Brecher Siegmar

Vorname
Siegmar
Nachname
Brecher
erfasst als
Interpret:in
Komponist:in
Ausbildner:in
Musikpädagog:in
Künstlerische:r Leiter:in
Kurator:in
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Instrument(e)
Saxophon
Altsaxophon
Sopransaxophon
Tenorsaxophon
Klarinette
Bassklarinette
Traversflöte
Geburtsjahr
1978
Geburtsort
Feldbach
Geburtsland
Österreich

"Wenn es darum geht, die wesentlichen Schlüsselfiguren der Grazer Jazzszene zu nennen, dann rangiert Siegmar Brecher ohne Zweifel in den ersten Rängen. Als Initiator des "Fat Tuesday" und der "Jazzwerkstatt Graz" ist Siegmar Brecher eine der treibenden Persönlichkeiten der jungen Jazz-Community in Graz mit enormer Strahlkraft. [...] Siegmar Brecher wurde am 23. Oktober 1978 in Graz geboren. In seinen jungen Jahren widmete er sich zunächst der Architektur und schnupperte nach seinem Maturaabschluss der HTBLA Abteilung Hochbau 1998 auch kurz in das Arbeitsleben eines Architekturbüros. Was seine musikalischen Anfänge anbelangt, startete Brecher 1989 mit Klarinettenunterricht an der Musikschule Feldbach, um dann vier Jahre später auf das Saxophon umzusatteln. Trotz ernsthaften Interesses an der Architektur, nahm die Beschäftigung mit dem Saxophon stetig an Bedeutung zu und mündete schließlich in den Entschluss, den Weg eines Profimusikers einzuschlagen. Als nächstes Etappenziel galt es von nun an die Aufnahmsprüfung für das Studium des Jazzsaxophons an der Jazzabteilung der "Kunstuniversität Graz" bei Karlheinz Miklin zu bestehen. Der Zivildienst kam wie gerufen und so konnte sich Siegmar Brecher ausgiebig auf die Prüfung vorbereiten. Anfang 2000 war es dann auch so weit, die Einstiegshürde war geschafft und das Studium konnte beginnen. Die Studienzeit bis einschließlich 2009 war von mehreren Stationen geprägt. So studierte Brecher 2004/2005 zusätzlich bei Klaus Dickbauer an der "Musikuniversität Wien", besuchte 2005 einen hochkarätig besetzten Workshop in Barcelona mit u.a. Steve Wilson und sammelte 2006 im Rahmen eines Förderstipendiums an der "Manhattan School Of Music" in New York City bei Dick Oatts wertvolle Erfahrungen. Sein Konzertfachstudium konnte Brecher schließlich 2007 abschließen, mit 2009 war dann die letzte Etappe, das Instrumentalpädagogikstudium beendet. [...] Schon während seiner Studienzeit war Siegmar Brecher sowohl künstlerisch als auch organisatorisch äußerst aktiv. Wie kaum ein zweiter prägte er mit seinen Initiativen die Grazer Jazzszene. Beginnend 2005 mit der Gründung der monatlichen Konzertreihe "Fat Tuesday" gemeinsam mit Valentin Czihak in der "Ebene3" des "Schauspielhauses Graz". Die Idee war, jungen JazzmusikerInnen eine Bühne im damals sonst eher Swing, Be-Bop und Hard-Bop dominierten Grazer Jazzumfeld zu bieten [...]. Um dem Ganzen auch einen offizielleren Stempel aufzudrücken, wurde ein Jahr darauf der Verein "Fat Tuesday – Verein zur Förderung junger Jazzmusiker" gegründet. 2007 folgte dann auch die Gründung des Quintetts "We Love Tuesdays" mit Siegmar Brecher (Sopran- und Altsaxophon, Klarinette), Jan Balaz (Tenorsaxophon), Michael Lagger (Piano), Valentin Czihak (Bass) und Reinhold Schmölzer (Schlagzeug). Mit 2009 wechselte die Konzertreihe dann schließlich ins "Grazer Orpheum", stilistisch blieb aber alles beim Alten [...]. Im Sommer 2011 lief dann schlussendlich das neue Steckenpferd "Jazzwerkstatt Graz" dem "Fat Tuesday" endgültig den Rang ab."
Georg Demcisin (2014): "Offen sein für alles, das nicht fad ist" - Siegmar Brecher im Porträt. In: mica-Musikmagazin.

Stilbeschreibung

"Siegmar Brecher, einer der Aktivposten der jungen heimischen Jazzszene, zeigt sich als ein Musiker, der sich in seinem Tun nicht beirren lässt, seinen ganz eigenen Weg zu verfolgen. Sich in seinen Projekten über alle Gesetzmäßigkeiten des traditionellen Jazz hinwegsetzend, definiert sich sein Ansatz vor allem als ein stilistisch offener und daher auch sehr vielschichtiger. Man liegt nicht wirklich falsch, schreibt man dem gebürtigen Steirer einen gewissen Hang zum musikalischen Grenzgängertum zu, spannt sich das Spektrum seines klanglichen Ausdrucks doch über die unterschiedlichsten Formen der Musik [...]."
Michael Ternai (2013): Die Freistunde präsentiert Dogs of Lust. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

2005 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Arbeitsstipendium (für einen Barcelona-Aufenthalt)
2006 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Förderstipendium (für einen New York-Aufenthalt)
2008 Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2009–2010" (mit Ángela Tröndle & MOSAIK)
2008 Bund sozialdemokratischer AkademikerInnen Steiermark: Christoph Klauser Kunstpreis
2008 Europäisches Forum Alpbach: Vollstipendium
2010 Europäisches Forum Alpbach: Nächste-Generation-Stipendium
2010 Künstleratelier des Landes Steiermark - Künstleratelier Rondo, Graz: Artist in Residence
2010 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Startstipendum für Musik
2012 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Pasticcio-Preis (Album: "Time Out Time", mit The Little band from Gingerland)
2013 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2014–2015" (mit The Little band from Gingerland)
2014 BAWAG-PSK, Porgy & Bess: Next Generation Jazz Award - Publikumspreis (mit Edi Nulz)
2015 Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres der Republik Österreich: Förderprogramm "The New Austrian Sound of Music 2016–2017" (mit Edi Nulz)
2017 BeJazz Transnational Bern - Verein BeJazz (Schweiz): Gewinner (mit Edi Nulz & The Great Harry Hillman)

Ausbildung

1988–1992 Musikschule Feldbach: Klarinette
1992–1998 Feldbach: Privatunterricht Saxophon
1998 HTBLVA Ortweinschule, Graz: Matura i.d. Sparte "Hochbau"
2000–2007 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Jazz-Saxophon (Karlheinz Miklin) - Diplom
2004–2005 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Saxophon (Klaus Dickbauer)
2004–2009 KUG – Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: IGP Jazz-Saxophon - BA mit Auszeichnung
2005 Barcelona (Spanien): Privatunterricht Saxophon (Steve Wilson)
2006 Manhattan School of Music, New York (USA): Saxophon (Dick Oatts)

weiterer Unterricht bei: Charlie Mariano, George Garzone, Don Menza, Heinrich von Kalnein, Gerald Preinfalk, Jürgen Maier

Tätigkeiten

2002–2011 Mobile Musikschule Franz Schober, Raum Leibnitz: Lehrer (Saxophon, Klarinette, Querflöte)
2003–heute Graz/Wien: Privatunterricht für Jugendliche/Erwachsene
2005–2011 Konzertreihe "Fat Tuesday", Schauspielhaus Graz/Orpheum Graz: Gründer, Leiter (mit Valentin Czihak)
2006–heute Fat Tuesday – Verein zur Förderung junger Jazzmusiker*innen: Gründungsmitglied
2007–2008 Musikschule Zwentendorf a.d. Donau: Lehrer (Saxophon, Klarinette)
2007–heute Jazzwerkstatt Graz: Geschäftsführer
2009–heute freischaffender Musiker, Gründer/Mitglied zahlreicher Ensembles
2012–2013 Performance-Reihe - Arnulf Rainer Museum Baden: Kurator (mit Ángela Tröndle)
2012–heute Musikschule Deutsch-Wagram: Lehrer (Saxophon, Klarinette, Klavier, Bläserklasse), Ensembleleiter (Saxophonensemble, Big Band)
2022 Musikforum Viktring-Klagenfurt: Workshop-Leiter (Thema: "Die Kunst der Improvisation")
2022 Kunstraum Steiermark, Neue Galerie Graz: Jurymitglied

Mitglied in den Ensembles/Bands
2005–2011 Angela Tröndle & MOSAIK: Bassklarinettist (gemeinsam mit Ángela Tröndle (voc, Komposition), Stefan Heckel bzw. Michael Lagger (pf), Valentin Czihak (db), Philipp Kopmajer (schlzg))
2007–heute We Love Tuesdays: Bassklarinettist, Alt-, Sopransaxophonist (gemeinsam mit Jan Balaz (tsax), Michael Lagger (pf), Reinhold Schmölzer (schlzg), Valentin Czihak (b-git))
2008–heute Jazzwerkstatt Graz Composers Ensemble: Klarinettist (gemeinsam mit Johannes Berauer (pf, Komposition), Arnold Zamarin (tsax, Komposition), Philip Yaeger (Komposition), Berndt Luef (Komposition), Ángela Tröndle (voc, Komposition), Jan Balaz (sax), Patrick Dunst (sax), Markus Pechmann (tp), Martin Eberle (tp), Adrian Kleinlosen (tb), Bernhard Neumaier (btb), Mario Stuhlhofer (tp, flh), Alfred Lang (tp, flh), Martin Krusche (acc), Benny Omerzell (pf), Michael Ringer (db), Valentin Czihak (db), Reinhold Schmölzer (schlzg))
2010–2016 The Little Band From Gingerland: Bassklarinettist (gemeinsam mit Ángela Tröndle (pf, voc, elec), Sophie Abraham (vc, voc, elec), Philipp Kopmajer (schlzg))
2010–heute Akrostichon: Bassklarinettist (gemeinsam mit Michael Lagger (pf), Tjasa Fabjancic (voc), Patrick Dunst (sax), Ángela Tröndle (voc), Jan Balaz (sax), Julian Adam Pajzs (git), Hannes Oppel (bpos, tb), Reinhold Schmölzer (schlzg), Michael Ringer (db, elec), Valentin Czihak (db, vc))
2011–heute Edi Nulz: Bassklarinettist (gemeinsam mit Julian Adam Pajzs (tsax, barsax), Valentin Schuster (schlzg))
2012–heute Big Band Deutsch-Wagram: künstlerischer Leiter, Dirigent
2017–heute Euregio Collective: Bassklarinettist - wechselnde Besetzungen
2017–heute The True Harry Nulz: Bassklarinettist (gemeinsam mit Nils Fischer (bcl), Julian Adam Pajzs (git), David Koch (git), Samuel Huwyler (e-bgit), Valentin Schuster (schlzg), Dominik Mahnig (schlzg))

Dogs of Lust: Bassklarinettist (gemeinsam mit Vincent Pongrácz (cl), Raphael Preuschl (db, b-git), Herbert Pirker (schlzg))
Eject: Klarinettist, Sänger, Komponist (gemeinsam mit Max Tertinegg (voc, uke, Komposition), Thomas Mauerhofer (git), Herbert Pirker (schlzg))
Siegmar Brechers Merry Go Round: Flötist (gemeinsam mit Christoph Pepe Auer (fl), Julia Fischer (voc), Raphael Meinhart (vib, mar), Ángela Tröndle (voc))

zahlreiche Konzerte u. a. in: Österreich, Deutschland, Schweiz, Slowenien, Kroatien, Serbien, Tschechische Republik, Slowakei, Polen, Ungarn, Norwegen, Finnland, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, Rumänien, Großbritannien, Islamische Republik Iran, Israel, Mexiko, Argentinien, Kasachstan, Kirgistan, VR China, USA

Pressestimmen (Auswahl)

05. Oktober 2023
über: Fur Fish Banana - The True Harry Nulz (Boomslang Records, 2023)
"Die sieben Musiker bringen Stücke zu Gehör, die sich auf mannigfaltige Weise zu allen möglichen Richtungen hin entwickeln und ihre ganz eigenen Geschichten erzählen. So startet etwa der Opener "Strengen Denkt an" mit hektisch und schräg anmutenden Improvisationen, bevor er in Folge in einen ruhigeren Zustand übergeht, um sich am Ende dann doch noch in einer schrillen Noise-Eruption zu entladen. Ganz anders zeigt sich das zweite Stück mit dem Titel "Um Das Geheimnis Der Achtelnoten", welches zum Teil fast schon als punkige Alternative-Jazzrocknummer durchgeht. In sehr verspielte und zugleich sehr stimmungsvoll postrockige Sphären bewegen sich die Beteiligten dagegen in "The New Fragrance". Wiederum in eine ganz andere musikalische Umgebung führt die mit schräger Note rhythmisch vertrackt vor sich hertreibende und stark riffbetone Nummer "Stress". Diese Wechselhaftigkeit zieht sich als Roter Faden auf wirklich aufregende Weise durch das gesamte Album. Zusammenfassend kann man sagen, dass The True Harry Nulz mit "Fur Fish Banana" ein Album gelungen ist, das alle Stückerl spielt und Jazz in einem Klang darbietet, der einfach bestens zu unterhalten weiß."
mica-Musikmagazin: THE TRUE HARRY NULZ – "Fur Fish Banana" (Michael Ternai, 2023)

20. April 2021
über: Meganan - Edi Nulz (Boomslang Records, 2021)
"Das zehnjährige Bandjubiläum hätten die drei Herren von Edi Nulz wohl gerne anders begangen. Doch Corona verhindert leider noch immer das ausgelassene Feiern mit Konzerten und allem was dazu gehört. Dennoch, trotz aller Widrigkeiten haben es sich Siegmar Brecher (Bassklarinette), Julian Adam Pajzs (Gitarre) und Valentin Schuster (Schlagzeug) nicht nehmen lassen, dennoch ein Lebenszeichen von sich zu geben. Dieses ist mit "Meganan" betitelt, vor kurzem erschienen und zeigt die Band einmal mehr als eine, die tut, was sie will, und ihre ganz eigene Vorstellung von einem Jazzsound verwirklicht. Wobei Jazz hier nicht wirklich als passende Bezeichnung herhält, denn wie schon in der Vergangenheit auch, brechen Edi Nulz auch auf ihrem neuen Album erneut alle einengenden musikalischen Grenzen auf. Das eigenwillige Dreiergespann steht seit Anbeginn für einen Sound, der sich nur schwer in eine einzelne Kategorie zuordnen lässt und deswegen auch jeden musikalisch klassischen Anstrich auf wirklich spannende Weise vermeidet. Brecher, Pajzs und Schuster öffnen und verbinden mit kompositorischer Finesse Jazz mit Rock, Punk, Surf Music zu etwas mit lässigem Ton hochgradig eigen Schwingendem, das genauso hochenergetisch rumpelt und groovt wie auch wunderbar filigran und melodiereich ertönt. Edi Nulz geben sich in ihren Nummern geradlinig wie vertrackt, noisig und ungestüm, experimentierfreudig und progressiv, humorvoll, zurückhaltend und in keiner Sekunde ideenlos und austauschbar [...]."
mica-Musikmagazin: EDI NULZ – "Meganan" (Michael Ternai, 2021)

15. März 2018
"Dass Punk auch ohne Bass, dafür ausgerechnet mit Klarinette geht, beweist die Band Edi Nulz. Womit nur eine Eigentümlichkeit des des deutsch-österreichischen Trios genannt wäre. Zwar sind Bassklarinettist Siegmar Brecher, Gitarrist Julian Adam Pajzs und Schlagzeuger Valentin Schuster allesamt studierte Jazzer, die in Berlin und Wien beheimateten Musiker pflegen aber sehr unterschiedliche Vorlieben: Death Metal und Free Jazz gehören ebenso dazu wie Hardcore Punk, Spaghetti-Western-Soundtracks, Surf Music oder auf DDR-Samplern aufgeschnappte Beat-Schmankerln. Gehuldigt wird diesen Leidenschaften mit einer Art unberechenbarer Kammermusik, die von minimalistischen Passagen jederzeit in Krawallorgien kippen kann. Freie Improvisationen hören sich dann wie komponiert an, vorher Festgelegtes wirkt wie spontan aus dem Ärmel geschüttelt. Sympathischerweise servieren Edi Nulz ihr Stilamalgam unprätentiös und mit einem gerüttelt Maß an Selbstironie [...]."
Der Standard: Edi Nulz: Klarinetten-Punk auf Fake-Jazz-Pfaden (Karl Gedlicka, 2018), abgerufen am 03.05.2023 [https://www.derstandard.at/story/2000076223504/edi-nulz-klarinetten-pun…]

22. August 2016
"Edi Nulz ist jederzeit für Täuschungsmanöver und Überraschungen gut. Das beginnt beim Namen, der einem Ritter, Begründer des fiktiven Orts Krachberg, geschuldet ist. Nicht weniger fintenreich ist die Musik des Trios, das sich hinter der verspielten Mythologie um den Bandnamen versteckt. Kammermusikalisch anmutende Kompositionen werden mit von Punk-Ethos geprägten Improvisationen vermengt und mit der Schlagkraft einer Rockband präsentiert. Ohne Bass. Dafür mit Humor und Lust am Unberechenbaren [...]."
Der Standard: Edi Nulz: Ritter ohne Bass und Tadel (Karl Gedlicka, 2016), abgerufen am 03.05.2023 [https://www.derstandard.at/story/2000043015401/edi-nulz-ritter-ohne-bas…]

29. Oktober 2013
über: Ultrakarl - Edi Nulz (Session Work Records, 2013)
"Edi Nulz sind drei Jazzer, die sich unüberhörbar eine ordentliche, wirklich eine ordentliche Dosis Rock in Reinkultur zugeführt haben. Denn das, was Julian Adam Pajzs, Valentin Schuster und Siegmar Brecher auf ihrem neuen Album "Ultrakarl" (Session Work Records) musikalisch aus den Ärmeln schütteln, hat mit den klassischen Jazzentwurf so rein gar nichts mehr zu tun. Ja doch, instrumental zeigt sich das Zweitlingswerk der Band schon als großes Kino, auch der Komplexitätsgrad der Stücke ist einer dem Jazz in höchstem Maße gebührender, doch diese treibende Energie, die von dem Dreiergespann freigesetzt wird, die Spielweise, die Melodienführungen, Harmonien und Riffs, überhaupt der Sound im Allgemeinen liegen dann doch deutlich eher in einer Art schrägem und irgendwie an dem Prog-Rock der 70er Jahre erinnernden Klang-Kontext, denn im musikalischen Umfeld aus dem die Adam Pajzs, Valentin Schuster und Siegmar Brecher ursprünglich stammen. Das Erstaunliche an diesem gewagten Musikentwurf ist, dass dieser tatsächlich funktioniert, und zwar so gut, dass man eigentlich gar nicht aufhören will, ihn sich zu Gemüte zu führen [...]."
mica-Musikmagazin: Edi Nulz – Ultrakarl (Michael Ternai, 2013)

04. Mai 2010
"Fast spielend gelingt ihr dabei der Spagat zwischen anspruchsvollen Kompositionen auf der einen, und einer unkomplizierten und fast betörend wirkenden Eingängigkeit auf der anderen Seite. Bewundernswert ist auch, mit welch Leichtigkeit und Eleganz, die an und für sich komplexen Songstrukturen dargeboten werden. Eine bedeutende Rolle kommt natürlich dem Ensemble zu. Siegmar Brecher, Valentin Czihak, Michael Lagger und Philipp Kopmajer, allesamt hervorragende Instrumentalisten, verleihen durch ihr enorm abwechslungsreiches Spiel den Stücke zusätzliche überraschende und unvorhersehbare Wendungen [...]."
mica-Musikmagazin: Angela Tröndle & Mosaik zu Gast im Radiokulturhaus (Michael Ternai, 2010)

01. März 2010
""Eleven Electric Elephants" stellt jenen nächsten kreativen Schritt dar, den man von der jungen Musikerin erwarten konnte. Abermals zeigen sich die Grazerin und ihre Mitmusiker Siegmar Brecher, Valentin Czihak, Michael Lagger und Philipp Kopmajer von einer enorm spielfreudigen und experimentellen Seite. Wie schon auf dem Erstlingswerk wandelt das Quintett in seinen Stücken auf dem weiten Feld zwischen traditionellen Jazzstandards und der Improvisation, zeichnet sich aber auch durch eine enorme Offenheit gegenüber anderen Genres aus. Nahezu spielend gelingt es, Ángela Tröndle in ihren Kompositionen einmal mehr unterschiedlichste Spielarten unter einen gemeinsamen Hut zu bringen und dabei den Spannungsbogen stets aufrecht zu erhalten [...]."
mica-Musikmagazin: Angela Tröndle zu Gast im Grazer Orpheum (Michael Ternai, 2010)

13. November 2007
"In diesem Sinne ist auch Tröndles Begleitband Mosaik hervorzuheben. Der Formation gelingt es spielend, die an sich komplexen Songstrukturen mit einer solchen Leichtigkeit darzubieten, so dass die Musik zu keiner Zeit sperrig oder langatmig wirkt. Ob nun Siegmar Brecher an den Reeds, Valentin Czihak am Bass, Phillipp Kopmajer am Schlagzeug oder Stefan Heckel am Piano – jeder von ihnen beherrscht sein Instrument blind und verleiht dadurch den Stücken diese unverwechselbare eigene Note. Man merkt jede Sekunde, dass sie ungemein viel Spaß an der Arbeit haben [...]."
mica-Musikmagazin: Kleine Herbsttour von Angela Tröndle & Mosaik (Michael Ternai, 2007)

23. Mai 2007
über: Dedication to a City - Ángela Tröndle & MOSAIK (cracked anegg records, 2007)
"Ángela Tröndle besitzt neben ihrer ergreifenden Stimme auch ein außergewöhnliches kompositorisches Talent, welches ihr ermöglicht anspruchsvolle, zugleich aber auch unkompliziert klingende Musik zu erschaffen. In den Musikern Siegmar Brecher, Stefan Heckel, Valentin Czihak und Philipp Kopmajer hat Tröndle die Idealbesetzung für ihre Formation Mosaik gefunden. Die vier Mitstreiter zeigen sich für die Umsetzung ihrer Werke verantwortlich, indem sie ihnen Leben einhauchen. Über den vielschichtigen klanglichen Schattierungen der Band schwebt die geradlinige Stimme von Ángela Tröndle, die ihren Ausdruck schon auch mal in reinen Klangmalereien findet und mitunter ganz ohne Text auskommt [...]."
mica-Musikmagazin: Ángela Tröndle im Halleiner Freysitz (Michael Ternai, 2007)

Diskografie (Auswahl)

2023 Fur Fish Banana  - The True Harry Nulz  (Boomslang Records)
2021 Meganan - Edi Nulz (Boomslang Records)
2018 El Perro Grande - Edi Nulz (Boomslang Records) 
2016 An der vulgären Kante - Edi Nulz (Unit Records)
2014 Sir Prise - The Little Band From Gingerland (cracked anegg records)
2013 Ultrakarl - Edi Nulz (Session Work Records)
2012 Time Out Time - The Little Band From Gingerland (cracked anegg records)
2012 Jetzt - Edi Nulz (Session Work Records)
2011 Akrostichon & Chor - Akrostichon feat. Michael Lagger (Session Work Records)
2010 Eleven Electric Elephants - Ángela Tröndle & MOSAIK plus strings (cracked anegg records)
2010 Akrostichon - Akrostichon (Session Work Records)
2009 Hector's Trip Wire - We Love Tuesdays (Session Work Records)
2007 Dedication to a City - Ángela Tröndle & MOSAIK (cracked anegg records)
2007 Fat Tuesday Presents: Jazzwerkstatt Graz Vol. 1 (Session Work Records) // Track 8: Grossstadtwahnsinn; Track 10: Lullaby
2005 Ángela Tröndle & Mosaik - Ángela Tröndle & Mosaik (Selbstverlag)

als Interpret, Studiomusiker
2013 Calling - Luna*Lab (Session Work Records)

Literatur

mica-Archiv: Siegmar Brecher
mica-Archiv: Jazzwerkstatt Graz
mica-Archiv: Edi Nulz
mica-Archiv: The Little Band From Gingerland

2007 Ternai, Michael: Ángela Tröndle - Dedication to a city. In: mica-Musikmagazin.
2007 Ternai, Michael: Ángela Tröndle im Halleiner Freysitz. In: mica-Musikmagazin.
2007 Ternai, Michael: Kleine Herbsttour von Angela Tröndle & Mosaik. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Ángela Tröndle startet eine kleine Österreich Tour. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Angela Tröndle & Mosaik bei der JazzPrimeTime in Graz. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: mica-Interview mit Angela Tröndle und Siegmar Brecher (Jazzwerkstatt Graz). In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Ángela Tröndle & Mosaik: Eleven Electric Elephants. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Angela Tröndle zu Gast im Grazer Orpheum. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Angela Tröndle & Mosaik zu Gast im Radiokulturhaus. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: The Little Band form Gingerland beschließen das Jahr mit zwei Konzerten. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Michael Lagger präsentiert Akrostichon. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Michael Lagger – Akrostichon & Chor. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Ángela Tröndle & Mosaik plus Strings zu Gast im Porgy. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Edi Nulz – Jetzt. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: The Little Band From Gingerland – Time Out Time. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: mica-Interview mit Ángela Tröndle und Sophie Abraham (The Little Band From Gingerland). In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Die Freistunde präsentiert Dogs of Lust. In: mica-Musikmagazin.
2013 Ternai, Michael: Edi Nulz – Ultrakarl. In: mica-Musikmagazin.
2013 Felber, Andreas: Die neue Relevanz des alten Netzwerk-Gedankens – die junge österreichische Jazzgarde. In: mica-Musikmagazin.
2013 mica: NASOM – The New Austrian Sound of Music 2014/2015. In: mica-Musikmagazin.
2014 Ternai, Michael: The Little Band from Gingerland - Sir Prise. In: mica-Musikmagazin.
2014 Demcisin, Georg: "Offen sein für alles, das nicht fad ist" - Siegmar Brecher im Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2015 Ternai, Michael: Jazz in Österreich – Ausdruck einer großen musikalischen Vielfalt. In: mica-Musikmagazin.
2016 Ternai, Michael: EDI NULZ – "An der vulgären Kante". In: mica-Musikmagazin.
2016 Ternai, Michael: KICK JAZZ – zwei Abende im Zeichen der jungen österreichischen Jazzgeneration. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: "Jazz macht glücklich": der "Ö1 Jazztag" am 30. April. In: mica-Musikmagazin.
2018 Ternai, Michael: EDI NULZ – "El Perro Grande". In: mica-Musikmagazin.
2018 Wurzwallner, Patrick: "Man muss gemeinsam an etwas glauben" – SIEGMAR BRECHER (EDI NULZ) im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2018 mica: Alben, die man 2018 nicht verpasst haben sollte: Jazz & Weltmusik (Teil 2). In: mica-Musikmagazin.
2021 Ternai, Michael: EDI NULZ – "Meganan". In: mica-Musikmagazin.
2022 Ternai, Michael: Anlässlich des International Jazz Day: Ein Blick auf die österreichische Jazzszene. In: mica-Musikmagazin.
2023 Ternai, Michael: THE TRUE HARRY NULZ – "Fur Fish Banana". In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Siegmar Brecher
Wikipedia: Siegmar Brecher
SR-Archiv: Siegmar Brecher
Facebook: Siegmar Brecher
YouTube: Siegmar Brecher
Webseite: Jazzwerkstatt Graz
Webseite: Edi Nulz
austrian music export: Edi Nulz
Facebook: Edi Nulz
YouTube: Edi Nulz
Bandcamp: Edi Nulz
Facebook: The Little Band from Gingerland
YouTube: The Little Band from Gingerland