Angélica Castelló © Moritz Schell
"Blockflötistin, Komponistin, Improvisatorin, Klangkünstlerin, Kuratorin, Lehrerin.
Geboren 1972 in México City, studierte Castelló Musik in ihrer Geburtsstadt am Conservatorio Nacional de México, an der Université de Montréal, am Conservatorium van Amsterdam am Konservatorium der Stadt Wien und am Institut für Elektroakustische und Computer Musik der Universität für Musik und darstellende Kunst, Wien. Seit 1999 lebt sie in Wien, wo sie unterrichtet, im Jahr 2004 die Konzertreihe "neue Musik in St. Ruprecht" gründete und seitdem organisiert.
Wiewohl sie der alten Musik treu geblieben ist, steht im Zentrum ihrer Arbeit die neue und elektroakustische Musik: Mitgründung der Ensembles Low Frequency Orchestra, frufru (mit Maja Osojnik), cilantro (mit Billy Roisz), subshrubs (mit Katharina Klement, Tamara Wilhelm und Maja Osojnik) und Chesterfield (mit Burkhard Stangl). Mit diesen Ensembles und anderen MusikerInnen wie, Wolfgang Mitterer, Martin Siewert, John Butcher, Dafne Vicente-Sandoval, Franz Hautzinger, Isabelle Duthoit, dieb13, Jerome Noetinger, Mario de Vega, Kazu Uchihashi u.a. trat sie in Europa und Amerika auf.
Als Komponistin schreibt sie für ihr eigenes Instrumentarium (vornehmlich Paetzold-Subgroßbassblockflöte, mit und ohne Elektronik), für Ensembles (u.a. Danubia Saxophonquartett, Haydn Piano Trio) sowie für Theater und Tanz [...].
Zahlreiche KomponistInnen wie Hilda Paredes, Daniel de la Cuesta, Katharina Klement, Burkhard Stangl, Jorge Sánchez-Chiong Mario Lavista u.a. arbeiteten mit Angélica Castelló oder widmeten ihr neue Werke.
Seit einigen Jahren tritt Castelló auch mit installativen Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Musik, Performance und bildender Kunst angesiedelt sind, hervor [...]."
Angélica Castelló: Biografie deutsch, abgerufen am 15.12.2021 [http://castello.klingt.org/wp-content/uploads//2021/02/castello-bio-deu…]
- Stilbeschreibung
"Angélica Castelló verwendet eine Vielzahl von Methoden und Klangquellen, um ihre Musik zu erschaffen. Field Recordings, Stimmaufnahmen, Tapes und Fragmente ihrer eigenen früheren Stücke sowie Anleihen aus anderen Werken kommen zum Einsatz. Durch Experimentieren mit verschiedenen Wiedergabeformaten, analoger und digitaler Verarbeitung, Improvisation und Dekonstruktion schafft sie ein elektroakustisches Klangschauspiel, das keine festgelegte Struktur hat, aber dennoch eine hypnotische und geheimnisvolle Kraft entfaltet."
Ternai Michael (2023): ANGÉLICA CASTELLÓ – „Catorce reflexiones sobre el fin”. In: mica-Musikmagazin."Abstraktion und Narration – wie passt das zusammen? Ganz einfach: Zum einen ist die Abstraktion die einzige Form, in der sich Castello musikalisch ausdrücken kann, ausdrücken will. Ähnlich wie bei einem Gedicht aber soll der Rezipient die Tiefe der Gefühle spüren, auch wenn er dabei etwas völlig anderes verstehen kann als Castello selbst oder jeder erdenkliche andere Rezipient. "Die Ausgangsidee ist nicht mehr wichtig", meint Castello. "Unterschiedliche Interpretationen wären geradezu ideal." [...] Sie selbst sei kein Mensch, der viel bestimmen will. "Die Klänge suchen sich oft selbst ihren Weg." Auch wenn es Understatement ist: Castello geht davon aus, dass sich ihre Arbeit im Schaffen eines bestimmten Settings erschöpft. Dafür zapft sie verschiedene Klangquellen an. Die Konstante sind ihre Flöten [...] die sie auf die unterschiedlichsten Arten zu spielen pflegt, immer aber intuitiv wie beim Erschaffen einer Skulptur. "Die Sachen stehen für sich." Eine eigene Klangsprache allerdings sucht sie nicht [...]. Wenngleich sie an ein fixes Instrumentarium gebunden ist, das nur ein bestimmtes, wieder erkennbares Klangspektrum zur Verfügung hat: "Mich interessieren Situationen, in denen man sich befindet. Wenn man mich hört, soll das genau gerade nichts mit meiner Person zu tun haben.""
David Murobi (2013): Die Flötistin und Komponistin Angelica Castello im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin."Die aus Mexiko stammende Angélica Castelló gilt schon seit je her als eine Art Freigeist. Nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihrem Instrumentarium versucht die Künstlerin ihren eigenen Weg zu gehen. Die in Wien lebende Musikerin arbeitet unter anderem mit außergewöhnlich großen und recht seltsam anmutenden Blockflöten, in welche sie ein- und ausatmet und damit ganz spezielle Soundlandschaften entstehen lassen kann. Zudem verwendet sie in ihrer Arbeit auch noch verschiedenste Arten elektronischer Instrumente. Und sogar Flohmarkt-Souvenirs finden ihre Anwendung. Von Angélica Castelló zusammengeführt, ergeben all diese Elemente gemeinsam eine außergewöhnliche und für viele Ohren neue Klangwelt, welche weit abseits jeglicher Hörgewohnheiten angesiedelt ist."
Ternai Michael (2010): Angélica Castelló/Burkhard Stangl präsentieren Chesterfield. In: mica-Musikmagazin.- Auszeichnungen
1997 Conseil des Arts et Lettres du Quebec (Kanada): Stipendiatin
1999 FONCA – Fondo Nacional para la Cultura y las Artes (Mexiko): Stipendiatin
2003 Hotel Pupik, Schrattenberg: Artist in Residence
2005 Stazione di Topolò - Associazione Topolò (Italien): Artist in Residence (Musique pour la mer de topolo)
2007 Publicity Award - Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Gewinnerin; mit Low Frequency Orchestra
2011 Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur: Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
2011 Hotel Pupik, Schrattenberg: Artist in Residence
2014 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Outstanding Artist Award i.d. Kategorie "Interdisziplinarität" (sonic blue)
2016 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Österreichisches Staatsstipendium für Komposition
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2019 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2019–2021 SNCA – Sistema Nacional de Creadores de Arte (Mexiko): Stipendiatin, Mitgliedschaft
2021 Bundesministerium für Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Staatsstipendium für Komposition
2024 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Kompositionsförderung (Espacio 7)- Ausbildung
1987–1991 Conservatorio Nacional de Música de México, Mexiko City (Mexiko): Blockflöte (Horacio Franco), Flöte (Marielena Arizpe)
1990–1994 Université de Montréal (Kanada): Blockflöte (Francis Colpron) - BA
1996–1999 Conservatorium van Amsterdam (Niederlande): postgraduales Studium (Paul Leenhouts)
2016–2019 Anton Bruckner Privatuniversität Linz: Komposition (Volkmar Klien) - DiplomMUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Komposition
Institut für Komposition und Elektronik - Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition- Tätigkeiten
1999–heute Wien: Lehrerin (Workshops/Kompositionen für Kinder), Klangexperimentalistin
2004–heute neue musik in st. ruprecht, Wien: Initiatorin, (künstlerische) Leiterin
2014–2015 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur - Abteilung 2 Musik und darstellende Kunst: Jurymitglied der Staatsstipendien für Komposition (gemeinsam mit Alexander J. Eberhard, Ingo Ingensand)Mitglied in den Ensembles/Bands/Orchestern
2003–heute Low Frequency Orchestra, Wien: Blockflötistin, Gesang, Elektronik (gemeinsam mit Maja Osojnik (rec, voc, elec), Thomas Grill (elec), Matija Schellander (db))
2006–heute Los Autodisparadores, Wien: Blockflötistin (gemeinsam mit Katharina Klement (pf), Thomas Grill (elec))
2006–heute subshrubs, Wien: Blockflötistin, Gesang, Videos/Elektronik (wechselnde Besetzung u. a. mit: Katharina Klement (pf, elec), Maja Osojnik (rec, elec), Tamara Wilhelm (elec, Komposition), Billy Roisz (elec))
2007–heute ZIMT, Wien: Flötistin, Elektronik (gemeinsam mit Gunter Schneider (git), Barbara Schneider-Romen (zith), Burkhard Paul Stangl (e-git), Kai Fagaschinski (cl))
2007–heute frufru, Wien: Blockflötistin, Gesang, Elektronik (gemeinsam mit Maja Osojnik (voc, rec, elec))
2007–heute Cilantro, Wien: Blockflötistin, Elektronik (gemeinsam mit Billy Roisz (elec))
2007–heute Chesterfield, Wien: Blockflötistin, Elektronik (gemeinsam mit Burkhard Paul Stangl (e-git, pf))
2012–heute Ensemble PLENUM, Wien: Blockflötistin (gemeinsam mit Maja Osojnik (rec), Gobi Drab (rec), Katrin Hauk (rec), Thomas List (rec), Stefanie Neuhuber (rec), Reni Weichselbaum (rec))
2020–heute Steel Girls (gemeinsam mit Martina Claussen, Tobias Leibetseder, Astrid Schwarz)weitere künstlerische/kompositorische Kooperationen u. a. mit: dieb13, Olga Neuwirth, Wolfgang Mitterer, John Butcher, Martin Siewert, Urkuma, Franz Hautzinger, Isabelle Duthoit, Sophie Agnel, Gudinni Cortina, Jerome Noetinger, Mario de Vega, Christian Fennesz, Attila Faraveli, Kazu Uchihashi, Juanjose Rivas, Dafne Vicente-Sandoval, Fernando Vigueras, Steve Bates, Guro Moe, Liz Allbee, Noid, Kai Fagashinski, Steve Heather, Michaela Grill, Christof Kurzmann, Hilda Paredes, Daniel de la Cuesta, Jorge Sánchez-Chiong, Mario Lavista, Johannes Kretz, Agnes Heginger
- Aufträge (Auswahl)
2002 im Auftrag von Jean Luc Boudreau: Ma fin ...
2007 Chmafu Nocords, Graz: Ksenia
2008 mit Unterstützung der Stadt Wien - e_may Festival für neue und elektronische Musik, Wien: Alice
2008 Festival Kontraste Linz: Mute-1
2008 Mandorla Records (Mexiko): Tombeau
2009 Raum 1090, Wien: Begegnungen
2009 Danubia Saxophonquartett, Wien: Palomilla
2010 Trigonale - Festival der Alten Musik, Klagenfurt: Lamento
2011 für die "Lange Nacht der Neuen Musik" - Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich: Adela Aurita
2011 Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: A Journey into the Mind of P.P.
2013 Haydn Piano Trio, Eisenstadt: Principio sin Título
2013 im Rahmen von ECAS – Networking Tomorrow's Art For An Unknown Future, Arbeitsperiode 3: "Ubiquitous Art and Music. Art, Sound and the Everyday" - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: sonic blue
2014 Ensemble Reconsil Wien: Severina - oder das Seeungeheuer
2015 Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö1: Adela Aurita II
2015 für die SolistInnen des Festivals - Styriarte, Graz: La Sonrisa de Tamina, Trois Chansons Tristes
2016 l'audible festival, Paris (Frankreich): mu//et/
2017 Styriarte, Graz: Heterocera, Nolávoa
2019 für das Kwadrofonik Ensemble - Sacrum Profanum Festival, Krakau (Polen): Bodies of Noise
2020 Internationale Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt (Deutschland): PLANET A
2020 Baltimore Symphony Orchestra (USA): Star Washers
2024 Klangspuren Schwaz: Espacio 7- Aufführungen (Auswahl)
2003 Polycollege Stöbergasse, Wien: Solo - 4 Bilder über Einsamkeit (UA)
2004 KosmosTheater Wien: Ichtli (UA)
2004 Los Autodisparadores, Echoraum Wien: Vermessung I (local times III) (UA)
2005 Angélica Castelló (rec), Burkhard Paul Stangl (elec), Theater am Spittelberg Wien: Sérénité (UA)
2006 anlässlich des 80sten Geburtstags von Ingeborg Bachmann, Palais Palffy Wien: Auf diesem dunkelnden Stern (UA)
2006 subshrubs, Amann Studios Wien: Subshrubs no.1 (UA)
2007 Low Frequency Orchestra, Radiokulturhaus Wien: Some like it soft (UA)
2007 Echoraum Wien: Louise (UA), Acapulco (UA), Annette (UA)
2008 frufru - NuMusic Festivalen, Stavanger (Norwegen): It's a small world (UA)
2008 frufru - Aktionsradius Wien im Augarten: C'est un tamanoir (UA)
2008 subshrubs - e_may Festival für neue und elektronische Musik, KosmosTheater Wien: Alice (UA)
2008 subshrubs - Festival Kontraste Linz: Mute-1 (UA)
2008 frufru, Echoraum Wien: Amalia (UA)
2009 frufru - Lange Nacht der Kirchen, St. Ruprechtskirche Wien: Las mujeres de Don Roberto Caballero (UA)
2009 frufru - im Rahmen der MAKnite, MAK Wien: White (UA)
2009 Danubia Saxophonquartett, St. Ruprechtskirche Wien: Palomilla (UA)
2010 Ensemble Bella Discordia - Trigonale - Festival der Alten Musik, Bürgerspitalskirche St. Veit: Lamento (UA)
2011 Spiel-Festival Andorf: La Lenteur (UA)
2011 Ensemble Dos à dos - neue musik in st. ruprecht, St. Ruprechtskirche Wien: flor y cronopio (UA)
2011 subshrubs - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: A Journey into the Mind of P.P. (UA)
2012 Festival Odeonmusik IV, Wien: Elektro Anbeterin (UA)
2012 Hortus Musicus, Literaturmuseum Klagenfurt: Mein Schlaf ist ins Wasser gegangen (UA)
2012 Theresa Schmidinger (cl), Robert Gillinger (fg), Stefania Amisano (pf), Alte Schmiede Wien: Popocatépetl (UA)
2013 Haydn Piano Trio, Schloss Esterhazy Eisenstadt: Principio sin Título (UA)
2013 Angélica Castelló (rec, elec) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Murinsel/Kunsthaus Graz - Space04: sonic blue (UA)
2013 REHEAT Festival, Nickelsdorf: margarita's stillleben theater (UA)
2015 Ensemble Reconsil Wien, Roland Freisitzer (dir), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Severina - oder das Seeungeheuer (UA)
2015 Styriarte Festspiel Orchester - Styriarte, Graz: La Sonrisa de Tamina (UA)
2015 Styriarte Festspiel Orchester - Styriarte, Helmut List Halle Graz: Trois Chansons Tristes (UA)
2016 Angélica Castelló (elec) - l'audible festival, Théâtre L'Échangeur Paris (Frankreich): mu//et/ (UA)
2017 Kulturkongress-Zentrum Eisenstadt: Hidden Bugs (UA)
2017 Angélica Castelló (elec), Koehne Quartett - Styriarte, Palais Attems Graz: Heterocera (UA), Nolávoa (UA)
2017 Pneuma Ensemble - Festival "Leicht über Linz": Isla de Hornos (UA)
2018 Wien Modern: Magnetic Altar. Installation (UA)
2019 Angélica Castelló (rec), Christina Ebner (Tanz), Amina Kampichler (Tanz), Milena Kapfer (Tanz), Cora Kartmann (Tanz), Jeanne Laktits (Tanz), Adela Maharani (Tanz), Melina Papoulia (Tanz), Flora Renhardt (Tanz) - Musiktheatertage Wien, WUK Wien: DE*CIVILIZE ME! (UA)
2021 Petra Ackermann (va), Florian Bogner (elec) - Doppelkonzert Petra Ackermann «Flamboyant Darkness» | Katharina Klement «Spiegel» - ISCM/IGNM/SICM – Internationale Gesellschaft für Neue Musik, Gare du Nord Basel (Schweiz): RED ELEGY (in five parts) (UA)
2021 Ictus-Ensemble - Projekt "Eupepsia Dyspepsia" - Spor Festival, Kopenhagen (Dänemark): Tres Texturas Arácnidas (UA)
2022 Nicola Benedetti (vl), Baltimore Symphony Orchestra, Marin Alsop (dir), Baltimore (USA): Star Washers (UA)
2022 Wien Modern - ANGÉLICA CASTELLÓ: RED ROOMS (PREMIERE): RED ROOMS (UA)
2024 Ensemble NAMES, Klangspuren Schwaz - NAMES ensemble, Innsbruck: Espacio 7 (UA)- Pressestimmen
7. Juli 2023
über: Catorce reflexiones sobre el fin (Grünrekorder, 2023)
"Insgesamt präsentiert sich Angélica Castelló mit „Catorce reflexiones sobre el fin” einmal mehr als eine Künstlerin mit einer eigenständigen musikalischen Idee und Vision. Ihre Arbeit ist experimentell, kühn und gleichzeitig fesselnd. Sie zeigt die Vielseitigkeit und kreative Herangehensweise von Angélica Castelló, die es ihr ermöglicht, durch Klänge und Musik emotionale und imaginative Welten zu erschaffen.
mica-Musikmagazin: ANGÉLICA CASTELLÓ – „Catorce reflexiones sobre el fin” (Michael Ternai, 2023)22. Juni 2021
"Ihre Klangarbeiten und Kompositionen konzentrieren sich auf Fragilität, Traumwelten und das Unterbewusstsein. Themen, die sie in zahlreichen Kompositionen für Ensembles, Werken für das Radio sowie Installationen immer wieder ab den Schnittstellen von Musik, Performance und bildender Kunst erforscht [...]. In Salzburg präsentiert sie nun ihr Stück "Windwerk", über das sie selber sagt: "Ein Flötenwald aus Paetzoldflöten, Hybride aus Blockflöte und Orgelpfeifen. Ein Hybridenwald, der mit der Orgel der Salzburger Kollegienkirche in Dialog treten möchte. Oben, auf der Chorempore, die Orgel und ein Organist. Unten, im Kirchenschiff, eine Hybriden-Orgel und eine Flötistin – verbunden durch Flötenwind, Windgeräusche und Wind-Fieldrecordings." [...]."
mica-Musikmagazin: KLANGRAUM KOLLEGIENKIRCHE mit Angélica Castelló (mica, 2021)24. August 2015
über: Sonic Blue - Angélica Castelló (Interstellar Records, 2015)
"Der Ozeane, unendliche Weiten. Immer schon waren die aquatischen Tiefen beliebte Aufnahme-Habitate für Fieldrecordings [...]. Naturgemäß ist der klangliche Zugang der mexikanisch-österreichischen Subbass-Flötistin Angélica Castelló ein anderer als der von (Ex-)ElektronikmusikerInnen, der Ausdruck der sonischen Textur der Stücke setzt dadurch sehr unterschiedliche Ergebnisse ab. »Sonic Blue« ist in sieben Stücke gegliedert, wobei jedes auf Aufnahmen von einem der sieben Weltmeere basiert: Titel wie »Ártico«, »Mediterráneo« oder »Pacífico« geben diese Aufnahmeorte wieder. Initiiert wurden diese Aufnahmen durch das 2005 von der Meeresbiologin, Walforscherin und Bio-Akustikerin Heike Vester begründete Ocean Sounds Projekt auf den nordnorwegischen Lofoten-Inseln. Interstellar-Chef Richie Herbst und Ö1 Zeit-Ton-Redakteurin Susanna Niedermayr lieferten weitere Fieldrecordings, das Mastering kam von Martin Siewert. Soweit ist »Sonic Blue« also in einem absolut sicheren Fahrwasser. Das Driften und Mäandern auf »Sonic Blue« zieht seinen Reiz daraus, dass beide Soundquellen – einerseits tierische Unterwasserlaute, andererseits Castellós Flöten- und Elektronik-Drones – so ineinander verschwimmen, dass Zuordnungen zu dem einen oder dem anderen für die akustische Impression redundant werden. Die hier aufgezogenen Räume reklamieren nicht für sich, wie auch immer geartete Realitäten abzubilden, sondern verstehen sich wohl am ehesten als autonome Klangobjekte, deren Fokus – eben im Vergleich etwa zu Touch-Veröffentlichungen – auf eben dezidiert musikalischen Qualitäten liegt. Ein ambitioniertes Unternehmen."
skug: Angélica Castelló - »Sonic Blue« (Heinrich Deisl, 2015), abgerufen am 16.12.2021 [https://skug.at/sonic-blue-angelica-castello/]15. Jänner 2014
über: Bestiario - Angélica Castelló (Mosz Records, 2011)
""Bestiario" nannte Angélica Castelló ihr Debutalbum und vereinte darauf die Vielschichtigkeit ihres musikalischen Schaffens – Aufnahmen ihres eigenen Instruments liefern ihr Ausgangsmaterial für Werke, in denen sie Flötenklänge teils bis zur Unkenntlichkeit bearbeitet, kombiniert dies mit vielfach verformten Fragmenten einmal elektronisch erzeugten oder anderweitig gefundenen akustischen Elementen zu einem musikalischen Gebilde, in dem sich mehrere Ebenen überlagern. In diese zeitgenössischen Arbeitsweisen der elektronischen Verarbeitung verwebt sie aber auch bereits bestehende Werke anderer Komponisten wie Bach und verweist auf ihre Tätigkeit als Interpretin Alter Musik. Wenngleich die zusätzlichen Inspirationsquellen etwa aus Literatur und bildender Kunst oft konkreten Ursprungs sind, verleiten diese Castelló zu einer abstrakten Auseinandersetzung mit Themen wie dem Tod oder dem Umgang mit traumatischen Erlebnissen. Breit gefächerte Klangkombinationen, deren Bestandteile sich stetig und teilweise gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen bewegen, halten Kontinuität ebenso wie Überraschendes bereit und fördern bei mehrmaligem Hören immer wieder einen neuen Blick auf die vertonten Bestien aus Literatur, dem Tierreich, oder dem alltäglichen Leben zutage."
mica-Musikmagazin: Angélica Castelló im Porträt (Doris Weberberger, 2014)18. April 2011
über: Mole - Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer (Chmafu Nocords, 2010)
"Als wär's irgendwo unter der Meeresoberfläche. Auch wenn der Titel dieser CD eher einen Ûberblick von oben suggeriert, driftet »Mole« in mikrotonalen Wassern mit jeder Menge Tiefgang. Diese Konstellation an MusikerInnen hat es in sich, man ist geneigt, von einem »Best of« österreichischer Improvisateure zu sprechen, als da wären Angélica Castelló, Maja Osojnik, Thomas Grill, Matija Schellander, Herwig Neugebauer, Mathias Koch und Wolfgang Mitterer. Als Ausgangsmaterial für »Mole« diente eine Aufnahme des LFO im Wiener Radiokulturhaus, die dann Stück für Stück erweitert, rearrangiert und bearbeitet wurde. Zusätzlich steuern die LFO-Mitglieder »Slugs« benannte Klangminiaturen bei. Diese »Slugs« kartografieren jene Parameter, die dann im gut 30-minütigen Titelstück miteinander kollidieren. »Mole« ist ein Statement über die permanente Fortschreibung von Musik, darüber, wie Grundthemen ständig ineinander fließen. Würden LFO Dub machen, würde man Versions dazu sagen. Verstörende Feedbackpassagen, Melodiefragmente, konkrete Geräusche, im Raum stehen gelassene Restbestände des Akustischen, verfremdete Stimmen, geisterhafte Orgeln: »Mole« ist psychoaktives Driften zwischen hörbar gemachter Stille und klar getimter Eruption."
skug: Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer - »Mole« (Heinrich Deisl, 2011), abgerufen am 16.12.2021 [https://skug.at/sonic-blue-angelica-castello/]02. Juni 2009
"Im Rahmen der "Langen Nacht der Kirchen" ist am 5. Juni mit Fru Fru das gemeinsame Projekt der beiden Ausnahmemusikerinnen Maja Osojnik und Angélica Castelló in der Wiener St. Ruprechtskirche zu Gast. Das Duo ist bekannt für sein eigenwilliges Musikverständnis, welches sich stilistisch zwischen Neuer Musik, Elektronik und Jazz bewegt. Es ist vor allem die Lust am Experiment, welche die beiden Musikerinnen verbindet. Kaum eine Komposition bleibt vor ihnen sicher. Kaum ein Stück, das von ihnen nicht schon in seine Einzelteile zerlegt wurde. Alles was das Duo in ihre Finger bekommt, wird im selben Moment aus dem ursprünglichen Kontext gerissen und einer neuen, sehr reduzierten Form zugeführt [...]."
mica-Musikmagazin: frufru in der Kirche St. Ruprecht (Michael Ternai, 2009)- Diskografie (Auswahl)
2018 Consuelo - Chesterfield (Mikroton Recordings)
2018 Dos Cuacochis - Angélica Castelló (Cass; Upside Down Records)
2018 Disturbio - Angélica Castelló & Jérôme Noetinger (Mikroton Recordings)
2018 Lepidópteros - Angélica Castelló (Cass/EP; Thalamos)
2017 Theoral No.13 - Angélica Castelló , Burkahrd Stangl (Theoral)
2017 Borderland - Cilantro (Mikroton Recordings)
2015 Sonic Blue - Angélica Castelló (Interstellar Records)
2015 SQID - SQID (Mikroton Recordings)
2014 Scuba - Angélica Castelló / Billy Roisz / Burkhard Stangl / Dieb13 (Mikroton Recordings)
2013 Silvertone E Il Sentimento Oceanico - Angélica Castelló (Cass; Monotype Records)
2012 Chesterfield on Ear - Chesterfield (Olliwood Records/On Ear)
2011 Bestiario - Angélica Castelló (Mosz Records)
2010 Das Spiel vom Kommen und Gehen - Low Frequency Orchestra (DVD; Universität für Musik und darstellende Kunst Wien)
2010 Mole - Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer (Chmafu Nocords)
2008 S - Low Frequency Orchestra (ein_klang records)
2007 Los Autodisparadores - Los Autodisparadores (ein_klang records)Tonträger mit Castellós Mitwirkung/Werken
2018 Supernova Volume IV: Neulinger/Zachariadis, Angélica Castelló (Cass; Interstellar Records) // B1: F. Firefly (nothing)
2015 Exploring the World - Ensemble Reconsil Wien (Orlando Records) // CD 10, Track 7: Severina (oder das Seeungeheuer)
2011 Hommage à moi - Burkhard Stangl (edition echoraum)
2010 Schrattenberg Hotel Pupik 99-09 (Hotel Pupik)
2009 klingt.org: 10 jahre bessere farben (Mikroton Recordings)
2008 DAMN! Freistil-Samplerin #1 (Chmafu Nocords/freistil)
2007: Mandorla Autum Tunes: Net-Collection vol. 2 (Mandorla Netlabel)
2006 Unerhört III: Elektronische Musik aus Wien (IGNM/ORF)
2005 ÖBV-Grabentage: Das Kalte Herz (ORF)- Literatur
mica-Archiv: Angélica Castelló
mica-Archiv: frufru2007 Ternai, Michael: Angélica Castelló im echoraum. In: mica-Musikmagazin.
2007 mica: Mujeres – Kulturen in Bewegung. In: mica-Musikmagazin.
2007 Ternai, Michael: MAK Nite: Low Frequency Orchestra. In: mica-Musikmagazin.
2008 Ternai, Michael: Hotel Pubik Teil II. In: mica-Musikmagazin.
2009 Masen, Michael: mica-Interview Angélica Castelló. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: Angélica Castelló/Burkhard Stangl/Manrico Montero/Mario de Vegas im rhiz. In: mica-Musikmagazin.
2009 Ternai, Michael: Cilantro im rhiz. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Low Frequency Orchestra & Wolfgang Mitterer präsentieren "MOLE". In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Angélica Castelló/Burkhard Stangl präsentieren Chesterfield. In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: subshrubs präsentieren "1/8 vom 3/4 Tag". In: mica-Musikmagazin.
2010 Ternai, Michael: Cilantro & Die Schrauber performen im rhiz. In: mica-Musikmagazin.
2011 mica: M.M.M. – Maja’s Musik Markt: Die Wiener Musikszene räumt auf. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Canto – elektroakustische Klanggedichte von Angélica Castello, Christian Fennesz, Lucia Pulido, Martin Siewert und Burkhard Stangl. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Der Internationale Frauentag und das österreichische Musikleben. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Duchamp Default. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Das Low Frequency Orchestra trifft auf Anja Utler. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Eine Begegnung im Geiste der avantgardistischen Elektroakustik: Klaus Filip trifft auf Dafne Vicente-Sandoval und Angélica Castelló. In: mica-Musikmagazin.
2012 Ternai, Michael: Castelló / Stangl / Noetinger / K-H zu Gast im Echoraum. In: mica-Musikmagazin.
2013 Fellinger, Andreas: SoundproduzentInnen des frühen 21. Jahrhunderts. In: mica-Musikmagazin.
2013 Murobi, David: Die Flötistin und Komponistin Angelica Castello im mica-Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2014 mica: Die Preisträger der outstanding artist awards 2014 stehen fest. In: mica-Musikmagazin.
2014 Weberberger, Doris: Angélica Castelló im Porträt. In: mica-Musikmagazin.
2014 Sonnleitner, Alois: "Musik gibt meinem Leben Balance und Schönheit" – Angélica Castelló im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2015 Woels, Michael Franz / Ranacher, Ruth: PLENUM – Die lebende Orgel. In: mica-Musikmagazin.
2019 Wendrock, Sylvia: "[...] eine Balance zwischen der Schönheit und der Hässlichkeit des Körpers" – Angélica Castelló im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2021 Woels, Michael Franz: "GENAU SEHEN, WOHIN MAN GEHEN SOLLTE" – CASTELLO, SIX, ZÖCHBAUER (CPM-LAB) IM MICA-INTERVIEW. In: mica-Musikmagazin.
2021 mica: KLANGRAUM KOLLEGIENKIRCHE mit Angélica Castelló. In: mica-Musikmagazin.
2021 Woels, Michael Franz: Crossways in Contemporary Music: Natur II. In: mica-Musikmagazin.
2023 Ternai, Michael: ANGÉLICA CASTELLÓ – "Catorce reflexiones sobre el fin". In: mica-Musikmagazin.
2023 Zlanabitnig, Sara / Beck, Alisa / Haidl, Klaus / Osojnik, Maja / Pinter, Ute / Castelló, Angélica / Stangl, Burkhard / Rettenwander, Lissie / Schimana, Elisabeth / Pranzl, Alfred / Zabelka, Mia / Fischer, Michael / Damijan, Gloria: Erinnerungen an echoraum-Gründer Werner Korn. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
Webseite: Angélica Castelló
Wikipedia: Angélica Castelló
austrian music export: Angélica Castelló
Soundcloud: Angélica Castelló
YouTube: Angélica Castelló
Webseite: Low Frequency Orchestra
Webseite: Ensemble Plenum
Soundcloud: Ensemble Plenum
cba – cultural broadcasting archive: TAPE THAT – Angélica Castelló [s02e05] (Lukas Jakob Löcker, 2019)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 11. 2024): Biografie Angélica Castelló. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/82736 (Abrufdatum: 22. 12. 2024).