Bernhard Gander © Ingrid Götz
Der gebürtige Osttiroler steht für eine Komponist:innengeneration, die mit Pop und Klassik gleichermaßen sozialisiert wurde und diese Ausdrucksformen keiner hierarchischen Wertung mehr unterzieht.
Studium am Tiroler Landeskonservatorium (Klavier, Tonsatz, Dirigieren). Kompositionsstudium in Graz bei Beat Furrer. Elektroakustische Musik am Studio UPIC/Paris und am Schweizerischen Zentrum für Computermusik/Zürich. Musikförderungspreis der Stadt Wien für Komposition 2004. Erste Bank Kompositionspreis 2005. Staatsstipendium für Komposition 2005/07. SKE Publicity Preis 2009. Ernst Krenek Preis 2012 für "melting pot".
Zusammenarbeit u.a. mit: Klangforum Wien, Ensemble Modern, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Intégrales, Talea Ensemble, Arditti Quartett, Ensemble Phace, Neue Vocalsolisten Stuttgart…RSO Wien, DSO Berlin, Brüsseler Philharmoniker, SWR Sinfonieorchester, WDR Sinfonieorchester, hr-Sinfonieorchester, NÖ Tonkünstlerorchester, …
Aufführungen u.a. im Wiener Konzerthaus, Steirischer Herbst, ORF, Klangspuren, Transart Bozen, Donaueschinger Musiktage, Wiener Festwochen, Wien modern, Musica Strassbourg, Wittener Tage für neue Kammermusik, Biennale München, …
Stilbeschreibung
"Die Arbeiten des Komponisten entziehen sich sämtlichen Einordnungen und sind seit vielen Jahren international anerkannt. Davon zeugen zahlreiche Kooperationen mit renommierten Formationen wie etwa dem Klangforum Wien, Ensemble Modern, Ensemble intercontemporain, Ensemble Intégrales, Talea Ensemble, Arditti Quartett, Ensemble Phace, Neue Vocalsolisten Stuttgart, RSO Wien, DSO Berlin, Brüsseler Philharmoniker, SWR Sinfonieorchester, WDR Sinfonieorchester, hr-Sinfonieorchester oder dem NÖ Tonkünstlerorchester. Ganders Œuvre umfasst dabei zahlreiche Werke mit Stimme und ist in der Gestaltung äußerst facettenreich."
Bundesministerium für Kultur, öffentlichen Dienst und Sport (2022): Kunst- und Kulturbericht 2021, S. 261.
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Bernhard Gander (2006)
Auszeichnungen
1994 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Stipendium
1995 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Stipendium
1997 Austro Mechana - Gesellschaft zur Verwaltung und Auswertung mechanisch musikalischer Urheberrechte GesmbH Arbeitsstipendium
1997 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur Stipendium
1998 Stadt Wien Arbeitsstipendium
2004 Stadt Wien Musikförderpreis
2005 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: Erste Bank Kompositionspreis
2005 Republik Österreich Staatsstipendium
2007 Republik Österreich Staatsstipendium
2009 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana - SKE Fonds Publicity Preis
2012 Ernst-Krenek-Institut-Privatstiftung Ernst-Krenek-Preis Melting Pot - für 2 Rap-Gruppen, DJ, Slam-Poet, 2 Beat-Boxer, Breakdancer und Orchester
2015 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Staatsstipendium Komposition
2021 Bundesministerium für Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Outstanding Artist Award für Musik, Kompositionsstipendium
2024 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana - SKE Fonds, Stadt Wien: Kompositionsförderung (Take Five for Nine)
Ausbildung
1988 - 1993 Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck: Klavier
1988 - 1993 Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck: Dirigieren
1988 - 1993 Tiroler Landeskonservatorium, Innsbruck: Tonsatz
1994 - 1995 Paris Studio UPIC: Studienaufenthalt bei Julio Estrada und Curtis Roads
1997 SZCM - Schweizer Zentrum für Computer Music, Zürich (Schweiz): Arbeitsaufenthalt
2000 - 2004 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Komposition (Beat Furrer)
Aufträge (Auswahl)
1996 Amt der Tiroler Landesregierung
2000 Wiener Konzerthaus: Der Melonenbaum
2002 Musikprotokoll im Steirischen Herbst: fête gare
2004 Klangforum Wien: Leim
2005 Ensemble Modern
2006 Erste Bank der österreichischen Sparkassen AG: bunny games
2009 Wien Modern: lovely monster
2019 Gürzenich-Orchester Köln: Evil Elves: Level Eleven
Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz mehrere Aufträge
2022 Musikprotokoll im Steirischen Herbst und SWR2: Scorching Scherzo
2024 PHACE, Klangspuren Schwaz: Take Five for Nine
Aufführungen (Auswahl)
1996 ORF/Landesstudio Tirol Tirol Kulturhaus
2004 Sammlung Essl Klosterneuburg Mr. Vertigo - für 2 Bassetthörner und Tonband
2004 festival 21 fête gare - für Ensemble
2004 Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz Innsbruck Leim - für großes Ensemble und Elektronik
2005 Wien Modern Wien Peter Parker - für Klavier solo
2006 Seewalchen splitting romance - für Saxophonquartett
2007 Klangforum Wien Wien Wiener Konzerthaus bunny games - Stück für Ensemble
2007 Ossian Ensemble London welcome - für CD, Klavier und Klarinette
2009 Wien Modern Wien Porträt Bernhard Gander lovely monster - für orchester
2009 ORF Radio Symphonieorchester Wien, Peter Eötvös (dir) - Wien Modern: lovely monster (UA, Bernhard Gander)
2011 Klangspuren - Verein zur Förderung von Neuer Musik Schwaz Schwaz in Tirol schlechtecharakterstücke
2014 Bregenzer Festspiele, Bregenz: Das Leben am Rande der Milchstraße (UA)
2020 Raschèr Saxophone Quartet, Gürzenich-Orchester Köln, François-Xavier Roth (Dirigent), Köln: Evil Elves: Level Eleven (UA)
2023 œnm . œsterreichisches ensemble fuer neue musik, Taschenopernfestival Salzburg, SZENE Salzburg: Ich habe ihn nie getroffen (UA)
2023 Joonas Ahonen (Klavier), SWR Symphonieorchester, Titus Engel (Leitung), Stuttgart (Deutschland): Scorching Scherzo (UA)
2024 PHACE, Klangspuren Schwaz - PHACE, Innsbruck: Take Five for Nine (UA)
Pressestimmen
2. November 2006
"Bernhard Ganders "Bunny Games": Charakterstücke zwischen Comics und "Playboy"
[...] Ein spielerisch-virtuoser, niemals bierernster Tummelplatz von Ideen, Gestalten und musikalischen Einflüssen: Scarlatti purzelt mit einer vom E-Cembalo kommenden Sonate durch einen rockigen Abschnitt, dem Sacre wird Reverenz erwiesen, und Elemente aus Heavy Metal oder Punk werden durch strukturelle Affinitäten mit "Neuer Musik" verblendet. Egal, wie lange Ohren man macht, diese Häschenspiele unterhalten - und entpuppten sich als gefundenes Fressen auch fürs Klangforum Wien, das mit Elan und Lust seine Tonmuskeln spielen ließ."
Die Presse
"Neues gab's von Bernhard Gander: Als Kompositionsauftrag der Erste Bank kamen dessen "Bunny Games" (2006) zur hiesigen Erstaufführung. Getrieben und beeinflusst von Bugs Bunny über Playmates, Scarlatti, schnelle Autos und "letztlich Unaussprechliches", entstand ein kurzweiliges, peppiges Ragout, das die Postmoderne hoch leben lässt, alte Bekannte von Strawinsky bis Berio streift, und dennoch eigene Klangsprache bewahrt."
Wiener Zeitung (Markus Hennerfeind)
Literatur
mica-Archiv: Bernhard Gander
mica-Artikel: ImPuls Tanz - Uraufführung Seven Cuts von Christine Gaigg mit Musik von Bernhard Gander (2011)
mica-Artikel: "Melting Pot" Rocking Mall: Eine Uraufführung von Bernhard Gander bei den Wiener Festwochen (2011)
2023 Taschenopernfestival Salzburg 2023: Ich mag Max Beckmann, Sophie Calle und andere. In: mica-Musikmagazin.
2024 KLANGSPUREN SCHWAZ 2024: “KONSPIRATIONEN”. In: mica-Musikmagazin.
Links
Edition Peters
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 8. 2024): Biografie Bernhard Gander. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/69068 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).