"Michael Tiefenbacher absolvierte ein Jazz-Klavierstudium am Tiroler Landeskonservatorium Innsbruck und am Gustav Mahler Konservatorium Wien (bei Paul Urbanek) und besuchte daneben Meisterklassen bei Jacky Terrasson, Rob McConnell, Bobby McFerrin und Lee Harper. Er trat auf und tourte mit Billy Cobham, Jeff Richman, Joel Taylor, Wolfgang Puschnig, Gerd Hermann Ortler, Wolfgang Mitterer, Paul Hübner, Stephen Menotti, Christoph «Pepe» Auer u. a. und realisierte diverse Projekte als Bandleader, u. a. mit Aethaphon, Smurf’s Revenge und im Duo Mayr/Tiefenbacher. Internationale Auftritte und Touren führten ihn bislang u. a. an das Burgtheater Wien, die Oper Dortmund, zum Yo Festival Utrecht und an das Opening Centre de Culture Yengoulene. Seit 2009 ist er Dozent für Jazz-Klavier und Jazz-Ensemble; zwischen 2014 und 2016 war er Leiter der Klavierabteilung des Vienna Music Institutes (VMI). 2007 erhielt Michael Tiefenbacher den Kulturpreis der Stadt Landeck."
Wien Modern (2020): Michael Tiefenbacher, abgerufen am 22.12.2022 [https://www.wienmodern.at/2020-bio-michael-tiefenbacher-de]
Auszeichnungen
2007 Stadt Landeck: Kulturpreis
2021 Bundesministerium für Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Staatsstipendium für Komposition
Tätigkeiten (Auswahl)
2020–heute Waschsalon Records, Wien: Mitbegründer (gemeinsam mit Lukas Aichinger, Leonhard Skorupa, Tobias Vedovelli)
2020–heute onQ Festival: Gründer, Leiter (gemeinsam mit Tobias Vedovelli)
Mitglied in den Ensembles/Bands/Orchestern
2005–heute Aethaphon: Pianist (gemeinsam mit Lukas König (perc), Matthias Pichler (db))
2007–heute Christoph Pepe Auer Quartett: Pianist (gemeinsam mit Christoph Pepe Auer (sax), Peter Kronreif (dr), Martin Reiter (pf), Matthias Pichler (db) bzw. Clemens Sainitzer (vc), Christian Grobauer (dr))
2015–heute Studio Dan: Pianist
2017–heute Polykleitos Dialog: Pianist (gemeinsam mit Tobias Vedovelli (db), Fabian Rucker (asax), Michael Prowaznik (schlzg))
2019–heute Ralph Mothwurf Orchestra: Pianist (gemeinsam mit Maria Holzeis-Augustin (fl), Benjamin Tabatabai (fl), Vincent Pongracz (cl, bcl), Christopher Haritzer (cl, bcl), Astrid Wiesinger (sax), Anna Tsombanis (sax), Victoria Pfeil (sax), Birgit Eibisberger (hn), Laila Schubert (hn), Christian Hollensteiner (tp), Martin Eberle (tp), Markus Pechmann (tp), Clemens Hofer (pos), Georg Schrattenholzer (pos), Tobias Ennemoser (tb), Irena Manolova (stab), Tobias Meissl (stab), Peter Rom (git), Tobias Vedovelli (db), Ralph Mothwurf (git, Komponist), Valentin Duit (schlzg))
2019–heute White Noise: Pianist (gemeinsam mit Christoph Pepe Auer (Klarinetten, Saxophon), Clemens Sainitzer (Violoncello), Christian Grobauer (Schlagzeug))
2020–2021 Stageband Porgy & Bess - Sketchbook Orchestra: Pianist (gemeinsam mit Leonhard Skorupa (Leiter, tsax, Komposition), Joanna Lewis (vl), Asja Valcic (vc), Daniel Moser (fl), Thomas Raab (tp), Georg Schrattenholzer (pos), Oscar Antolí (cl), Martin Bayer (git), Tobias Vedovelli (db), Reinhold Schmölzer (schlzg))
2021–heute Ensemble Kuhle Wampe: Kontrabassist (gemeinsam mit Leonhard Skorupa (tsax), Tobias Vedovelli (db) Christian Eberle (schlzg), Christian Reiner (voc), Astrid Wiesinger (sax), Martin Eberle (tp), Georg Schrattenholzer (pos), Andi Tausch (git))
Barry Good: Pianist (gemeinsam mit Lukas Schiemer (sax), Philip Yaeger (pos), Andreas Waelti (db), Marc Vogel (schlzg))
DU: Pianist, Gesang (gemeinsam mit Claire Huguenin (voc), Lukas König (Schlagzeug) Karl Sayer (voc, e-bgit), Moritz Hierländer (git, voc), Werner Angerer (voc))
GHO Orchestra: Pianist
Sketchbook Orchestra: Pianist (gemeinsam mit Joanna Lewis (vl), Asja Valcic (vc), Oscar Antolí (cl), Daniel Moser (fl), Thomas Raab (tp), Georg Schrattenholzer (pos), Tobias Vedovelli (db), Martin Bayer (git), Reinhold Schmölzer (schlzg), Leonhard Skorupa (tsax, Komponist, Bandleader))
Aufführungen (Auswahl)
als Interpret
2019 Susanna Gartmayer (bcl), Studio Dan - Sophia Goidinger-Koch (vl), Maiken Beer (vc), Constantin Herzog (db), Doris Nicoletti (fl), Viola Falb (sax, cl), Damaris Richerts (tp, flh), Daniel Riegler (pos, dir), Michael Tiefenbacher (pf, elec), Hubert Bründlmayer (schlzg) - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Next Liberty Graz: Oh Tentett (UA, Susanna Gartmayer)
2022 Simon Plötzeneder (Trompete), Viola Falb (Altsaxophon, Leitung), Phil Yaeger (Posaune), Michael Tiefenbacher (Klavier), Andrea Fränzel (Bass), Lukas Aichinger (Schlagzeug) - Finalkonzert Young Jazz Award 2022, Wien: Desperate Perfidy (UA, Nikolaus Holler), Moving In Circles (UA, Christoph Suttner), Demon Crazy? (UA, Felix Biller)
als Komponist
2023 Anna Knapp (Choreografie), Anna Viktoria Zesakes (Performance), Ardan Hussein (Performance), Anna Knapp (Performance), Studio Dan, Musiktheatertage Wien: PASSAGIEREN (UA)
Pressestimmen (Auswahl)
04. Oktober 2021
über: Extended - Ensemble Kuhle Wampe (Waschsalon Records, 2021)
"Das Wiener ENSEMBLE KUHLE WAMPE liefert auf seinem Album "Extended" (Waschsalon Records) eindrucksvoll den Beweis, dass Jazz und politische Inhalte sehr wohl miteinander verwoben werden können [...]. Musikalisch schöpft das erstklassig besetzte Ensemble aus dem Vollen und verwirklicht in den Nummern einen Sound des Jazz, der sich auf spannungsgeladene und wunderbar vielfältige Weise erzählt. Die Band spielt von leise bis laut, von angenehm smooth und lässig bis heftig und vertrackt, wilde Improvisationen wechseln mit feinen Melodien, gediegen rockige Momente und retro klingende Orgeln fehlen ebensowenig wie großformatige und von dicken Bläsersätzen getragene Passagen. Das Ensemble schafft ein vielschichtiges Klangbild, das sehr viel Stimmung erzeugt und gerade auch durch Christian Reiners Umgang mit Sprache eine faszinierende Eigenheit entwickelt. Das Ensemble Kuhle Wampe zeigt, dass politisch aufgeladene Musik nicht ausschließlich im Punk, in ArbeiterInnenliedern oder der E-Musik stattfinden muss, sondern sehr wohl auch im sonst instrumental gehaltenen Jazz auf aufregende Art funktioniert. Auf "Extended" bekommt man sowohl hochklassige Musik geboten, wie auch Inhalt zum Nachdenken und Reflektieren, man wird gefordert, zuzuhören und sich mit dem Geschehen auseinanderzusetzen, gleichzeitig wird man aber – und das ist genauso entscheidend – auch bestens unterhalten. Was will man mehr?"
mica-Musikmagazin: ENSEMBLE KUHLE WAMPE – "Extended" (Michael Ternai, 2021)
03. August 2021
über: Zelt - Ralph Mothwurf Orchestra (Edition Ö1 – Contemporary Jazz, 2020)
"Knapp 45 Jahre nach Gründung des Vienna Art Orchestra seligen Gedenkens gibt es in Wien wieder einen großformatigen Klangkörper zu bestaunen, der alle Aussichten hat, international für Furore zu sorgen. Denn was der Komponist Ralph Mothwurf [...] mit seinem recht unkonventionell besetzten 21-köpfigen Orchestra auf dem Debütalbum "Zelt" zum Klingen bringt, ist gleichermaßen kraftstrotzend wie subtil und dabei erfrischend originell in ausgereifter Tonalität und faszinierender Agogik. Man kann sich leicht in den acht cinemascopisch kolorierten Klanggemälden verlieren, in denen sich bei jedem Durchlauf neue, reizvolle Details und Szenerien entdecken lassen [...]. Was ungemein leichtgängig tönt, ist instrumental tricky inszeniert als brillante Synthese aus delikater Kammermusik und modernen Big-Band-Sounds in spannungsreichen Kontrasten, die organisch durch Raum und Zeit oszilliert. Ein exorbitantes Album, das Ralph Mothwurf direkt in die Komponisten-Spitzenklasse katapultiert."
Fono Forum: Ralph Mothwurf Orchestra | Zelt (Sven Thielmann, 2021), abgerufen am 27.09.2023 [https://www.stereo.de/fonoforum/rezensionen/rezension/ralph-mothwurf-orchestra-zelt/back/10923]
16. Dezember 2020
über: Zelt - Ralph Mothwurf Orchestra (Edition Ö1 – Contemporary Jazz, 2020)
"Betrachtet man das Orchesterprojekt von Ralph Mothwurf, kann man durchaus zum Schluss kommen, dass man es hier mit jemanden zu tun hat, der in den etwas größeren Maßstäben denkt. Und das nicht nur weil sein Orchester insgesamt 22 Instrumentalist*innen zählt. Auch musikalisch schreitet der gebürtige Linzer einen Pfad hin zu einer großen Vision entlang. Ralph Mothwurf bringt auf seinem Debüt Musik zu Gehör, die unterstreicht, dass er sich keinesfalls gewillt zeigt, sich in seinem Tun in irgendeiner Art einzuengen. Ganz im Gegenteil, der Musiker und Komponist schöpft aus dem Vollen, er überwindet in Fragen der Stilistik jedes einengende Genredenken und verwirklicht einen Sound, der sich auf wirklich aufregende Weise Platz zwischen den unterschiedlichen Formen der Musik Platz nimmt [...]. "Zelt" ist ein Stück Musik geworden, das definitiv darauf abzielt, sich mit ihm zu beschäftigen. Ralph Mothwurf und sein 22-köpfiges Orchester liefern ein Jazzalbum ab, das eigentlich gar nicht wie eines wirkt, weil es sich auf erfrischende Weise über die gängigen musikalischen Konventionen hinwegsetzt. Und genau dieser Aspekt ist es auch, der das Dargebotene zu so einem interessanten Erlebnis werden lässt."
mica-Musikmagazin: RALPH MOTHWURF ORCHESTRA – "Zelt" (Michael Ternai, 2020)
30. November 2019
über: White Noise - Christoph Pepe Auer (SessionWork Records, 2019)
"Auch das allwissende Internet haut manchmal daneben. Schiebt man die neue CD von Christoph Pepe Auer in den Computer, wird sie vom Rechner zwar rasch erkannt. Doch behauptet der Windows Media Player, es handle sich dabei um Smooth Jazz - also um jenes softe Gedudel, das in Bars als tönendes Raumspray dient. Die Musik von Christoph Pepe Auer sucht dagegen Aufmerksamkeit und verdient sie. Ein Faible für Erkundungen beseelt den Tiroler Saxofonisten und Klarinettisten. Das beweist nicht nur eine Nummer, für die Auer die Kontrabassklarinette stemmt - einen Exoten, anzuhören wie ein Gemisch aus Didgeridoo und rostigem Schiffshorn. Auch als Komponist malt der 38-Jährige mit vielen Klangfarben, kombiniert Feinnerviges gern mit den Mitteln robuster Elektronik: Der Fünfminüter "Golden Hour" fesselt durch eine weitläufige Melodie und ein Bläserstimmen-Geflecht darunter, das den Puls von Club-Musik nachzuvollziehen scheint. Ein weiteres Glanzstück solcher Soundtüftelei ist "White Voice": Kremige Vokalisen vermengen sich mit einem elektronischen Puls und Cello-Pizzicati. Ein Album von entspannter Subtilität, das dennoch in die Beine geht und sich fallweise zu unverhoffter Intensität hochschraubt."
Wiener Zeitung: Christoph Pepe Auer: Schillernde Tänze (Christoph Irrgeher, 2019), abgerufen am 21.03.2022 [https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/pop-rock-jazz/2039769-Schillernde-Taenze.html]
19. September 2019
""White Noise" ist ein Paradebeispiel dafür, was alles passieren kann, löst man sich einmal von allem konventionellen musikalischen Regelwerk und lässt dem kreativen Geist uneingeschränkt freien Lauf. Christoph Pepe Auer war im Grunde genommen noch nie ein Musiker, der sich auf einen einzigen Stil festmachen ließ. Ursprünglich aus dem Jazz kommend war der gebürtige Tiroler mit dem Hang zum Experiment, der unter anderem in der Jazz Big Band Graz, dem Vienna Art Orchestra und im Duo mit Manu Delago spielt oder gespielt hat, immer willens, die musikalischen Grenzen immer weiter zu verschieben und auf jede erdenkliche Art die klanglichen Möglichkeiten seiner Instrumente, vorwiegend der Bassklarinette, auszuloten. In diesem Sinne ist auch sein neues Album entstanden, das sich musikalisch in einem stilistisch weiten, von Jazz über Pop und Kammermusik bis hin zur elektronischen Musik reichenden Spektrum streut und vor allem soundtechnisch ganz eigene Akzente setzt [...]. Christoph Pepe Auer untermauert mit seinem neuen Album seinen Ruf, einer der hierzulande interessantesten Vertreter seines Faches zu sein. "White Noise" ist ein Album, das mit dem Gewöhnlichen auf erfrischende Art bricht und für ein Hörerlebnis der etwas anderen Sorte sorgt [...]."
mica-Musikmagazin: Christoph Pepe Auer – "White Noise" (Michael Ternai, 2019)
Diskografie
2025 Lake - White Noise
2021 Extended - Ensemble Kuhle Wampe (Waschsalon Records)
2021 Kas - Ensemble Kuhle Wampe (EP; Waschsalon Records)
2020 Zelt - Ralph Mothwurf Orchestra (Edition Ö1 – Contemporary Jazz)
2020 Kuhle Wampe! - Ensemble Kuhle Wampe (Digital; Waschsalon Records)
2019 White Noise - White Noise (SessionWork Records)
2008 LIVE - Christoph Pepe Auer Quartett (SessionWork Records)
2005 White Rain - Christoph Pepe Auer Quartet (SessionWork Records)
Literatur
mica-Archiv: Ensemble Kuhle Wampe
2007 Christoph Pepe Auer Quartet im Porgy. In: mica-Musikmagazin.
2020 Ternai, Michael: RALPH MOTHWURF ORCHESTRA – "Zelt". In: mica-Musikmagazin.
2021 Ternai, Michael: ENSEMBLE KUHLE WAMPE – "Extended". In: mica-Musikmagazin.
2022 onQ Festival für Jazz & Neue Musik. In: mica-Musikmagazin.
2023 Vom 13. bis 23. September 2023 bringen die MUSIKTHEATERTAGE WIEN neueste Produktionen an verschiedene Orte der Stadt. In: mica-Musikmagazin.
2025 Deisenberger, Markus: „Wie eine Holztür, die sich leicht knarzend öffnet“ – CHRISTOPH PEPE AUER im mica-Interview. In: mica-Musikmagazin.
Quellen/Links
Wien Modern: Michael Tiefenbacher
KUNST mitdoa: Michael Tiefenbacher
Webseite: ONQ
Facebook: ONQ
Instagram: ONQ
Webseite: Ensemble Kuhle Wampe
Facebook: Ensemble Kuhle Wampe
Webseite: Sketchbook Orchestra
YouTube: Sketchbook Quartet/Orchestra
Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 20. 5. 2025): Biografie Michael Tiefenbacher. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/206948 (Abrufdatum: 28. 5. 2025).