
Bernd Richard Deutsch © Helmut Lackinger
"Bernd Richard Deutsch (*1977) gehört zu den international beachteten Komponisten seiner Generation. Seine hochvirtuose, spielerische, teils auch ironische Musik zeichnet sich aus durch "eine fast unerschöpflich wirkende Fülle von plastischen musikalischen Charakteren, Situationen und Gebärden" (Die Presse). Zu seinen wichtigsten Werken zählen "subliminal" für Orchester, "Murales" für Ensemble und Orchester, "Okeanos. Konzert für Orgel und Orchester", "Phaenomena. Musik für Sheng und Orchester", ein Tripelkonzert für Trompete, Posaune und Tuba, ein Konzert für Oboe, groß besetzte Ensemblestücke ("Mad Dog", "Dr. Futurity"), "Lingua" für 16 Stimmen, Kammermusik verschiedenster Besetzung sowie Klavier- und andere Solostücke.
Bernd Richard Deutsch erhielt Kompositionaufträge von namhaften Festivals und Institutionen wie Wien Modern, ECLAT Stuttgart, Klangspuren Schwaz, Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, ORF, musikprotokoll im steirischen herbst, Staatstheater Stuttgart und Schleswig-Holstein Musik Festival. Seine Werke wurden in Europa, den USA und Asien von Orchestern wie dem Cleveland Orchestra, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, Mozarteum-Orchester Salzburg, Basel Sinfonietta, Seoul Philharmonic Orchestra, Tokyo Philharmonic Orchestra, Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und Ensembles wie dem Klangforum Wien, Ensemble Modern, Arditti Quartet, Vokalensemble Stuttgart und ensemble die reihe aufgeführt. Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Manfred Honeck, Jakub Hruša, Baldur Brönnimann, Johannes Kalitzke, HK Gruber, Thierry Fischer, Stefan Asbury, Andrés Orozco-Estrada oder Christian Muthspiel interpretieren seine Musik. Das Philharmonia Orchestra London widmete ihm 2017 ein Porträtkonzert.
Dem Cleveland Orchestra ist Bernd Richard Deutsch seit 2018/19 als "fellow composer" assoziiert. Dort erfolgte die US-Erstaufführung von "Okeanos" unter Leitung von Franz Welser-Möst, die 2020 auf CD erscheint. Ein Auftragswerk für das Cleveland Orchestra (Ko-Auftrag mit den Wiener Symphonikern) wird im Mai 2020 uraufgeführt. Zu den Höhepunkten der Spielzeit 19/20 zählt außerdem ein neues Cellokonzert für Johannes Moser als Ko-Auftrag des Tonkünstler Orchesters Niederösterreich und des hr-sinfonieorchesters sowie "Okeanos" mit dem Stavanger Symphony Orchestra und "Phaenomena" mit dem NCPA Orchestra Bejing. Weitere Konzerte und Projekte mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, Gewandhausorchester Leipzig und Orquestra Sinfónica do Porto [...].
Für sein Schaffen erhielt Bernd Richard Deutsch zahlreiche Preise, etwa den australischen Paul Lowin Prize für Orchesterkomposition 2015. Voran gingen u. a. der Paul-Hindemith-Preis 2014, der Erste Bank-Kompositionspreis 2013, der 2. Preis beim Toru Takemitsu Composition Award 2011, der Kompositionspreis der Bregenzer Festspiele 2011, ein Staatsstipendium für Komposition 2010 (wieder 2017) und der Förderungspreis der Stadt Wien für Musik 2009. 2016 war er Stipendiat der Civitella Ranieri Foundation.
Bernd Richard Deutsch studierte Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien, wo er seither als freischaffender Komponist lebt. Seit 2014 sind seine Werke verlegt bei Boosey & Hawkes."
Bernd Richard Deutsch: Biografie kurz, abgerufen am 26.07.2023 [http://www.berndrdeutsch.com/biography.htm]
- Stilbeschreibung
""Ich neige zu einer gewissen Lebendigkeit mit vielen Noten", sagt Bernd Richard Deutsch selbst ganz grundsätzlich über sein Komponieren. Seine Musik klingt tatsächlich häufig überaus virtuos – aber auch das Wort "Noten" selbst verdient im Falle des 1977 geborenen Tonsetzers einige Beachtung. Denn er arbeitet tatsächlich – mehr als viele andere seiner Zeitgenossen – zunächst einmal mit dem klingenden Ton als Materialbasis: "Meinen Ausgangspunkt bilden Töne und Rhythmen. Geräuschhafte, perkussive Passagen sind bei mir ein Sonderfall. Ich habe zwar in meiner Studienzeit auch sehr geräuschhafte Stücke geschrieben, aber die alleinige Konzentration auf Geräusche hat mich nie besonders befriedigt." Dass man sich als Hörer in Deutschs Musik erst einmal zurechtfinden kann, hat noch mit einem weiteren wichtigen Faktor zu tun, mit dem der Komponist ebenfalls fest in der Tradition verwurzelt ist: "Ich habe den Takt nicht abgeschafft, Taktwechsel kann man bei mir hören. In Neuer Musik ist der Takt oft nur eine Stütze, bei mir hat er auch eine Funktion, auch wenn die Musik manchmal schwebt: Ich liebe begrenzt aleatorische Passagen mit rhythmischer Flexibilität. Aber Tempo und Rhythmus sind mir sehr wichtig." Auf dieser Basis ist es für Deutsch allerdings ganz entscheidend, immer wieder Überraschungseffekte zu erzielen, wobei er meist auf bekannten Mustern aufbaut und diese dann gerne auf die Spitze treibt oder verzerrt: "Humor und Ironie spielen in meiner Musik eine wichtige Rolle." Beim Schreiben seiner Werke versucht der Komponist, einen Mittelweg zwischen vorausschauender Planung und spontanen Entscheidungen zu finden, wobei sich die Musik freilich auch verselbständigen kann: "Ich versuche immer am Anfang des Kompositionsprozesses eine Skizze zu machen, die den Gesamtverlauf beschreibt. Natürlich gibt es da schon bestimmte Klangvorstellungen, die sich aber im Laufe des Schreibens verändern können. Für mich selbst überraschend ist es, wenn die Arbeit eine Dynamik gewinnt, von der ich vorher nichts geahnt hätte." So kann mitunter ein Stück während des Schreibens buchstäblich auf den Kopf gestellt werden [...]. Wo selbst der Komponist überrascht wird, hat auch das Publikum gute Chancen, unerwarteten Wendungen zu begegnen."
Erste Bank Kompositionspreis: Kompositionspreisträger 2013: Bernd Richard Deutsch (Daniel Ender, 2013), abgerufen am 02.09.2025 [https://www.sponsoring.erstebank.at/de/kunst-und-kultur/musik/eb-kompos…]- Auszeichnungen & Stipendien
1994 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis
1995 Kompositionswettbewerb - Ernst-Vogel-Stiftung, Wien: 2. Preis
1997 Kompositionswettbewerb - Biennale Neue Musik Hannover (Deutschland): 2. Preis
1997 Theodor-Körner-Stiftung, Wien: Förderpreis
1999 Avantgarde Schwaz: Stipendiat
2002 Stadt Wien: Ernst-Krenek-Preis (Die Verwandlung)
2002 4th Ladislav Kubik International Prize in Composition - Florida State University, Tallahassee (USA): Ehrenvolle Nennung (bei Nichtvergabe eines Preises)
2002 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis für Musik
2003 Republik Österreich: Förderungspreis für Musik
2009 Stadt Wien: Förderungspreis für Musik
2010 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
2011 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Würdigungspreis i.d. Sparte "Musik"
2011 Kompositionswettbewerb - Vermittlungsprogramm "crossculture", Bregenzer Festspiele: Auszeichnung (...aus Wasser Seele)
2011 Theodor-Körner-Stiftung, Wien: Förderpreis
2011 Toru Takemitsu Composition Award, Tokio (Japan): 2. Preis (subliminal)
2013 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis (Dr. Futurity)
2013 DAR – Druskininkai Artists' Residence (Litauen): Composer in Residence
2014 Kompositionswettbewerb - Schleswig-Holstein Musik Festival (Deutschland): Paul Hindemith-Preis
2015 Stadt Wien: Musikpreis der Stadt Wien
2016 Paul Lowin Orchestral Prize - Paul Lowin Trust Sydney (Australien), ÖKB – Österreichisches Komponistenbund: 1. Preis i.d. Kategorie "Orchesterwerke" (subliminal)
2016 Civitella Ranieri Foundation (USA/Italien): Stipendiat
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Staatsstipendium für Komposition
2018–2020 The Cleveland Orchestra (USA): Composer Fellow- Ausbildung
1993–1995 Josef Matthias Hauer-Konservatorium der Stadt Wiener Neustadt: Komposition, Klavier, Fagott
1995–2003 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Tonsatz (Dietmar Schermann)
1996 Internationale Sommerakademie Prag-Wien-Budapest: Komposition (Ivana Loudová)
1997–2001 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Erich Urbanner), Elektroakustische Komposition (Dieter Kaufmann) - Diplom mit Auszeichnung
1999 7. Internationale Akademie für Neue Komposition und Audio Art, Schwaz in Tirol: Instrumentalkomposition (Bogusław Julien Schaeffer), Computermusik (Marek Chołoniewski)
2000 International Bartók Seminar and Festival, Szombathely (Ungarn): Komposition (Manuel Hidalgo)
2011 Composer/Conductor-Workshop - Grafenegg Festival, Schloss Grafenegg: Komposition (Heinz Karl Gruber, Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester)
2011 Workshop - Bregenzer Festspiele: Komposition (Detlev Glanert)- Tätigkeiten
1992 erste Kompositionen als Fünfzehnjähriger
2001–heute Wien: freischaffender Komponist
2014–heute Boosey & Hawkes: Verlag seiner Werke
2015 Abteilung 2 Musik und darstellende Kunst - Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Outstanding Artist Award für Komposition/Musik - Jurymitglied (mit Erwin Ortner, Angela Pachovsky)
2017–2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur - Abteilung 2 Musik und darstellende Kunst: Staatsstipendium für Komposition - Jurymitglied (mit Wolfgang Kogert, Dana Cristina Probst)
2018–2020 The Cleveland Orchestra (USA): Komponist
2022 Ö1 Talentebörse-Kompositionspreis: Jurymitglied (mit Mirela Ivičević, Johannes Kalitzke, Wolfgang Mitterer, Sylvie Lacroix, Rainer Elstner)- Aufträge (Auswahl)
2000 SWR – Südwestrundfunk, Stuttgart (Deutschland): Fixe Ideen
2001 SWR – Südwestrundfunk, Stuttgart (Deutschland): Martyrium oder Die Dinge sind
2005 Klangspuren Schwaz: Variationen
2008 Duo Novalis: Souvenirs d'une aura
2009 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Oboenkonzert
2012 Wien Modern: 2. Streichquartett
2012 Projekt "Exploring the World" - Reconsil: Sijo für Ensemble
2013 Gesellschaft der Musikfreunde in Wien, ORF Radio Symphonieorchester Wien: Okeanos
2015 gefördert durch Ernst von Siemens Musikstiftung (Deutschland) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Murales
2016 hr – Hessischer Rundfunk (Deutschland), Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester: Konzert für Violoncello und Orchester
2018 Gesellschaft der Musikfreunde in Wien: Es beginnt mit einer Art Urknall
2019 The Cleveland Orchestra (USA): Intensity
2019 gefördert durch Ernst von Siemens Musikstiftung (Deutschland) - Basel Sinfonietta (Schweiz), Seoul Philharmonic Orchestra (Republik Korea), KölnMusik GmbH (Deutschland), China's National Centre for the Performing Arts (VR China): Phaenomena
2019 Gesellschaft der Musikfreunde in Wien: Phaenomena
2022 The Cleveland Orchestra (USA), NDR Elbphilharmonie Orchester (Deutschland): Urworte
2022 Bamberger Symphoniker (Deutschland), Koninklijk Concertgebouworkest (Niederlande), Royal Liverpool Philharmonic Orchestra (Großbritannien), The Cleveland Orchestra (USA): Phantasma- Aufführungen (Auswahl)
1998 Arnold Schönberg Center Wien: Gespräch über Bäume (UA)
1999 Neue Studiobühne Penzing: Die Verwandlung (UA)
1999 Florian Kitt (vc), Rita Medjimorec (pf) - Jeunesse – Musikalische Jugend Österreich, Konzerthaus Klagenfurt: Zwischenräume (UA)
2000 Österreichische Kammersymphoniker, Ernst Theis (dir), Wiener Konzerthaus: Musik zu einem imaginären Drama (UA)
2001 Theaterhaus Stuttgart (Deutschland): Fixe Ideen (UA)
2001 Ernesto Molinari (bcl), Bernd Richard Deutsch (spr) - Klangspuren Schwaz: DistanzKomposition (UA)
2001 PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Simeon Pironkoff (dir), Porgy & Bess Wien: Gelassenheit (UA)
2005 Arditti Quartett - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Traumspiel (UA)
2005 Haydn Trio Eisenstadt, Wiener Musikverein: Curriculum vitae (ÖEA)
2006 Anna Maria Pammer (s), Sonja Korak (fl), Benedikt Leitner (vc), Christopher Hinterhuber (pf), Musikverein Wien: ... wer weint, der sucht nach seiner Melodie ... (UA)
2006 Schottenkirche Wien: Toccata octophonica (UA)
2006 Ensemble Wiener Collage - Klangspuren Schwaz, Swarovski Kristallwelten Wattens: Variationen (UA)
2008 Staatsorchester Stuttgart, Manfred Honeck (dir), Liederhalle Stuttgart (Deutschland): Aurora (UA)
2008 Charlotte Frass (pf) - Schönberg-Haus in Mödling: Aura (UA)
2008 Robert Gillinger (Kontraforte), Arnold Schönberg Center Wien: Orcus (UA)
2009 Isabelle Müller-Cant (s), Corby Welch (t), Otto Katzameier (bar), Markus Thill (spr), Christian Brückner (spr), SWR Vokalensemble, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart, Rupert Huber (dir) - Eclat Festival Stuttgart, Theaterhaus Stuttgart (Deutschland): Martyrium oder Die Dinge sind (UA)
2009 Duo Novalis - Alte Schmiede Kunstverein Wien: Souvenirs d'une aura (UA)
2009 Paul Kaiser (ob), Reconsil, Roland Freisitzer (dir), Arnold Schönberg Center Wien: Oboenkonzert (UA)
2010 Richard Galler (fg), Robert Gillinger (fg) - Alte Schmiede Kunstverein Wien: 3 Stücke für 2 Fagotte (UA)
2011 Christian Kapun (dbcl) - Alte Schmiede Kunstverein Wien: Orcus (UA)
2011 die reihe, Christian Muthspiel (dir), Radiokulturhaus Wien: Mad Dog (UA)
2012 Tokyo Philharmonic Orchestra, Kazuki Yamada (dir), Tokyo Opera City Concert Hall (Japan): subliminal (UA)
2012 Arditti Quartett - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: 2. Streichquartett (UA)
2012 Acht Cellisten der Wiener Symphoniker - Bregenzer Festspiele, Festspielhaus Bregenz: ... aus Wasser Seele (UA)
2013 Orchester der Musikschulen der Stadt Wien, Andreas Lindenbaum (dir), Radiokulturhaus Wien: φ (UA)
2013 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Wiener Konzerthaus: subliminal (ÖEA)
2013 Klangforum Wien, Enno Poppe (dir) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Dr. Futurity (UA)
2013 Patrick Prammer (perc), Wiener Konzerthaus: ictus (UA)
2014 Thomas Bachmair (tp), Andreas Eitzinger (pos), Michael Pircher (tb) - Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Andrés Orozco-Estrada (dir), Musikverein Wien: Triplekonzert für Trompete, Posaune, Tuba und Orchester (UA)
2015 Reconsil, Roland Freisitzer (dir) - Projekt "Exploring the World", Odeon-Theater Wien: Sijo für Ensemble (UA)
2015 Wolfgang Kogert (org), ORF Radio Symphonieorchester Wien, Stefan Asbury (dir), Musikverein Wien: Okeanos (UA)
2015 GrauSchumacher Piano Duo, Jesús Porta Varela (perc), Thomas Schwarz (perc) - Schleswig-Holstein Musik Festival, Norderstedt (Deutschland): ictus II (UA)
2016 Company of Music, Johannes Hiemetsberger (dir) - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: Lingua (UA)
2017 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Johannes Kalitzke (dir) - Projekt "Tanzmusik für Fortgeschrittene" - Österreichischer Rundfunk – ORF, Helmut List Halle Graz: Balera (UA)
2018 Klangforum Wien, ORF Radio Symphonieorchester Wien, Johannes Kalitzke (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Helmut List Hall Graz: Murales (UA)
2019 Fanny Vicens (acc), ORF Radio Symphonieorchester Wien, Jakub Hrůša (dir), Musikverein Wien: Phaenomena (UA)
2019 Wu Wei (Sheng), Basel Sinfonietta, Baldur Brönnimann (Dirigent), Phanteon Basel (Schweiz): Phaenomena (UA)
2020 Johannes Moser (vc), Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Yutaka Sado (dir), Musikverein Wien: Konzert für Violoncello und Orchester (UA)
2021 Raschèr Saxophone Quartet, Gewandhausorchester Leipzig, François-Xavier Roth (dir), Gewandhaus Leipzig (Deutschland): Konzert für Saxophonquartett und Orchester (UA)
2022 Bamberger Symphoniker, Jakub Hrůša (dir), Konzerthalle Bamberg (Deutschland): Phantasma (UA)
2022 The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst (dir), Severance Hall Cleveland (USA): Intensity (UA)
2023 Bamberger Symphoniker, Kevin Fitzgerald (dir), Konzerthalle Bamberg (Deutschland): Con Moto (UA)
2024 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Roland Kluttig (dir) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Helmut List Hall Graz: Phantasma (ÖEA)
2025 Niederösterreichisches Tonkünstler-Orchester, Fabien Gabel (dir), Musikverein Wien: Con Moto (ÖEA)
2025 mdr Rundfunkchor, ndr Vokalensemble, ndr Elbphilharmonie Orchester, Alan Gilbert (dir), Elbphilharmonie Hamburg (Deutschland): Urworte (UA)
2025 SWR Vokalensemble, Peter Rundel (dir), Odeion Salzburg: Massenkristall (UA)- Pressestimmen (Auswahl)
29. April 2023
über: Oceanic - Iveta Apkalna, Stavanger Symphony Orchestra, Andris Poga (Berlin Classics/Edel, 2022)
"2015 hat der Österreicher Bernd Richard Deutsch für die lettische Organistin Iveta Apkalna mit "Okeanos" ein Orgelkonzert geschrieben, bei dem man quasi hautnah bei der Schöpfungsgeschichte der vier Elemente dabei ist. Aus der dunkel schimmernden Ursuppe des Ozeans türmen sich in Orgel und Orchester riesige, spektakuläre Wellenberge auf. Die "Luft" vibriert minimalistisch. Die "Erde" steht im Super-Fortissimo unter Hochspannung. Und der finale Satz entwickelt sich mit einer farben- und rhythmusprächtigen Mischung aus Strawinski und Messiaen zu einem funkensprühenden Feuerball. Die Ereignisdichte bei diesem Konzert ist einfach irrwitzig grandios. Und dass nicht nur Apkalna, sondern auch das Sinfonieorchester Stavanger unter Andris Poga reichlich Vergnügen bei der Aufnahme dieses Stück hatten, hört man. Passend zum Obertitel "Oceanic" führt der Weg dann über Ravels "Une barque sur l'océan" und Sibelius' "Die Okeaniden" zum zweiten neuen Orgelkonzert: "Okeāna balss" lautet der Dreisätzer des Letten Ēriks Ešenvalds. Doch nicht nur im Vergleich zum Stück des Kollegen Bernd Richard Deutsch ist "Okeāna balss" leider nur reinster, allzu süffiger und hymnischer Kitsch."
RONDO: Oceanic (Okeanos, Une barque sur l'océan, Die Okeaniden, Okeāna balss) (Guido Fischer, 2023), abgerufen am 02.09.2025 [https://www.rondomagazin.de/kritiken.php?kritiken_id=12271]27. November 2015
"Ein Konzert für Orgel und Orchester? Davon haben viele Komponisten aus gutem Grund die Finger gelassen. Zu übermächtig und zugleich im Orchestertutti klanglich bedroht sei das Soloinstrument – und als Ganzes dem Kollektiv viel zu ähnlich, als dass es auf befriedigende Weise in einen Dialog treten könnte, so lauten die Bedenken. Der 1977 in Mödling geborene Bernd Richard Deutsch wollte es dennoch wissen [...] "Okeanos" nennt Deutsch sein Orgelkonzert, das im Auftrag der Gesellschaft der Musikfreunde und des RSO entstand. Satztechnisch betrachtet gelingt es ihm, im Wechselspiel von Orgel und Orchester die ganze Palette zwischen Gegenüberstellung und Verschmelzung aufzufächern: vom sanften, ruhigen Gekräusel des Beginns, bei dem die Partner einander die Klangfarben abzulauschen scheinen, bis hin zu massiven, vom Schlagzeug heftig untermauerten Tuttiballungen, von denen eine auch den markigen Schluss bildet. Musikalisch ist es wieder ein typischer Deutsch: Zum Titel passend, tummelt sich in "Okeanos" eine fast unerschöpflich wirkende Fülle von plastischen musikalischen Charakteren, Situationen und Gebärden, die diesmal innerhalb von vier Sätzen den vier Elementen der Antike angenähert sind. Da schaukeln sich die Wogen auf, wächst sich ein luftiges Pingpong hoher Töne zwischen Orgel und Orchester zu flirrenden Gestalten aus und macht die Registrierung humorvollen Effekt, geraten wir in eine Art Tropfsteinhöhle und hören zuletzt feurig-lichtes Flackern. Alles freilich in eine fesselnde Dramaturgie gebracht, in der Melodiepartikel und komplexe Rhythmik, virtuose Passagen, brausende Akkorde und kammermusikalisch transparente Dialoge wie bei einem gut geölten Räderwerk bei allen Überraschungen im Einzelnen doch logisch ineinandergreifen. Ein intensiver, auch zuletzt nach Schostakowitschs monumentaler elfter Symphonie noch stark bejubelter Abend."
Die Presse: Unerschöpflicher "Okeanos" im Musikverein (Walter Weidringer, 2015), abgerufen am 02.09.2025 [https://www.diepresse.com/4876048/unerschoepflicher-okeanos-im-musikver…]18. November 2013
"Im Werk subliminal suchte Deutsch, Gewinner des Erste-Bank-Kompositionspreises, dann unterschwellige Vorgänge des Bewusstseins zu schildern. Plastisch, agil und sinnlich zeigte sich die Musik; kurze Tonschwärme, die anfänglich versickerten, steigerten sich zu wirkungsmächtigen, martialischen Höhepunkten, dazwischen fanden auch schwärmerische Kantilenen ihren Platz."
Der Standard: Von Furien und Kantilenen (Stefan Ender, 2013), abgerufen am 02.09.2025 [https://www.derstandard.at/story/1381373625855/von-furien-und-kantilenen]- Diskografie (Auswahl)
2024 Deutsch: Phantasma - Royal Concertgebouw Orchestra, Gianandrea Noseda (EP; Koninklijk Concertgebouworkest)
2015 Bernd Richard Deutsch: Mad Dog, Dr. Futurity, 2. Streichquartett - Klangforum Wien, Enno Poppe (Kairos)Tonträger mit seinen Werken
2022 Oceanic - Iveta Apkalna, Stavanger Symphony Orchestra, Andris Poga (Berlin Classics/Edel) // Tracks 1-4: Okeanos
2022 Horizon - Wolfgang Kogert (Cantate) // Track 6: Toccata Octophonica
2020 A New Century - The Cleveland Orchestra, Franz Welser-Möst (The Cleveland Orchestra & Muscial Arts Association) // CD 3, Tracks 1-4: Okeanos
2013 Black and White Statements (The Austrian Sound of Piano Today) - Seda Röder (Gramola Records) // Track 10: Aura
2009 Austrian Young Composers 1 (mica music austria/ÖKB/IGNM) // Track 4: Variationen
2006 Ingeborg Bachmann: Writing against War - Haydn Trio Eisenstadt, Christian Hilz (Capriccio) // Tracks 4-5: Curriculum vitae
2002 Schallwellen Zwei (Extraplatte) // Track 1: Gelassenheit- Literatur
mica-Archiv: Bernd Richard Deutsch
2008 Rögl, Heinz: Uraufführung von Bernd Richard Deutschs multimedialem Martyrium oder Die Dinge sind: 8. Februar 2009 in Stuttgart. In: mica-Musikmagazin.
2009 Weidringer, Walter: Bernd Richard Deutsch - Nachtseiten, Krisen, Abgründe. In: mica-Musikmagazin.
2009 Bernd Richard Deutsch erhält den Förderungspreise der Stadt Wien. In: mica-Musikmagazin.
2011 Weberberger, Doris: Österreichs junge Komponisten & Komponistinnen: Bernd Richard Deutsch. In: mica-Musikmagazin.
2011 Kulturpreise des Landes Niederösterreich 2011. In: mica-Musikmagazin.
2012 Heindl, Christian: mica-Interview mit Bernd Richard Deutsch. In: mica-Musikmagazin.
2012 Zweiter Preis für österreichischen Komponisten Bernd Richard Deutsch bei renommiertem Kompositionswettbewerb in Japan. In: mica-Musikmagazin.
2014 Heindl, Christian: Porträt: Bernd Richard Deutsch. In: mica-Musikmagazin.
2014 Das Ensemble Reconsil Wien startet "Exploring the World". In: mica-Musikmagazin.
2015 Heindl, Christian: "Der besondere Moment dauert an" – BERND RICHARD DEUTSCH im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
2015 Rögl, Heinz: "Exploring the World": Konzert des ensemble reconsil und CD-Box-Präsentation. In: mica-Musikmagazin.
2020 Neues Cellokonzert von Bernd Richard Deutsch: Uraufführung mit den Tonkünstlern im Musikverein. In: mica-Musikmagazin.
2020 Sanden, Ute van der: "Jeder Satz "erzählt" sozusagen eine eigene Geschichte" – Bernd Richard Deutsch im Interview. In: mica-Musikmagazin.- Quellen/Links
Webseite: Bernd Richard Deutsch
austrian music export: Bernd Richard Deutsch
Wikipedia: Bernd Richard Deutsch
Wikipedia: Okeanos (Bernd Richard Deutsch)
SR-Archiv: Bernd Richard Deutsch
Wien Geschichte Wiki: Bernd Richard Deutsch
Doblinger Musikverlag: DEUTSCH Bernd Richard
Boosey & Hawkes: Bernd Richard Deutsch
Wien Modern: Bernd Richard Deutsch (2016)
Musikprotokoll im Steirischen Herbst: Bernd Richard Deutsch (2024)
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 2. 9. 2025): Biografie Bernd Richard Deutsch. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/68676 (Abrufdatum: 4. 9. 2025).