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Stankovski Alexander

Vorname
Alexander
Nachname
Stankovski
erfasst als
Komponist:in
Journalist:in
Redakteur:in
Ausbildner:in
Künstlerische:r Leiter:in
Genre
Neue Musik
Subgenre
Modern/Avantgarde
Geburtsjahr
1968
Geburtsort
München
Geburtsland
Deutschland
Alexander Stankovski

Alexander Stankovski © Alexander Stankovski

"Alexander Stankovski wurde 1968 in München geboren und lebt seit 1974 in Wien.

Nach einem Kompositionsstudium an der Wiener Musikhochschule bei Francis Burt studierte er an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt am Main bei Hans Zender. Ausserdem nahm er an mehreren Kompositions- und Analysekursen u.a. bei Karlheinz Füssl, Ulrich Siegele, Karlheinz Stockhausen, Brian Ferneyhough, Franco Donatoni und Gérard Grisey teil.

Er erhielt Kompositionsaufträge von wichtigen Institutionen (z.B. Salzburger Landestheater, Alban-Berg-Stiftung, Wiener Konzerthausgesellschaft, ORF) und arbeitete mit renommierten Ensembles und Solisten (z.B. Klangforum Wien, Ensemble die reihe, Ensemble Phace, Christian Muthspiel, Ernesto Molinari, Till Fellner, Duo Stump/Linshalm).

Aufführungen bei Festivals wie Wien Modern, Hörgänge, Bludenzer Tagen zeitgemäßer Musik, Frankfurt Feste, Musikbiennale Berlin, Schönberg Festival Duisburg, Schwetzinger Festspiele, Moskauer Herbst oder Musica Nova Sofia brachten ihm Beachtung und Anerkennung.
Er erhielt mehrere Stipendien und Preise (1992 Busoni-Förderungsstipendium der Akademie der Künste, Berlin; 1993 und 97 Arbeitsstipendien der Stadt Wien; 1995 Österreichisches Staatsstipendium für Komponisten; 2000 Kompositionspreis der Erste Bank; 2001 Förderungspreis der Stadt Wien; 2004 Theodor Körner-Förderungspreis).

Von 1997-99 war er Mitorganisator der Konzertreihe "Neue Musik aus der Nähe". 1999 war er zusammen mit Renald Deppe künstlerischer Leiter der 12. Langen Nacht der Neuen Klänge der IGNM (Internationale Gesellschaft für Neue Musik) im Wiener Konzerthaus. Außerdem war er als Redakteur der von der IGNM herausgegebenen Zeitschrift "ton" tätig.

Stankovski unterrichtete von 1996 bis 2004 als Assistent von Michael Jarrell eine Kompositionsklasse an der Musikuniversität Wien. Seit 1998 ist er als Dozent für Harmonielehre, Kontrapunkt und Formanalyse an der Kunstuniversität Graz tätig. Seit September 2018 ist er Professor für Musiktheorie an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz."
Alexander Stankovski: Biographie (2019), abgerufen am 24.04.2020 [https://www.alexander-stankovski.info/biografie]

Stilbeschreibung

"Komponieren heißt für mich Entscheidungen treffen, Grenzen ziehen, Räume abstecken. Ich kann nicht komponieren ohne einen definierten Entscheidungs-Raum. Die Definition selbst - die Eingrenzung mir möglicher Entscheidungen - wechselt von Stück zu Stück, innerhalb eines Stückes von Satz zu Satz, von Schicht zu Schicht oder von Abschnitt zu Abschnitt. Mich interessiert die Gegenüberstellung verschieden definierter Räume. Es geht nicht um die Vermittlung von Gegensätzen, es geht um die Erfahrung von Inkommensurabilität."
Alexander Stankovski (2002)

Auszeichnungen

1992 Akademie der Künste Berlin: Busoni-Förderungsstipendium
1993 Stadt Wien: Arbeitsstipendium
1995 Republik Österreich: Staatsstipendium für Komposition
1997 Stadt Wien: Arbeitsstipendium
2000 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis (Räume I-IV)
2001 Stadt Wien: Förderpreis
2004 Theodor Körner Fonds: Förderpreis

Ausbildung

1984–1990 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz - Diplom (Dietmar Schermann)
1986–1994 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition - Diplom (Francis Burt)
1990–1994 Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main: Komposition - Diplom (Hans Zender)

International Bartók Seminar and Festival, Szombathely (Ungarn): Kompositionskurs
Internationale Sommerakademie Mozarteum Salzburg: Kompositionskurs
Fondation Royaumont, Royaumont/Asnières-sur-Oise (Frankreich): Kompositionskurs
Institut de recherche et coordination acoustique – IRCAM, Paris (Frankreich): Stage d'été - Kompositionskurs
mehrere Kompositions- und Analysekurse u.a. bei Franco Donatoni, Karlheinz Füssl, Ulrich Siegele, Karlheinz Stockhausen, Brian Ferneyhough und Gérard Grisey

Tätigkeiten

1992–2000 Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wien: organisatorische und musikjournalistische Tätigkeit
1995–2000 Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wien: Herausgeber der Zeitschrift "ton – Österreichisches Magazin für zeitgenössische Musik"(gemeinsam mit Clemens Gadenstätter)
1996–2004 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragter (Komposition), Assistent von Michael Jarrell
1997–1999 Neue Musik aus der Nähe: gemeinsam mit Germán Toro-Pérez Initiator und künstlerischer Leiter der Konzertreihe
1998–2018 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Dozent (Kontrapunkt, Harmonielehre, Formenlehre, Werkanalyse, Theoretische Grundlagen der Musik nach 1945), Hauptfach Komposition
1999 Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wiener Konzerthaus: künstlerischer Leiter der 12. Langen Nacht der Neuen Klänge (gemeinsam mit Renald Deppe)
2006 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Habilitation (Komposition)
2013–heute Ensemble Wiener Collage: Leiter der Programmkommission
2016–2017 Zürcher Hochschule der Künste: Artist in Residence am Institute for Computer Music and Sound Technology (ICST)
2018–heute Anton Bruckner Privatuniversität Linz: Professor (Musiktheorie)

Schüler:innen (Auswahl)
Matthias Kranebitter, Christof Ressi, Juan Pablo Trad Hasbun

Aufträge (Auswahl)

1990 Alban Berg Stiftung: Klaviertrio - für Violine, Violoncello und Klavier
1992 Ensemble 2001: Gegenbilder - Variable Besetzung, für 3-7 Instrumente
1993 Wiener Saxophon-Quartett: Saxophonquartett
1994 ORF/Landesstudio Steiermark: Vier Stücke - für (Baß-)Klarinette, Violoncello und Klavier
1995 Ensemble xx. jahrhundert: sätze ansätze
1995 Österreichische Beamtenversicherung: Circum
1995 Klangforum Wien: Mêle Moments
1996 Christian Muthspiel: Linien I - für Altflöte und Tenorposaune
1998 Wiener Konzerthausgesellschaft: Streichtrio
1999 Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich: Dickicht/Lichtung - für 11 Instrumente
2004 ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik: Linien III - für Bassklarinette und Posaune
2012 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: Cena povera
2014 Till Fellner: Traumprotokoll

Kompositionsaufträge von renommierten Institutionen (z.B. Salzburger Landestheater, Alban Berg Stiftung, Musikpalette Tulln) sowie von Ensemblen/Orchestern (u.a. die reihe, Duo Stump/Linshalm) und Solisten (bspw. Ernesto Molinari)

Aufführungen (Auswahl)

1993 Duisburg: Klaviertrio - für Violine, Violoncello und Klavier (UA)
1995 Klangforum Wien: Mêle Moments (UA)
1995 Musik-Biennale Berlin Internationales Fest für zeitgenössische Musik: Gegenbilder - Variable Besetzung, für 3-7 Instrumente
1996 Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: Linien I - für Altflöte und Tenorposaune (UA)
1997 Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik: Spiegel-Maske-Gesicht (UA)
1999 Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich: Portraitkonzert, Aufführung mehrerer Werke, u.a. Dickicht/Lichtung - für 11 Instrumente (UA)
2000 Wien Modern: Räume I-IV - für raumverteiltes Ensemble und Elektronik
2002 Das Bösze Salonorchester - Brucknerhaus Linz: Wiener Initiativenwalzer (oder: Wie ein feuriger Beginn gemächlich verschleppt wird)
2002 Hörgänge – Musik in Österreich, Wien: Pessoa
2003 Arnold Schönberg Center, Wien: 11 Räume - für Akkordeon, Violine und Kontrabass
2004 Music Austria 2004 - Alte Schmiede Kunstverein Wien: Aufführung mehrerer Werke u.a. Linien II - für 2 Klarinetten
2004 Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik: Landschaft mit Flöte I - für Flöte und Elektronik
2007 Echoraum, Wien: Ein Pfau flog nach Südost - (Linien IV) (UA)
2007 Wien Modern: Das Rätsel eines Tages - für Flöte, Harfe und Streichtrio (UA)
2011 neue musik in st. ruprecht, Wien: Abbilder - für Flöte solo (auch Piccolo- bzw. Bassflöte) (UA)
2015 Wien: Gugging Lieder (UA)
2016 Spittal an der Drau: Linien IV (UA)
2017 Streichquartett des Klangforum Wien, Graz: A House of Mirrors III (UA)
2017 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Wien Modern: In diesem Augenblick (UA)
2018 Ensemble Wiener Collage: Linien V (UA)
2019 Wien Modern: mélodie à deux (UA), Dunkle Räume (UA)
2021 INPUT > KLAVIER - Wien ModernMélodie lointaineLes Adieux (UA), Traumprotokoll, Traumprotokoll II (UA)

Pressestimmen

2018
"Ein Album [Anm. Linien II] mit Kompositionen von Alexander Stankovski mit Duetten für Klarinetten.Von der Es-Klarinette über das Bassetthorn bis zur Kontrabassklarinette ist hier Musik für die ganze Klarinettenfamilie zu finden. [...] Alexander Stankovski, dem die Zusammenarbeit von Komponist und Musiker wichtig ist, lässt die Stücke von Petra Stump-Linshalm und Heinz-Peter Linshalm spielen, mit denen er in engem Kontakt steht. So kann er sich sicher sein, dass sein Werk in seinem Sinne umgesetzt wird. [...] Die Reduktion in der Instrumentierung auf zwei Klarinetten geht einher mit einer Fülle von musikalischen Ideen, die er in kleinen Stücken von wenige Minuten umsetzt [...] Die kleine Form gibt dem Werk eine enorme Dichte bei gleichzeitiger Fülle. Jedes Stück enthält neue kompositorische Ideen, Redundanz hat hier keinen Platz. [...] Trotz der vielen unterschiedlichen musikalischen Ideen, die manchmal auch nicht eines gewissen Humors entbehren, ist das Gesamtwerk vor allem durch immer wiederkehrenden Haltetöne geprägt ist. Durch diese langen Töne entsteht eine fast “droneartige“ Konstanz. Das Ausharren bei einzelnen Tönen erzeugt ein Gefühl der Stetigkeit. Bei den letzten Stücken mit den Bass- und Kontrabassklarinetten verdichtet sich diese Stimmung noch. Linien II ist Klarinettenmusik, die nicht durch viele schnelle Noten geprägt, sondern den einzelnen Tönen Raum und Zeit zur Entfaltung gibt."
nrwjazz.net (Uwe Bräutigam)

09. Juni 2015
"Fünf Pianisten bestreiten die Klavierabende des um die Wiener Festwochen arrangierten Internationalen Musikfests der Wiener Konzerthausgesellschaft. Obwohl das Repertoire für kein Instrument so groß ist wie für Klavier, kreisen die Programm im Wesentlichen um Wiener Klassik und große Romantik. Nur Till Fellner hat diese Perspektive erweitert, indem er zusätzlich zu Mozart und Schumann auch Zeitgenössisches und Bach wählte. [...] Gewissermaßen als Fantasiestücke-Zyklus en miniature erwies sich das Klavierstück "Traumprotokoll" des in Graz lehrenden Alexander Stankovski. Im Vorjahr hatte es Fellner uraufgeführt. Jetzt stellte er es klug und beziehungsvoll vor den Schumann, leitete damit den zweiten Teil seines akklamierten Abends ein."
Die Presse (Walter Dobner)

29. November 2004
"Spannendes lieferte Alexander Stankovski mit der Uraufführung seiner gemeinsam mit Flötistin Sylvie Lacroix und Elektroniker Florian Bogner realisierten "Etudes sur la mer": Zwischen mit elektronischem Rauschen gefüllten Hüllkurven des anbrandenden Meeres, "authentischem" konkretem Material und virtuosen Klangfarbenmelodien der Flöte wurde hier überraschungsreich die Polarität von Natur- und Kunstklang untersucht und konterkariert."
Der Standard (Andreas Felber)

14. Februar 2003
"Klar voneinander abgesetzt und charakterisiert hingegen sind "11 Räume" in dem gleichnamigen Stück für Violine, Akkordeon und Kontrabass von Alexander Stankovski."
Salzburger Nachrichten (Heinz Rögl)

1999
"Er sei ein "Dividuum", sagt Alexander Stankovski (1968), und weist damit bewußt auf die Fülle heterogener Einflüsse hin, deren Summe er als Grundlage seines kompositorischen Selbst zugeben und begreifen will. So sollte auch das Porträtkonzert des Ensembles 'die reihe' unter Simeon Pironkoff am 10.6. im Funkhaus (von ORF und Jeunesse gemeinsam veranstaltet) in der Gegenüberstellung echt oder vermeintlich differierender musikalischer Positionen Stankovskis künstlerische Identität umschreiben. Insgesamt schienen die stilistischen Linien jedoch überraschend geschlossen zu wirken, die sich dabei um das quasi notwenig ausgesparte Zentrum legten - und das war selbstverständlich kein Nachteil."
ÖMZ - Österreichische Musikzeitschrift

Diskografie (Auswahl)

Als Interpret
2009 Landschaft mit Flöte - Florian Bogner, Sylvie Lacroix, Alexander Stankovski (Loewenhertz)

Tonträger mit seinen Werken
2018 Linien II - Duo Stump-Linshalm (GODrecords)
2014 Werke von Schönberg, Cerha, Wysocki, Staar und Stankovski - Ensemble Wiener Collage (4tm productions) // Tracks 17-19: Spiegel-Maske-Gesicht für 6 Instrumente
2013 Solitary Changes - Stefan Neubauer (Orlando Records) // Track 1: Essay
2012 TRIBÜNE/lauschergreifend! - ensemble xx. jahrhundert (Capriccio) // Tracks 5-7: Spiegel-Maske-Gesicht für 6 Instrumente
2010 ShortCuts - Duo Stump-Linshalm (einklang_records) // CD 1, Track 4: Stop and go
1994 musikprotokoll '94 (ORF)

Literatur

2015 Stankovski, Alexander: Mirrors within Mirrors. In: Nierhaus, Gerhard (Hrsg.): Patterns of Intuition - Musical Creativity in the Light of Algorithmic Composition. Dordrecht, Heidelberg, New York, London: Springer.

Über den Komponisten
mica-Archiv: Alexander Stankovski
mica-Archiv: Ensemble Wiener Collage
2013 Buch, Margarete: Im music austria Notenshop - Alexander Stankovski. In: mica-Musikmagazin

Quellen/Links

Webseite: Alexander Stankovski
Facebook: Alexander Stankovski
Youtube: Alexander Stankovski
Soundcloud: Alexander Stankovski
ORF-Kunstradio Porträt: Alexander Stankovski
Ensemble Wiener Collage: Alexander Stankovski

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 25. 10. 2023): Biografie Alexander Stankovski. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/65232 (Abrufdatum: 19. 3. 2024).

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