tschaikowsky-Saal Hamburg (Deutschland): tregadum (UA)
2017 Nadar Ensemble - Projekt "Lesaserma Pokhunakhis", Concertgebouw Brügge (Belgien): the forest of electrical magnolias (UA)
2018 airborne extended: Sonja Leipold, Caroline Mayrhofer, Stanislavsky Electrotheatre Moskau (Russische Föderation): my dear udockle, let's jump in the forest berry (UA)
2019 Marina Poleukhina (perf) - Werkpräsentation der JUNGEN AKADEMIE - Akademie der Künste Berlin (Deutschland): Become an Expression (UA)
2019 Paul Wenninger (Tanz), Marina Poleukhina (voc, git, Video), Vladimir Gorlinsky (git), Alexander Chernyshkov (voc), Stefan Voglsinger (git), Alessandro Baticci (fl, git), Igor Gross (git, perc) - Komponistenporträt Marina Poleukhina - Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1, Radiokulturhaus Wien: yellow corrodes the metal, N above the road (UA), and add to the neon elk a pinch of tarragon (ÖEA), Q (ÖEA), Module of memory. EC-3941.Folder #1.copy 8006 (ÖEA)
2022 Marina Poleukhina (perf), Jennifer Torrence (perf), Alexander Chernyshkov (Produktionsleiter), Philipp Lossau (Bühne) - Wien Modern, Echoraum Wien: Right – left / you step above / and then you dance (UA)
2023 Jennifer Torrence (perf) - Festival Frau* Musica Nova, Alte Feuerwache Köln (Deutschland): One pulsating heart (UA)
2024 Ensemble N'Caged, Baku (Aserbaischan): See water as sugar (UA)
2025 airborne extended: Elena Gabbrielli (fl), Sonja Leipold (cemb), Caroline Mayrhofer (fl), Tina Žerdin (hf) - AIRBORNE EXTENDED - Klangspuren Schwaz, Schwaz: the glowing neon breathes through the ground (UA)

Diskografie (Auswahl)

2025 Wow-wow - Didi Kern, Franz Hautzinger, Alexander Chernyshkov, Marina Poleukhina (Single; smallforms)
2018 Irreversible Enzymatic Waterfalls (Live) - Alexander Chernyshkov, Marina Poleukhina, Dario Fariello, Alessandro Baticci, Agnes Hvizdalek, Stefan Voglsinger & Gustavo Petek (EP; smallforms)
2015 Songs about Trees - O I O (Digital; Pan y Rosas)
2015 Переменная облачность [Partly Cloudy] - Alexander Chernyshkov, Alexey Sysoev, Marina Poleukhina (Tonot) // Track 1: Переменная облачность [Partly Cloudy]
2014 На выставке Фарш-2013 - ПоЧеСуСы (Tonot)
2012 lp1 - Marina Poleukhina (Digital; Pan y Rosas)
2012 Puinen Neon Itku - Alexander Chernyshkov, Alexey Sysoev, Marina Poleukhina

Tonträger mit ihren Werken
2022 Russian Music 2.0 / 2.1 (FANCYMUSIC) // Track 16: A Hovering Heart Stretches The Page Until It Floats

als Gast-/Studiomusikerin
2014 Untitled Beams & Rests - Kirill Shirokov (Digital; FANCYMUSIC)
2013 Florenski Septets - Antoine Beuger (Digital; Pan y Rosas)

Literatur

2016 impuls MinutenKonzerte am 28.05.2016 in Graz erleben. In: mica-Musikmagazin.
2016 TEXT IM KLANG. In: mica-Musikmagazin.
2017 netzzeit 2017 out of control: AN DIE GRENZE 1–4. In: mica-Musikmagazin.
2020 KLANGMANIFESTE 2020 – Eine Hörschau im Grenzbereich von bildender Kunst und aktueller Musik. In: mica-Musikmagazin.
2022 Die letzten Festivaltage von Wien Modern 35. In: mica-Musikmagazin.
2024 Ranacher, Ruth: AUSTRIAN MUSIC THEATRE DAY 2024 – Nachhaltigkeit im Musiktheater-Betrieb. In: mica-Musikmagazin.
2025 mica focus 2024. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Soundcloud: Marina Poleukhina
YouTube: Marina Poleukhina
Instagram: Marina Poleukhina
Vimeo: Marina Poleukhina
Soundcloud: duo [t]
YouTube-Video: Interview with Marina Poleukhina (Nominee Gaudeamus Award 2014) (Gaudeamus, 09/2014

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 28. 10. 2025): Biografie Marina Poleukhina. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/213815 (Abrufdatum: 28. 10. 2025).

Logo frauen/musik