Wolfgang Mitterer © Brigitte Mitterer
"Wolfgang Mitterer wurde 1958 in Lienz, Osttirol, geboren und studierte in Graz, Wien und Stockholm Orgel, Komposition und Elektroakustik. Nach einem Stipendienaufenthalt in Rom 1988 spielte er in Bands wie Hirn mit Ei, Call Boys Inc., Pat Brothers, Dirty Tones und Matador sowie u. a. mit Linda Sharrock, Gunter Schneider, Wolfgang Reisinger, Klaus Dickbauer, Hōzan Yamamoto, Tscho Theissing und Tom Cora.
Wolfgang Mitterer zählt zu den wichtigsten zeitgenössischen Komponisten Österreichs und hat sich als Spezialist für elektroakustische Musik etabliert. Seine Arbeit oszilliert zwischen Komposition und offener Form. Neben Musik für Orgel und Orchester, einem Klavierkonzert und der 2003 bei den Wiener Festwochen uraufgeführten Oper Massacre produziert er Soundinstallationen und war an gemeinschaftlichen Improvisationen mit diversen Gruppen beteiligt. Er tritt regelmäßig als Solist und in Ensembles bei internationalen Festivals auf.
Mitterers Œuvre umfasst Auftragswerke - u.a. für den steirischen herbst, Wien Modern, das Klangforum Wien (coloured noise, brachialsinfonie für 23 musiker und electronics, 2005), die Klangspuren Schwaz, das Wiener Konzerthaus, den ORF, den WDR und die SRG sowie zuletzt für das 350-Jahr-Jubiläum der Universität Innsbruck -, Musikaufträge für Theaterproduktionen, etwa für Sven-Eric Bechtolfs Richard II. (2009) am Thalia Theater Hamburg und Andrea Breths Inszenierungen von Bernard-Marie Koltès' Quai West (2010) und Shakespeares Hamlet (2013) am Wiener Burgtheater.
2005 wurde Crushrooms (Libretto: Albert Ostermaier) am Theater Basel uraufgeführt, 2016 die Oper Marta (Libretto: Gerhild Steinbuch) an der Opéra de Lille. 2019 hatte der österreichische Spielfilm Die Kinder der Toten nach dem gleichnamigen Roman von Elfriede Jelinek und mit Mitterers Filmmusik im Rahmen der Berlinale Premiere und wurde mit einem FIPRESCI-Preis ausgezeichnet. 2020 fand die Uraufführung seiner Vertonung von Friedrich Wilhelm Murnaus Stummfilm Phantom im Wiener Konzerthaus statt.
Für sein Wirken als Musiker und Komponist erhielt Wolfgang Mitterer zahlreiche Preise, u. a. den Prix Ars Electronica, den Max-Brand-Preis, den Prix Futura Berlin, den Emil-Berlanda-Preis, den Preis der Stadt Wien für Musik, den Österreichischen Kunstpreis für Musik (2014) sowie den Österreichischen Filmpreis für die "Beste Musik" 2018 für Untitled (Regie: Michael Glawogger /Monika Willis) und 2020 für Die Kinder der Toten (Regie: Pavol Liska/Kelly Copper).
Als Lehrbeauftragter war Wolfgang Mitterer u.a. an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und bei den Darmstädter Ferienkursen für Neue Musik tätig; zudem ist er Aufsichtsratsmitglied der austro mechana.
2001 war er in der Reihe Zeitfluss zum ersten Mal bei den Salzburger Festspielen zu Gast, seit 2018 zeichnet er für Komposition und musikalische Leitung des Jedermann verantwortlich."
Salzburger Festspiele (2021): Wolfgang Mitterer, abgerufen am 29.09.2021 [https://www.salzburgerfestspiele.at/a/wolfgang-mitterer]
- Stilbeschreibung
"Aus den sprichwörtlichen Regeln, die da sind um gebrochen zu werden, könnte man auf Wolfgang Mitterer angewandt konstatieren: Grenzen sind da um überschritten zu werden. Denn nähert man sich dem Schaffen Mitterers, sieht man sich der Verbindung kontrastierender, teilweise sogar gegensätzlich erscheinender Elementen gegenüber. Komposition und Improvisation, Jazz und Neue Musik, Klassik und Pop, akustische Instrumente und elektronische Samples werden verschmolzen, als wenn keine Abgrenzungen dazwischen existierten, so dass oftmals nicht mehr klar erkennbar ist, welcher Einfluss woher kommt. Unerwartete Klangexplosionen, rasch aufsteigende Tonfolgen, ein einzelner Flötenton, das Grunzen von Schweinen oder auch leise pulsierende Klanglandschaften und sich zaghaft entwickelnde Melodien sind zu vernehmen. Beinahe schon kitschig erscheinende Harmoniefolgen werden mit leise wummernden Rhythmen konterkariert oder Koloraturen durch Dissonanzen karikiert. Traut man sich zu schreiben, dass Mitterer damit zwischen den Stühlen der Stile sitzt, entgegnet er: "Ich sitze auf meinem eigenen Stuhl". Dies zeigt sich unter anderem an der Wiedererkennbarkeit seiner Kompositionen und Improvisationen, denn trotz ihrer höchst unterschiedlichen Gestalt sind sowohl Gestus als auch bestimmte Klänge immer wieder zu finden. Dies rührt von seiner spezifischen Arbeitsweise, denn Mitterer [...] ist in gleicher Weise Komponist wie Improvisator. In beiden, bei ihm oftmals nicht voneinander zu trennenden Bereichen zeigt sich ein wesentliches Element in der Verwendung von Samples – Alltagsgeräusche wie das Rauschen von Wind und Wasser, im Raum hin- und herfliegende Helikopter, elektronisch erzeugte Klänge, oder Aufnahmen akustischer Instrumente und Stimmen sind in seiner umfassenden Soundbibliothek zu finden, die einerseits einer ständigen Veränderung und Erweiterung unterliegt, aus der aber einzelne Klänge in unterschiedlichsten Werken wiederfinden lassen. In abgeschlossenen Kompositionen [...] ist eine Partitur für die zu mehr oder weniger fixiertem elektronischen Part spielenden InstrumentalistInnen vorhanden, diese jedoch mit improvisatorischen Freiheiten ausgestattet. Denn nach der Überzeugung Mitterers sollen Musiker nicht daran denken, was sie machen müssen, sondern was sie spielen dürfen. Improvisation wird hier zum integralen Bestandteil von Komposition. Umgekehrt fließen aus früheren Werken gewonnene Klänge – elektronisch weiter verändert oder auch nicht – als Samples wieder in neue Kompositionen oder Improvisationen ein, um anschließend vielleicht erneut in anderen Zusammenhängen wieder aufzutauchen. So geht ein Werk fließend in ein anderes über."
mica-Musikmagazin: Porträt: Wolfgang Mitterer (Doris Weberberger, 2012)- Auszeichnungen
1986 Preis der deutschen Schallplattenkritik e.V. (Deutschland): Auszeichnung
1987 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Förderungspreis (Rom-Stipendium)
1989 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Staatsstipendium für Komposition
1990 Prix Ars Electronica - Ars Electronica, Linz: Anerkennungspreis
1992 Max-Brand-Preis - Republik Österreich: Gewinner
1994 Austro Mechana - Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch musikalischer Urheberrechte GesmbH: Publicity-Preis
1995 DAAD – Deutscher Akademischer Austausch Dienst (Deutschland): Gast des Berliner Künstlerprogramms
1995 Emil-Berlanda-Preis - Amt der Tiroler Landesregierung: Gewinner
1995 Prix Futura Berlin - ZDF – Zweites Deutsches Fernsehen, Sender Freies Berlin – SFB (Deutschland): Gewinner (Krok)
2002 Stadt Wien: Musikpreis
2002 Musikforum Viktring-Klagenfurt: Elektronikpreis
2002 Tiroler Landespreis für Kunst - Amt der Tiroler Landesregierung: Gewinner
2003 Amt der Tiroler Landesregierung: Kunstelektronikpreis
2003 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Staatsstipendium für Komposition
2004 Prix Italia - RAI – Radiotelevisione Italiana (Italien): Auszeichnung i.d. Kategorie "Originalhörspiel" (Die Beichte)
2004 Stadt Wien: Musikpreis
2004 Prix Italia - RAI – Radiotelevisione Italiana (Italien): Auszeichnung i.d. Kategorie "Originalhörspiel" (santo subito)
2005 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis (coloured noise)
2006 Pasticcio Preis - Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Gewinner (coloured noise)
2007 Prix Europa - Rundfunk Berlin Brandenburg – rbb (Deutschland): Auszeichnung i.d. Kategorie "Bestes europäisches Radiodrama" (santo subito)
2010 Casa da música Porto (Portugal): Associate Composer
2011 Wien Modern: Festival-Schwerpunkt Wolfgang Mitterer gewidmet
2014 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Österreichischer Kunstpreis
2014 Klangspuren Schwaz: Composer in Residence
2018 Österreichischer Filmpreis - Akademie des Österreichischen Films: Gewinner i.d. Kategorie "Beste Musik" (für den Film "Untitled")
2019 FIPRESCI-Preis - Berlinale (Deutschland): Gewinner i.d. Sektion "Forum" (mit dem Film "Die Kinder der Toten")
2020 Österreichischer Filmpreis - Akademie des Österreichischen Films: Gewinner i.d. Kategorie "Beste Musik" (für den Film "Die Kinder der Toten")
2020 Hilde-Zach-Kompositionsstipendium - Stadt Innsbruck: Gewinner- Ausbildung
1977 Graz: Orgelunterricht (Otto Bruckner)
1978–1983 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Heinrich Gattermeyer), Konzertfach Orgel (Herbert Tachezi) - Diplom
1983–1984 EMS Elektronmusikstudion Stockholm (Schweden): Elektroakustik
1988 Rom (Italien): Studienaufenthalt
1995–1996 DAAD – Deutscher Akademischer Austausch Dienst, Berlin (Deutschland): Studienaufenthalt- Tätigkeiten
1989 Hochschule für Musik und Tanz Köln (Deutschland): Gastdozent
1991–heute Label Olongapo: Gründer
2000–2003 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrauftrag (Musik, Computer)
2004 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): Dozent
2006–2009 Austro Mechana - Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch musikalischer Urheberrechte GesmbH, Wien: Aufsichtsratsmitglied
2008 AKM – Staatlich genehmigte Gesellschaft der Autoren, Komponisten und Musikverleger, Wien: Mitglied der Einstufungskommission
2009 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds, Wien: Sozialbeirat
2011 CNSMDP – Conservatoire National Supérieur de Musique Paris (Frankreich): Leiter einer Meisterklasse (Freie Improvisation)
2012–heute Austro Mechana - Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch musikalischer Urheberrechte GesmbH, Wien: Aufsichtsratsmitglied
2012 Theodor Körner Fonds, Wien: Jurymitglied
2012 New York (USA): diverse Vorträge und Konzerte
2012 Hochschule für Musik Dresden (Deutschland): Leiter von Workshops
2012–2013 Theodor Körner Fonds, Wien: Jurymitglied
2013–2015 Gustav Mahler Kompositionspreis - Musikforum Viktring-Klagenfurt: Jurymitglied
2018–heute Produktion "Jedermann" - Salzburger Festspiele: Komponist, musikalischer Leiter
2022 Ö1 Talentebörse-Kompositionspreises: JurymitgliedOrgelreferent bzw. -gutachter
regelmäßige Kollaborationen mit internationalen zeitgenössischen Improvisations- und Jazzmusikern, u.a. Wolfgang Puschnig, Wolfgang Reisinger, Linda Sharrock, Klaus Dickbauer, Sainkho Namtchylak, Tscho Theissing, Tom Cora, Ernst Reijsegger, Hōzan Yamamoto, Roscoe Mitchell, Georg Breinschmid, David Liebman, David Moss, Max Nagl, Achim Tang, Patrick Pulsinger, Christof Kurzmann, Christian Fennesz, Marc Ducret, Franz Koglmann, Louis Sclavis, Harry Pepl, Jean Paul Celea, Hans-Ola Ericsson, Gunter Schneider, Johannes Maria StaudMitglied in Ensembles/Band/Orchester
Musiker in Gruppen wie bspw. Pat Brothers, Hirn mit Ei, Call Boys Inc., The Four Seasons, Dirty Tones, Matador
Initiator und Mitbetreiber von kollektiven Ensembles unterschiedlicher stilistischer Ausrichtungen zwischen Jazz, Volksmusik, New Wave, Geräuschmusik- Aufträge (Auswahl)
1991 Theaterverein Odeon, Wien: Nu
1992 WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland): Schwarzenbergplatz
1992 Österreichischer Rundfunk – ORF: Null-Bytes
1993 Amt der Tiroler Landesregierung: Tastatura
1994 Kulturinitiative Innervillgraten: Waldmusik
1995 Theaterverein Odeon, Wien: Siebzehn und Vier
1995 Klangspuren Schwaz: Fisis
1996 Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Modemusik 1
1998 WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland), Österreichischer Rundfunk – ORF: rafael sanchez erzählt spiel mir das lied vom tod
1999 Styriarte: silbersandmusik
2005 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: coloured noise
2005 Klangspuren Schwaz: IM STURM
2009 Ludwigsburger Schlossfestspiele (Deutschland): Der Traum vom Sein
2009 Thalia Theater Hamburg (Deutschland): "Richard II."
2009 Festung Franzensfeste, Bozen (Italien): labyrinth 6-11 (UA)
2009 Casa da música Porto (Portugal): the church of bruckner
2010 SWR – Südwestrundfunk (Deutschland): Little Smile
2010 ORF Radio Symphonieorchester Wien: out of time
2011 Düsseldorfer Schauspielhaus (Deutschland): "Marija"
2011 Berliner Festspiele, MaerzMusik - Festival für aktuelle Musik (Deutschland): rasch
2012 Österreichischer Rundfunk – ORF: Gaddafi
2012 WDR – Westdeutscher Rundfunk (Deutschland): Palomares
2013 Volkstheater Ges.m.b.H.: "Maria Stuart"
2013 Ensemble Unidas: mourn, mourn
2013 Burgtheater Wien: "Hamlet"
2014 Kunststiftung NRW, Ensemble musikFabrik Köln (Deutschland): networds_14
2018 Festival Météo, Mulhouse (Frankreich): Grand Jeu 2
2019 anlässlich des 350-Jahr-Jubiläums - Universität Innsbruck: Serenade (baroque reflections 1-4)- Aufführungen (Auswahl)
1986 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Landesstudio Salzburg: Astrologia Mundi (UA)
1988 KunstStation St. Peter Köln (Deutschland): Duet Music (UA)
1993 Festival der Regionen, Stadion Linz: Turmbau zu Babel (UA)
1993 Jesuitenkirche Hall in Tirol: Amusie (UA)
1995 Klaus Dickbauer (cl), Werner Egle (ob), Franz Kackl (tr), Thomas Larcher (pf), Tscho Theissing (vl), Tiroler Symphonieorchester Innsbruck, Kasper de Roo (dir), David Coleman (dir), Ernst Theis (dir) - Klangspuren Schwaz, Schwaz in Tirol: Fisis (UA)
1996 Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Orpheum Graz: Modemusik 1 (UA)
1997 konzertante Aufführung - Staatstheater Darmstadt, Tiefgarage der Oper Darmstadt (Deutschland): Ka und der Pavian (UA)
2003 Wiener Festwochen, Ronacher Wien: massacre (UA)
2005 Klangforum Wien, Peter Rundel (dir) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: coloured noise (UA)
2005 Theater Basel (Schweiz): crushrooms (UA)
2006 Wiener Taschenoper: Das tapfere Schneiderlein (UA)
2010 Ludwigsburger Schlossfestspiele (Deutschland): Der Traum vom Sein (UA)
2010 Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Peter Rundel (dir), Festspielhaus St. Pölten: playZero (UA)
2011 Wolfgang Mitterer (org, elec), ORF Radio Symphonieorchester Wien, Cornelius Meister (dir), Wiener Konzerthaus: out of time (UA)
2011 Wolfgang Mitterer (org, elec) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: free radio (UA)
2011 Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: raetselhaft (UA)
2011 Wien Modern, RabenhofTheater: Baron Münchhausen (UA)
2011 Ensemble musikFabrik Köln, Enno Poppe (dir) - Donaueschinger Musiktage (Deutschland): Little Smile (UA)
2012 Ensemble Mosaik, Berlin (Deutschland): mobile beats 02 (UA)
2013 Festival St. Gallen (Schweiz): faust_requiem (UA)
2013 Ensemble Resonanz - MaerzMusik - Festival für aktuelle Musik, Philharmonie Berlin (Deutschland): rasch (UA)
2013 Wolfgang Mitterer (elec), Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Peter Rundel (dir) - Musica Viva München (Deutschland): crush 1-5 (UA)
2013 Festival La Strada, Herz-Jesu-Kirche Graz: Der Spass ist aus, das Spiel beginnt (UA)
2014 Musik 21 Niedersachsen, Hannover (Deutschland): Labyrinth 14/3 (UA)
2014 Ensemble musikFabrik Köln, Köln (Deutschland): networds_14 (UA)
2014 Wiener Konzerthaus: "man with a movie camera" (UA)
2014 Klangspuren Schwaz, Schwaz in Tirol: next 01 (UA)
2015 SWR – Südwestrundfunk, Karlsruhe (Deutschland): organum (UA)
2016 Opéra de Lille (Frankreich): Marta (UA)
2016 Museumsquartier Wien: points (UA)
2019 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Konzertreihe "Musik+", SOWI Aula Innsbruck: Serenade (baroque reflections 1-4) (UA)
2020 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, Lars Mlekusch (dir), Wiener Konzerthaus: Phantom (UA)- Pressestimmen
25. August 2019
über: Nine In One: "You Really Can Listen To Beethoven" - Beethoven / Mitterer (col legno, 2018)
"Die Art der Zusammenstellung wirkt zunächst unsensibel, fast schmerzhaft. Erst langsam wird bewusst, dass Mitterer dadurch höchste Sensibilität in der Wahrnehmung fördert. Ein Nebenbei-Hören ist bei "Nine in One", so der Titel dieser Gesamtkomposition, jedenfalls unmöglich. Mitterers Komponistenfreund und Trompeter Andreas Schett beschreibt dieses Kompositionsmodell in dem ebenso kreativ gestalteten wie lesenswerten Booklet, dass Mitterer die Musik, die irgendwo über unseren Köpfen schwebt, auf den Boden bringt und, das möchte man ergänzen, selbst den vermeintlichen Beethovenkenner näher an den Komponisten heranführt."
Magazin Klassik.com: Er-Hörung vor dem Beethoven-Jahr. Beethoven/Mitterer: Nine In One - Haydn Orchestra of Bolzano and Trento, Gustav Kuhn (Christiane Frank, 2019), abgerufen am 30.09.2021 [https://magazin.klassik.com/reviews/reviews.cfm?TASK=REVIEW&REID=18548]November 2018
über: Nine In One: "You Really Can Listen To Beethoven" - Beethoven / Mitterer (col legno, 2018)
""Den ganzen Shakespeare an einem Abend", wünscht sich Peymann in Thomas Bernhards "Claus Peymann und Hermann Beil auf der Sulzwiese" und auch Wolfgang Mitterer kokettiert in "Nine In One" mit dem Unmöglichen: der Komprimierung aller Beethoven-Sinfonien auf eine flotte unterhaltsame Stunde. Als Materialdepot dient ihm dazu die Gesamteinspielung, die das Haydn Orchester Bozen und Trento unter Gustav Kuhn 2007 auf col legno eingespielt hat. Mitterer hat daraus alle prominenten Themen und Motive extrahiert und sie neu zusammengewürfelt, verfremdet, übermalt, verlängert oder expressiv überspitzt. Ein "Beethoven-Remix" der besonderen Art, welcher selbstverständlich in neun Sätzen stattfindet, die die sinfonischen Allgemeinplätze mal mehr, mal weniger spannend durch den Reißwolf drehen. Am besten gelingt das immer dann, wenn Mitterer das Vorhandene mit untrüglichem Gespür fürs Abgründige elektronisch weiterdenkt und mit harten Schnitten, gezielten Übertreibungen oder dunklen Abwegen erst recht interessant macht."
nmz (11/2018, 67. Jg.): Fiktionale Wirklichkeiten. Neue CDs Neuer Musik (Dirk Wieschollek, 2018), abgerufen am 30.09.2021 [https://www.nmz.de/artikel/fiktionale-wirklichkeiten]26. Juli 2018
über: Nine In One: "You Really Can Listen To Beethoven" - Beethoven / Mitterer (col legno, 2018)
"Das Konzept ist hier vielleicht folgendes: Neumodisches Sampling, Zusammenführen von Schnipseln für die kurze Aufmerksamkeitsspanne. Das Herumspringen von Melodie zu Melodie, wenn die Erwartungen an Bekanntes nicht erfüllt werden und stattdessen nach weiteren Sprüngen durch andere Schnipsel vertröstet werden. Alles recht hektisch, eklektisch, der rote Faden ist Beethoven. Eine seltsame Elektrogitarren-Sequenz lugt wiederholt ins Geschehen. Der Sound von einem herannahenden Formel-1-Flitzer erschallt. Darin sitzt: Beethoven selbst, mit der nächsten seiner bekannten Melodien im Gepäck. Ludwig van wird hier so verändert, dass es wie eine unangenehme Heirat von Filmmusik und Vaporwave erscheint. Weil die Instrumente jedoch (2006 vom Haydn Orchester) live eingespielt wurden, hat es noch immer die Aura eines »richtigen« Orchesters. Beethoven ist hier nicht gekürzt, er ist entstellt. Mitterer hat nicht Wesentliches entnommen, keine Neuinterpretation gewagt, sondern eher etwas gänzlich anderes durch Neuanordnung und Schichtung geschaffen, das die Veränderungen in der Herangehensweise von Komposition, aber auch Hörergewohnheiten berücksichtigt. Etwa eine Stunde dauert das. Im Vergleich: Aufnahmen von Beethovens »4. Symphonie« dauern im Schnitt eine Dreiviertelstunde. Macht Spaß, und man spart sogar Zeit."
skug: Beethoven/Mitterer – »Nine In One« (Lutz Vössing, 2018), abgerufen am 30.09.2021 [https://skug.at/beethoven-mitterer-nine-in-one/]2018
über: Nine In One: "You Really Can Listen To Beethoven" - Beethoven / Mitterer (col legno, 2018)
"Was er mit 9 in 1 nun vorlegt, wird hingegen wohl den meisten Klassikkennern und Fans vor den Kopf stoßen und eher die Freunde elektronischer und experimenteller Sounds ansprechen. Die Klassikgarde wird es wohl eher als Frevel betrachten, dass er mit diesem Album quasi ein Crossover-Remix der Hauptthemen aller neun Symphonien Beethovens anbietet. [...] Klingt nach einem schwer bis unhörbaren Brocken, aber dem ist nicht so. Die wundervollen Melodien Beethovens sind in hervorragenden Interpretationen stets erkennbar zu hören und im Zentrum der Stücke. Das Zusammenmischen macht aus diesen Stücken fast schon eingängige Nummern, was dann mitunter jedoch durch das Einfügen schräger elektronischer Klänge wieder in die Avantgarde geführt wird. Trotzdem bleiben die Stücke in der Regel absolut hörbar und bieten natürlich auch ein sehr spannendes Hörerlebnis. Schließlich kennen die meisten ja nun durchaus diese Hauptthemen und so überraschter ist der Hörer, wenn diese dann völlig unbekannte Wendungen nehmen und in anderen bekannten Melodien enden."
Musik an sich: Reviews: Wolfgang Mitterer. Nine in One (Wolfgang Kabsch), abgerufen am 30.09.2021 [https://www.musikansich.de/review.php?id=19443]02. September 2008
über: Sopop - Mitterer (col legno, 2008)
"Wolfgang Mitterer zählt ohne Zweifel zu den facettenreichsten Musikschaffenden der heimischen Szene. [...] Mit "Sopop" präsentiert Mitterer seinen ersten Ausflug in den Pop. Gesanglich unterstützt wird er von der Burgschauspielerin Birgit Minichmayer. Wolfgang Mitterer liebt das Experiment und das Überschreiten von Grenzen. Er ist Komponierender und Improvisierender, Konzepteur und Interpret. Er entlockt seinem Instrumentarium sowohl klassische Töne als auch Improvisationen. Seine Stücke reichen von knappen Statements und sich schnell entwickelnden Geschichten bis hin zu statischen Klanglandschaften. [...] Auf "Sopop" geht Mitterer nun einen Schritt weiter und taucht erstmals in die Welt der Popularmusik ein. Unterstützt von dem Gitarristen Karl Ritter, dem Bassisten Peter Herbert und dem Schlagzeuger Wolfgang Reisinger macht er sich auf die Reise, um bislang unerforschtes Terrain zu entdecken. Es wäre aber nicht Mitterer, würde er sich mit dem Zitieren herkömmlicher Popstandards begnügen. Seine Kompositionen bergen zahlreiche Überraschungen und weisen mannigfaltige Schnittstellen zu Avantgarde, Jazz, Bühne, Dub, Elektronik und Neuer Klassik auf [...]."
mica-Musikmagazin: Wolfgang Mitterer – Sopop (Michael Ternai, 2008)- Diskografie (Auswahl)
2021 temp tracks - Wolfgang Mitterer (col legno)
2018 Nine In One: "You Really Can Listen To Beethoven" - Beethoven / Mitterer (col legno)
2010 Badminton - Martin Philadelphy, Wolfgang Mitterer, Josef Klammer (Idyllic Noise)
2010 MOLE - Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer (Chmafu Nocords)
2010 massacre - Wolfgang Mitterer (col legno)
2010 Stop Playing … durch die Pfeifen strömen … - Wolfgang Mitterer (col legno)
2009 Music For Checking e-mails - Mitterer (col legno)
2008 Im Sturm - Georg Nigl, Wolfgang Mitterer (col legno)
2008 Sopop - Mitterer (col legno)
2007 Wiener Taschenoper: Das Tapfere Schneiderlein - Wolfgang Mitterer (col legno)
2006 Coloured Noise - Klangforum Wien, Peter Rundel (dir) (Kairos)
2006 Coloured Noise: Erste Bank Kompositionsauftrag 2005 - Wolfgang Mitterer (Kairos)
2006 Internationale Ferienkurse Für Neue Musik Darmstadt 2004: Wolfgang Mitterer (col legno)
2003 Radio Fractal / Beat Music: Donaueschingen 2002 - Wolfgang Mitterer (hatOLOGY)
1998 Masters Of Zen - Hozan Yamamoto, Wolfgang Mitterer (Playa Sound)
1994 Matador - Wolfgang Reisinger, Wolfgang Mitterer, Klaus Dickbauer, Yves Robert (Olongapo)
1993 AmusiE / Tastatura - Wolfgang Mitterer (LondonHALL)
1993 Violettes Gras - Wolfgang Mitterer (Olongapo)
1993 Turmbau zu Babel: Stimmensinfonie - Wolfgang Mitterer (Olongapo)
1992 Reluctant Games - Wolfgang Mitterer (Olongapo)
1991 Grand Jeu - Wolfgang Mitterer (Olongapo)
1988 Call Boys Inc. - Call Boys Inc. (Moers Music)
1986 Obsoderso - Wolfgang Puschnig, Wolfgang Mitterer (Moers Music)
1986 Pat Brothers No. 1 - The Pat Brothers (Moers Music)Tonträger mit seinen Werken
2017 Sonneurs - Erwan Keravec (Offshore) // Track 1: Run
2014 Musica Viva 21: Wolfgang Mitterer | Isabel Mundry - Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (Neos)
2007 Donaueschinger Musiktage 2006, Vol. 3: Wolfgang Mitterer, Martin Smolka (Neos) // Tracks 7-16: Inwendig LosgelöstAls Interpret
2018 Ständchen der Dinge - Franui (col legno) // Track 19: Moderation: Beugungen
2011 Jony - Peter Herbert (col legno)
2007 Spin Networks - fORCH (psi)- Literatur
mica-Archiv: Wolfgang Mitterer
2007 Rögl, Heinz: Wiener Festwochen 2008: Vier zeitgenössische Opern. In: mica-Musikmagazin.
2007 mica: Wolfgang Mitterer: Klanginstallation in Luxemburg. In: mica-Musikmagazin.
2008 mica: Bach im Konzerthaus: "Was Gott tut, das ist wohlgetan". In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Lovens, Mitterer & Pulsinger in der Zacherlfabrik. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Wolfgang Mitterer – Sopop. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: Wolfgang Mitterer mit neuer CD. In: mica-Musikmagazin.
2010 mica: "Orquestra Sinfónica do Porto" präsentiert Mitterer-Uraufführung und Mahler im Konzerthaus. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer präsentieren "MOLE". In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Wien Modern 2010 – Pressekonferenz im project space der Kunsthalle Wien. In: mica-Musikmagazin.
2011 Rögl, Heinz: Wolfgang Mitterer on Air auf allen Röhren. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: ORF-RSO Wien mit Uraufführung von Wolfgangs Mitterers "out of time". In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Wolfgang Mitterer präsentiert "Silbersand". In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: Wien Modern 2011: Österreich und Großbritannien im Fokus. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: WIEN MODERN 2011. In: mica-Musikmagazin.
2011 Polaschegg, Nina: Donaueschinger Musiktage 2011. In: mica-Musikmagazin.
2012 mica: Die Jeunesse mit einem Wolfgang Mitterer Special. In: mica-Musikmagazin.
2013 Fellinger, Andreas: SoundproduzentInnen des frühen 21. Jahrhunderts. In: mica-Musikmagazin.
2014 mica: KLANGSPUREN SCHWAZ – TIROLER FESTIVAL FÜR NEUE MUSIK. In: mica-Musikmagazin.
2014 Felber, Andreas: Szene im Umbruch: Abschiede und Newcomer prägten in den letzten Jahren die österreichische Jazzlandschaft. In: mica-Musikmagazin.
2017 mica: FILM COMPOSERS’ LOUNGE #9 & Verleihung Wiener Filmmusik Preis 2017. In: mica-Musikmagazin.
2019 mica: Phantom – Ensemble PHACE spielt Wolfgang Mitterer. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: Austrian Film Music Day 2020. In: mica-Musikmagazin.
2020 mica: KLANGSPUREN SCHWAZ 2020 – ZEITZEICHEN (11.09.2020 – 20.09.2020). In: mica-Musikmagazin.
2020 Woels, Michael Franz: "Es ist ja immer das Nächste das Interessanteste" – WOLFGANG MITTERER im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2020 Benz, Nicola: Happy Baptism Day, Ludwig! – Teil 3: Bezüge zu Symphonien. In: mica-Musikmagazin.
2021 mica: Festival Imago Dei feiert heuer den Spätfrühling!. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
Webseite: Wolfgang Mitterer
austrian music export: Wolfgang Mitterer
Wikipedia: Wolfgang Mitterer
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 25. 10. 2023): Biografie Wolfgang Mitterer. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/60314 (Abrufdatum: 3. 10. 2024).