In Wien studierte Johannes Maria Staud Komposition, Musikwissenschaft und Philosophie, ehe er sein Kompositionsstudium in Berlin bei Hanspeter Kyburz fortsetzte. Bereits ein Jahr nach seinem Studienabschluss gewann er 2002 den Erste Bank Kompositionspreis, 2003 den Preis des International Rostrum of Composers, 2004 den Förderpreis der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung und 2009 den Paul-Hindemith-Preis des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Prestigeträchtige Aufträge folgten: 2004/05 entstand Apeiron für die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle; 2006 wurde Segue für Violoncello und Orchester als Auftrag der Salzburger Festspiele von Heinrich Schiff und den Wiener Philharmonikern unter Daniel Barenboim uraufgeführt.
Johannes Maria Staud © Miri Huh
"Der 1974 in Innsbruck geborene Komponist Johannes Maria Staud bezieht für seine Musik immer wieder Inspiration aus anderen Künsten wie Literat
Nachname Staudur, Film und bildender Kunst. Auch Reflexionen über philosophische Fragen, gesellschaftliche Prozesse oder politische Ereignisse sind Anlass für seine kompositorische Arbeit. Dabei verwandelt er diese Impulse in sinnliche Klangabenteuer voller Energie.
Seine Auseinandersetzung mit dem jüdischen Schriftsteller und Zeichner Bruno Schulz hinterließ direkte Spuren in Werktiteln wie Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte (2009) und Zimt. Ein Orchesterdiptychon für Bruno Schulz. Der erste Teil des Diptychons, On Comparative Meteorology, war zunächst 2009 vom Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst und in der Neufassung 2010 vom RSO Wien unter Peter Eötvös uraufgeführt worden; der zweite Teil Contrebande (On Comparative Meteorology II) war von Pierre Boulez für das Ensemble Modern Orchestra in Auftrag gegeben und 2010 aus der Taufe gehoben worden. Daneben brachte das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Mariss Jansons 2012 Maniai zur Uraufführung; im gleichen Jahr ernannte ihn die Sächsische Staatskapelle zum Capell-Compositeur.
Zu den wichtigen Ensemblewerken der letzten Jahre gehören Auf die Stimme der weißen Kreide (Specter I-III), uraufgeführt 2015 beim Festival Musica in Straßburg, und das Diptychon Par ici – Par là, erstmals komplett präsentiert vom Ensemble Intercontemporain beim Kölner Festival Acht Brücken. Das für Midori komponierte Violinkonzert Oskar (Towards a Brighter Hue II) war 2014 beim Lucerne Festival zur Uraufführung gekommen, ebenso wie die Oper Die Antilope nach einem Libretto von Durs Grünbein. Der Dichter lieferte auch die Textvorlage zu Der Riss durch den Tag (2011), ein Monodram für Bruno Ganz, und für die Oper Die Weiden, welche 2018 an der Wiener Staatsoper uraufgeführt wurde. Wieder reflektieren die beiden aktuelle politische Tendenzen, diesmal wird die Geschichte eines jungen Paares erzählt, das eine Flussreise „into the heart of darkness“ – in das Herz Europas, eines neuerdings wieder zerrissenen Kontinents, unternimmt.
Stromab (so der Titel) führte schon Johannes Maria Stauds großes Orchesterwerk, das 2017 vom Royal Danish Orchestra mit seinem Chefdirigenten Alexander Vedernikov uraufgeführt wurde und anschließend in Wien (Wiener Symphoniker unter François-Xavier Roth), Cleveland und New York (jeweils mit dem Cleveland Orchestra unter Franz Welser Möst) zu hören war. 2018 hoben die Wiener Philharmoniker sein Orchesterwerk Scattered Light ohne Dirigent im Rahmen des Wien Modern Eröffnungskonzertes aus der Taufe und gastierten damit anschließend in Berlin. Mit barocker Alchemie beschäftigte er sich für die Werke Terra pinguis und Terra fluida, beide 2019 vom Münchener Kammerorchester bzw. dem Boulanger Trio uraufgeführt.
Die Saison 2020/21 begann erneut mit neuen Werken: Epicentre. Seismic construction in 3 parts für drei Schlagwerker brachten Martin Grubinger mit Slavik Stakhov und Richard Putz zur Uraufführung und das Ensemble Phace hob Am Horizont (…schon ganz woanders…) aus der Taufe.
Seit Herbst 2018 ist Johannes Maria Staud als Professor für Komposition an der Universität Mozarteum in Salzburg tätig."
karsten witt musik management: Johannes Maria Staud, abgerufen am 16.07.2021 [https://de.karstenwitt.com/johannes-maria-staud]
- Stilbeschreibung
Johannes Maria Stauds Inspiration für seine Musikstücke kommt vorwiegend aus anderen künstlerischen Genres und Bereichen (u.a. Literatur, Film und bildender Kunst). Dabei reflektiert er gerne über philosophische Fragen und beschäftigt sich mit dem gesellschaftliche Wandel bzw. nimmt Rückbezug auf aktuelle politische Ereignisse. Basierend auf diesen Impulsen entwirft Staud Klangabenteuer, die von Sinnlichkeit und Energie geprägt sind.
Verena Platzer (2020)- Auszeichnungen
1997 Kompositionswettbewerb "stasis et vita", Kassel (Deutschland): 3. Preis (Oxymoron)
1999 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Arbeitsstipendium (... gleichsam als ob ... - für großes Orchester)
1999–2000 Alban Berg Stiftung: Stipendium
2000 Hanns Eisler Kompositionswettbewerb - Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin (Deutschland): 1. Preis
2001 Republik Österreich: Förderpreis für Musik
2002 Salzburger Osterfestspiele: Kompositionspreis
2002 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis (Configurations/Reflet)
2003 IRC – International Rostrum of Composers: 1. Preis (Kategorie: Komponisten unter 30 Jahren) (Polygon)
2003–2004 Heinrich-Strobel-Stiftung, SWR – Südwestrundfunk (Deutschland): Stipendium
2004 Ernst von Siemens Musikstiftung: Komponisten-Förderpreis
2006 Republik Österreich: Staatsstipendium für Komposition
2006 Tanglewood Sommerkurse - TMC – Tanglewood Music Center (USA): featured composer
2007–2009 The Cleveland Orchestra (USA): Daniel Lewis Young Composer Fellowship
2009 Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: Composer in Residence
2009 Amt der Tiroler Landesregierung: Emil-Berlanda-Preis
2009 Schleswig Holstein Musik Festival (Deutschland): Paul-Hindemith-Preis
2012 Stadt Wien: Preis für Musik
2012 Ernst von Siemens Musikstiftung: Kompositionsförderung (Fugu)
2013 Salzburger Mozartwoche - Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg: Composer in Residence
2013 Ernst von Siemens Musikstiftung: Kompositionsförderung (Die Antilope)
2014 Lucerne Festival (Schweiz): Composer in Residence (Die Antilope)
2015 Ernst von Siemens Musikstiftung: Kompositionsförderung (Wheat, not oats, dear. I'm afraid)
2016 Fondation Prince Pierre de Monaco (Monaco): Coup de Coeur des Jeunes Mélomanes (Oskar (Towards a Brighter Hue II))
2016 Stadt Innsbruck: Preis für künstlerisches Schaffen
2019 Ernst von Siemens Musikstiftung: Kompositionsförderung (Terra Pinguis (für Arthur))
2021 Aspekte Salzburg: Composer in Residence
2022 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Österreichischer Kunstpreis für Musik
2024 Ernst von Siemens Musikstiftung: Kompositionsförderung (September Music)- Ausbildung
1994–2001 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Elektroakustische Komposition (Dieter Kaufmann), Komposition (Michael Jarrell), Tonsatz (Iván Eröd) - Diplomprüfung mit einstimmiger Auszeichnung
1999–2000 Hochschule für Musik Hanns Eisler, Berlin (Deutschland): Komposition (Hanspeter Kyburz)zahlreiche weitere Kompositionskurse, u.a. bei Brian Ferneyhough, Alois Pinos etc.
- Tätigkeiten
1997–heute Komponistengruppe »Gegenklang«, Wien: Gründungsmitglied (gemeinsam mit Gerald Resch, Miguel Gálvez-Taroncher, Marcel Reuter, Jorge Sánchez-Chiong, Ališer Sijaric, Robert M. Wildling und Reinhard Fuchs)
2000–2016 Universal Edition: Verlagsvertrag
2004–2009 London (Großbritannien): freischaffender Komponist
2010–2011 Staatskapelle Dresden (Deutschland): Capell-Compositeur
2015–2016 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Gastprofessor für Komposition (Vertretung Michael Jarrell)
2016 & 2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Jurymitglied für den Outstanding Artist Award für Musik (gemeinsam mit Clemens Gadenstätter, Alexandra Karastoyanova-Hermentin, David Helbock, Mia Zabelka)
2017–heute Breitkopf & Härtel: Verlagsvertrag
2018–heute Universität Mozarteum Salzburg: Professor (Komposition)
2022 21. Gustav Mahler Kompositionswettbewerb - Stadt Klagenfurt: Jurymitglied
2022 Klangspuren - Future Lab | Composers Lab: Dozent, Jurymitglied
2022 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport - Abteilung IV/A/2 Musik und darstellende Kunst: Jurymitglied der Staatsstipendien für KompositionSchüler:innen (Auswahl)
Mathias Johannes Schmidhammer, Karim Zech- Aufträge (Auswahl)
1997 Amt der Tiroler Landesregierung: Dichotomie
1998 für Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz - Amt der Tiroler Landesregierung: Black Moon
1999 Tiroler Sängerbund: der kleinste abstand zwischen zwei gegenständen
2000 Ensemble Modern: Incipit
2001 für Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz - Hypo-Bank: Esquisse retouchée (Incipit 2)
2001 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Configurations/Reflet
2001 für den Europäischen Musikmonat Basel 2001 - Klangforum Wien: A map is not the territory
2004 für den internationalen Musikwettbewerb der ARD - ARD: Towards a Brighter Hue
2004 Österreichisches Kulturforum London: Arie am Rand alter Bücher
2004 Berliner Philharmoniker: Apeiron
2005 WDR – Westdeutscher Rundfunk: Incipit III (Esquisse retouchée II)
2006 Casa da Música (Portugal): Portugal
2006 Salzburger Festspiele: Segue
2007 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg, Zaterdag Matinee-Konzerte Amsterdam, Festival Musica Strasbourg, Bamberger Symphoniker: Im Lichte
2008 The Cleveland Orchestra (USA): On Comparative Meteorology
2008 Gewandhausorchester Leipzig: Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte (Dichotomie II)
2010 Ensemble Modern, mit freundlicher Unterstützung der Kulturstiftung des Bundes und Kulturfonds Frankfurt Rheinmain: Contrebande (On Comparative Meteorology II)
2011 Staatskapelle Dresden: Der Riß durch den Tag und Celluloid
2011 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks: Maniai
2011 für das Festival Agora (Frankreich) - Ensemble InterContemporain: Par ici!
2012 Internationale Stiftung Mozarteum Salzburg: Fugu
2012 Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: K'in (UA)
2013 Salzburg Foundation: Caldera (für Tony Cragg) - Eine Szene im antilopischen Stil
2013 Luzerner Theater (Schweiz): Die Antilope
2014 Lucerne Festival: Oskar (Towards a Brighter Hue II)
2015 ensemble recherche, Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Wheat, not oats, dear. I'm afraid
2016 Wiener Staatsoper: Die Weiden (The Willows)
2017 WDR – Westdeutscher Rundfunk: Im Lichte II
2017 Wien Modern, Konzerthaus Berlin, Tiroler Symphonieorchester Innsbruck: Scattered Light
2018 Alban Berg Stiftung, Wien Modern, Kasseler Musiktage: 2. Klaviertrio "Terra fluida"
2019 PHACE, Osterfestival Tirol: Am Horizont (... schon ganz woanders ...)
2019 MKO – Münchener Kammerorchester: Terra Pinguis (für Arthur)
2020 Ensemble xx. jahrhundert, Ensemble Modern und Wien Modern: Listen, Revolution (We're buddies, see–)
2024 Klangspuren Schwaz, Münchener Kammerorchester: September Music- Aufführungen (Auswahl)
1997 Marcel Reuter (pf) - ÖGM – Österreichische Gesellschaft für Musik, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Bewegungen (UA)
1999 Hugo Wolf Quartett, Pfarrkirche Ebbs: Dichotomie (UA)
2000 Christine Whittlesey (s), Ensemble Modern, Stefan Asbury (dir), Wiener Konzerthaus: Vielleicht zunächst wirklich nur (UA)
2000 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Dennis Russell Davies (dir) - Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: ... gleichsam als ob ... (UA)
2001 Uwe Dierksen (pos), Ensemble Modern - Radio France, Paris: Incipit (UA)
2001 Klangforum Wien, Ed Spanjaard (dir), Paul Sacher Auditorium Basel (Schweiz): A map is not the territory (UA)
2001 WDR Rundfunkchor Köln, Roland Peelman (Chorltg.) - Wittener Tage für Neue Kammermusik (Deutschland): der kleinste abstand zwischen zwei gegenständen (UA)
2002 Uwe Dierksen (pos), Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz, Innsbruck: Esquisse retouchée (Incipit 2) (UA)
2002 Thomas Larcher (pf), ORF Radio Symphonieorchester Wien, Bertrand de Billy (dir), Musikverein Wien: Polygon (UA)
2002 Scharoun Ensemble der Berliner Philharmoniker, Henrik Schaefer (dir), Berlin: Configurations/Reflet (UA)
2003 Petra Hoffmann (s), Klangforum Wien, Emilio Pomàrico (dir) - Wittener Tage für Neue Kammermusik (Deutschland): Berenice. Lied vom Verschwinden (UA)
2004 Österreichisches Kulturforum New York (USA): Bewegungen
2005 Clemens Kölb (bar), Mary Dulley (pf) - Österreichisches Kulturforum London (Großbritannien): Arie am Rand alter Bücher (UA)
2005 Berliner Philharmoniker, Sir Simon Rattle (dir), Philharmonie Berlin (Deutschland): Apeiron (UA)
2006 Uwe Dierksen (pos), WDR Sinfonieorchester, Lothar Zagrosek (dir), Philharmonie Köln (Deutschland): Incipit III (Esquisse retouchée II) (UA)
2006 Heinrich Schiff (vc), Wiener Philharmoniker, Daniel Barenboim (dir) - Salzburger Festspiele, Großes Festspielhaus Salzburg: Segue (UA)
2007 Ensemble Modern, Franck Ollu (dir), Hamburg: Berenice. Suite I (UA), Berenice. Suite II (UA)
2008 Pierre Laurent Aimard (pf), Tamara Stefanovich (pf), Camerata Salzburg, Jonathan Nott (dir) - Salzburger Mozartwoche, Mozarteum Salzburg: Im Lichte (UA)
2009 Hugo Wolf Quartett, Wien: Streichquartettsatz (UA)
2009 Klangforum Wien, Rolf Gupta (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Helmut List Halle Graz: One Movement and Five Miniatures (UA)
2010 Wiener Klaviertrio, Boston (USA): Für Bálint András Varga. Zehn Miniaturen für Klaviertrio (UA)
2010 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Peter Eötvös (dir) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: On Comparative Meteorology (UA)
2010 Arditti Quartett, ORF Radio Symphonieorchester Wien, Emilio Pomàrico (dir) - Wien Modern, Musikverein Wien: Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte (Dichotomie II) (UA)
2010 Ensemble Modern, Peter Eötvös (dir), Paris (Frankreich): Contrebande (On Comparative Meteorology II) (UA)
2011 PHACE, Simeon Pironkoff (dir) - Tanzquartier Wien GmbH, Museumsquartier Wien: Tableaux vivants (UA), Studie für Tonband solo (UA)
2011 Staatskapelle Dresden, Christoph Eschenbach (dir), Semperoper Dresden (Deutschland): Uraufführung; Werk: Tondo (UA)
2011 Joachim Hans (fg), Semperoper Dresden (Deutschland): Celluloid (UA)
2011 Bruno Ganz (spr), Staatskapelle Dresden, Ascher Fisch (dir), Gläserne Manufaktur Dresden (Deutschland): Der Riß durch den Tag (UA)
2012 Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Mariss Jansons (dir), Residenz München – Herkulessaal: Maniai (UA)
2012 Marcel Bozonnet (spr), Robin Meier (elec), Ensemble InterContemporain, Geoffroy Jourdain (dir) - Institut de recherche et coordination acoustique – IRCAM, Centre Pompidou Paris (Frankreich): Le Voyage (UA)
2012 Camerata Salzburg, Laurence Equilbey (dir) - Salzburger Festspiele: Infin che'l mar fu sovra noi richiuso (UA)
2013 anlässlich des Festivals "100 Jahre ÖKB" - Ensemble InterContemporain, George Benjamin (dir) - ÖKB – Österreichischer Komponistenbund, Wiener Konzerthaus: Par ici! (UA der Neufassung von 2012)
2013 Mozart Kinderorchester - Salzburger Mozartwoche, Mozarteum Salzburg: Fugu (UA)
2013 Pascal Gallois (fg), Hugo Wolf Quartett - Klangspuren – Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz: K'in (UA)
2014 Luzerner Sinfonieorchester, Chor des Luzerner Theaters, Howard Arman (dir) - Lucerne Festival (Schweiz): Die Antilope (UA)
2014 Arditti Quartett - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Helmut List Halle Graz: Stringendo (Zugabe für Emil Breisach) (UA)
2015 Johannes Silberschneider (spr), Ensemble Modern, Emilio Pomàrico (dir) - Steirischer Herbst, Helmut List Halle Graz: Specter of the Gardenia oder Der Tag wird kommen (UA)
2015 Ensemble Modern, Emilio Pomàrico (dir) - Festival Musica Strasbourg (Frankreich): Auf die Stimme der weißen Kreide (Specter I-III) (UA)
2015 ensemble recherche - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: Wheat, not oats, dear. I'm afraid. (UA)
2015 Trio Catch, Kölner Philharmonie (Deutschland): Wasserzeichen - Auf die Stimme der weißen Kreide II (UA)
2016 Ensemble InterContemporain - Festival Acht Brücken Köln, Philharmonie Köln (Deutschland): Par là! (UA)
2017 Royal Danish Orchestra, Alexander Vedernikov (dir), Den Kongelige Teater Kopenhagen (Dänemark): Stromab (UA)
2017 Mozart Kinderorchester - Salzburger Mozartwoche, Mozarteum Salzburg: Fugu II (UA)
2018 Orchester der Wiener Staatsoper, Wiener Staatsoper: Die Weiden (The Willows) (UA)
2018 Wittener Tage für Neue Kammermusik (Deutschland): Im Lichte II (UA)
2018 Wiener Philharmoniker - Wien Modern: Scattered Light (UA)
2019 Boulanger Trio - Kasseler Musiktage (Deutschland): 2. Klaviertrio "Terra fluida" (UA)
2019 MKO – Münchener Kammerorchester, München (Deutschland): Terra Pinguis (für Arthur) (UA)
2020 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Herbstfestival Innsbruck: Am Horizont (... schon ganz woanders ...) (UA)
2021 Ensemble xx. jahrhundert, Peter Burwik (Leitung) - Wien Modern - EXXJ 50, Wiener Konzerthaus: Listen, Revolution (We're buddies, see–) (UA)
2024 Münchener Kammerorchester, Bas Wiegers (Dirigent), Klangspuren Schwaz - Münchener Kammerorchester, Schwarz: September Music (UA)- Pressestimmen
07. Dezember 2018
"Staud ist [...] einer der begehrten Komponisten Europas. Dass am Samstag sein Musiktheater Die Weiden an der Wiener Staatsoper uraufgeführt wird - als erste Neuheit seit 2010, seit Aribert Reimanns Medea -, untermauert dieses Faktum. Die Erfolgsgründe liegen bei Staud auf der Hand: Der 1974 in Innsbruck Geborene, der vor konservativer Enge nach Wien floh und unter anderem bei Michael Jarrell und Iván Eröd studierte, verbindet in seiner Kunst elegantes Handwerk und klangliche Sinnlichkeit mit harmonischer Raffinesse und struktureller Intelligenz. Staud, den in seiner Jugend Beethoven, Schubert und Mahler zum Komponieren animiert hatten, bezieht seine Inspiration natürlich aus Literatur, Film und Kunst. Zudem nimmt er - als wacher Zeitgenosse - das politische Geschehen mit in die Komponierstube und verarbeitet dieses in abstrakten Geschichten. So wie bei den Weiden. Es soll auch das neue Werk als engagierte Zeitoper verstanden werden, in der die Auseinandersetzung mit der aktuellen Lage Europas (im Umfeld von Abschottung und Populismus) spürbar wird."
Der Standard: Komponist Johannes Maria Staud - Engagierter Advokat der Moderne (Ljubisa Tosic, 2018), abgerufen am 30.08.2020 [https://www.derstandard.at/story/2000093345779/komponist-johannes-maria…]06. September 2014
über: Die Antilope
"Die Uraufführung mit dem Lucerner Sinfonieorchester und dem Chor des Lucerner Theaters unter der Leitung von Howard Arman lässt einen Komponisten erkennen, der ein gutes Gespür für dramatische Abläufe hat. Die Palette reicht vom flotten Champagnerchor bis zum expressiven Sologesang, vom rezitativischen Gejohle bis zur sentenzartigen Chornummer, von der Ironie der Doktorszenen bis zur Poesie der singenden Skulptur."
Neue Zuercher Zeitung (Thomas Schacher, 2014)19. August 2014
über: Der Riss durch den Tag
"Stauds Musik, die sich eine grosse Autonomie bewahrt, kommt sehr ausdrucksvoll daher und erinnert bisweilen an Bergs "Wozzeck". Auch in der abwechslungsreichen Dramaturgie der Grossform klingt sie sehr europäisch."
Neue Zuercher Zeitung (Thomas Schacher, 2014)November 2014
"[Geistig durchdringend] Das gilt auch für das zweite OrchesterQuartett von Johannes Maria Staud. Ein eigenwilliger Titel: „Über trügerische Stadtpläne und die Versuchungen der Winternächte“, entstanden 2008 bis 2009. Nachts sind alle Katzen grau, sagt das Sprichwort. Nachts verändert sich auch unsere Wahrnehmung der Welt, unserer Umgebung, der Straßen und Gassen in unserer Stadt. Etwas Unwirkliches dringt in Auge und Bewusstsein ein. Wir drohen zu verirren, uns zu verlieren. Staud dringt mit seiner Musik in diese strukturellen Verwirrungen ein. Sie erscheint wie ein kartographiertes klingendes Psychogramm. Wie immer dicht komponiert, klanglich gespannt, unwirklich-unwirtlich in der emotionalen Wirkung. Ein anderes, aber ebenso spannendes Stück wie Hosokawas „Fluss“. Mit dem Streichmusikanten irren wir durch das Gassengewirr der Orchesterklänge."
neue musikzeitung: Großer Klavierklang, fließende Streichquartette (Gerhard Rohde, 2014), abgerufen am 30.08.2020 [https://www.nmz.de/artikel/grosser-klavierklang-fliessende-streichquart…]09. November 2010
"Eine konkrete Inspirationsquelle liegt dem Werk "Contrebande (On Comparative Meteorology II)" von Johannes Maria Staud zugrunde; nämlich das Werk des polnisch-jüdischen Visionärs Bruno Schulz und dessen phantastisch-expressionistischen Kindheitserinnerungen. Ohne in eine konkrete Bildsprache abzudriften, gelingt es dem Komponisten, ein Innenleben mit der Wahrnehmung eines Kindes, wie es scheint, zu spiegeln, in dem alles so vertraut wie auch bedrohlich klingt: Perkussionsklänge changieren zwischen Glockenspiel und Scherbengeklirr wie wiederkehrenden absteigenden Glissandi der Streicher - sie suggerieren gleichsam Boden- und Kontrollverlust. Es entsteht eine Welt als Sog, aus dem es kein Entrinnen gibt."
nmz – neue musikzeitung: Sinn im Paradoxon: Drei Uraufführungen mit dem Ensemble Modern Orchestra im Konzerthaus Berlin (Barbara Eckle, 2011), abgerufen am 30.08.2020 [https://www.nmz.de/online/sinn-im-paradoxon-peter-eoetvoes-und-das-ense…]28. Mai 2009
"Johannes Maria Staud ist ein Komponist, der sich raffiniert aus der Palette der Kompositionsmittel bedient und sich dennoch einen unmittelbaren und sehr originären Zugriff auf die Materie Musik bewahrt hat."
Die Presse: Tiroler Komponist Staud erhält Paul Hindemith-Preis (2009), abgerufen am 30.08.2020 [https://www.diepresse.com/482759/tiroler-komponist-staud-erhalt-paul-hi…]17. Juni 2005
"Er verfügt über die kompositiorischen Mittel, die unter anderem durch die Geschichte der Moderne und der Avantgarde bereitgestellt wurden, elektronisches Komponieren selbstverständlich mit eingeschlossen. Er hat sich jedoch den Sinn für die Unmittelbarkeit der Musik bewahrt - in den feinen Nuancierungen wie in den gewaltigen Implosionen und Explosionen, zu denen seine Musik fähig ist.
Neue Zeitschrift für Musik (Habakuk Traber, 2005)2004
"Die Klangpalette wird liebe- und stimmungsvoll aufbereitet. Erst allmählich gewinnt sich das Werk Klangstärke, Gegenwärtigkeit, instrumentale Gewalttätigkeit. Dann hämmert es seine Klangthesen nachhaltig und unabweisbar ans philharmonische Tor. Es krempelt sozusagen die Ärmel auf und läßt den musikalischen Muskel spielen. Athletenmusik, an und abschwellend, in der Konzertarena."
Die Welt (Klau Geitel, 2004)30. März 2002
"Mit Johannes Maria Staud wurde am Freitag ein junger österreichischer Komponist (Jahrgang 1974) als Preisträger gewürdigt, der eine erstaunlich sichere Hand und eine bemerkenswert eigenständige Handschrift zu erkennen gibt."
Salzburger Nachrichten (Karl Harb, 2002)- Diskografie (Auswahl)
Als Komponist
2007 Johannes Maria Staud: Apeiron (Kairos)
2002 Johannes Maria Staud: Berenice. Lied vom Verschwinden (Kairos)Tonträger mit seinen Werken
2020 A New Century - The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst (Cleveland) // CD 2, Track 1: Stromab
2018 Time and Motion - Hugo Queirós (Kairos) // Track 3: Black Moon
2015 Beethoven: Symphonies Nos 1 & 2 -
2007 Soundscapes 4 Advanced - exxj ensemble xx. jahrhundert, Peter Burwik (Gramola) // Track 1: Configurations / Reflet
2004 Remix Ensemble - Remix Ensemble (Numérica) // CD 2, Track 3: Configurations / Reflet- Literatur
mica-Archiv: Johannes Maria Staud
2008 Rögl, Heinz: Mozartwoche Salzburg - Uraufführungen von Staud und Larcher. In: mica-Musikmagazin.
2009 Rögl, Heinz: Musikprotokoll in Graz - "Alte" und "Neue" Musik für Orchester, Ensemble und Solisten. In: mica-Musikmagazin.
2009 Rögl, Heinz: Wien Modern - Höhepunkte zwischen 10.11 und 15.11. 2009 (Tagebuch und Nachbericht). In: mica-Musikmagazin.
2009 mica: Johannes Maria Staud erhält den Paul Hindemith-Preis 2009. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Wien Modern 2010 - Das Eröffnungskonzert mit Werken von Johannes Maria Staud, Georg Friedrich Haas und Mark Andre. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: Uraufführungen von Georg Friedrich Haas und Johannes Maria Staud in Deutschland. In: mica-Musikmagazin.
2011 Weberberger, Doris: WIEN MODERN 2011 - Tableaux Vivants (Nachbericht). In: mica-Musikmagazin.
2012 Weberberger, Doris: Johannes Maria Staud - UA auf BR-Klassik. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: Von Architektur bis Wissenschaft: Krenek-Preis und Preise der Stadt Wien für 2012 verliehen. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: Mozart Kinderorchester der Stiftung Mozarteum Salzburg. In: mica-Musikmagazin.
2015 mica: BOULANGER TRIO präsentiert österreichische Komponisten. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: klang_sprachen 2018 - "Der Riß durch den Tag". In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: CARTE BLANCHE Á JOHANNES MARIA STAUD. In: mica-Musikmagazin.
2023 mica: ÖSTERREICHISCHE KUNSTPREISE UND OUTSTANDING ARTIST AWARDS 2022 VERGEBEN. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
karsten witt musik management: Johannes Maria Staud
ÖKB: Johannes Maria Staud
austrian music export: Johannes Maria Staud
Universal Edition: Johannes Maria Staud
Breitkopf & Härtel: Johannes Maria Staud
Wikipedia: Johannes Maria Staud
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 8. 2024): Biografie Johannes Maria Staud. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/71492 (Abrufdatum: 11. 10. 2024).