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Klement Katharina

Vorname
Katharina
Nachname
Klement
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Medienkünstler:in
Produzent:in
Ausbildner:in
Genre
Neue Musik
Elektronik
Jazz/Improvisierte Musik
Subgenre
Elektronische Musik
Instrument(e)
Klavier
Blockflöte
Geburtsjahr
1963
Geburtsort
Graz
Geburtsland
Österreich
Katharina Klement © Rania Moslam

Katharina Klement © Rania Moslam

"Katharina Klement wurde 1963 in Graz geboren. Sie studierte Klavier und Komposition, an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst Wien beschäftigte sie sich im Rahmen ihres Studiums mit elektroakustischer und experimenteller Musik. Darüber hinaus nahm sie Impulse aus den Bereichen Plastik/Skulptur und Tanzimprovisation auf. Sie wirkt als Komponistin und Interpretin im Bereich elektronischer und instrumentaler sowie notierter und improvisierter Musik und realisierte zahlreiche genreübergreifende Kunstprojekte mit Musik, Musik und Video sowie Installationen. Ihre Werke wurden international aufgeführt, zu den Auftraggebern gehörten etwa der ORF, die Stadt Wien, das Land Steiermark, das Klangforum Wien oder das Kammerorchester Wien. Ihre Laufbahn wurde vielfältig gefördert, unter anderem mit dem Staatsstipendium für Komposition (2002 und 2011), dem Österreichischen Kunstpreis 2013 oder dem Förderpreis der Stadt Wien. Sie lehrt seit 2006 Computermusik und Elektronische Medien an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und war Mitarbeiterin bei den Projekten "Knowledge through Art" sowie "Patterns of Intuition"."
klassik.com: Gustav Mahler Kompositionspreis für Katharina Klement (2017), abgerufen am 09.10.2020 [https://magazin.klassik.com/news/teaser.cfm?ID=13618]

Stilbeschreibung

"Gefragt nach einer Definition für Musik, fällt die Antwort von Katharina Klement kurz und bündig aus: "Alles, was klingt." In ihre Werke finden folglich nicht nur diverse Instrumente in originaler und präparierter Form sowie jegliche elektronische Mittel Eingang, sondern auch außermusikalische Gegenstände werden zum Klingen gebracht: Von Papier, Metall und Stein reicht das Equipment über Spielzeug bis hin zu Betonmaschinen. Wenngleich die Werke trotz handgreiflicher Materialen nicht als brachial zu beschreiben sind, so sind sie gleichzeitig frei von Pathos und lenken in ihrer steten Entwicklung oft verfremdeter Klänge die Konzentration auf die kontinuierlichen Veränderungen. Für diese trägt Klement oft sowohl als Komponistin wie auch als interpretierende und improvisierende Performerin am Klavier und mit "elektronischen Wesen" Rechnung. Letzterer bedient sie sich zur Erforschung ungewohnter Klangwelten ebenso wie in der Einbeziehung des Raums, wobei das Umherwandern die Neugier des Weiterverfolgens von Klängen noch weiter steigert."
Doris Weberberger (2013): Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.

Auszeichnungen

1994 Republik Österreich: Max-Brand-Preis
1995 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Stipendium für Auslandsaufenthalt (York/Großbritannien)
1996 Stadt Wien: Arbeitsstipendium
1996 Werkstadt Graz: Gastkünstlerin
1998 Czibulka-Stiftung - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Stipendium
2001 Soziale & Kulturelle Einrichtungen der austro mechana – SKE Fonds: Publicity Preis
2002 Republik Österreich: Staatsstipendium für Komposition
2002 Stadt Wien: Förderungspreis
2004 Musikforum Viktring-Klagenfurt: Elektronikpreis
2004 KomponistInnenforum Mittersill: Composer in Residence
2006 Ars Electronica Linz: ehrenvolle Nennung
2011 Republik Österreich: Staatsstipendium für Komposition
2011 Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Wien: Förderung für das Projekt "Knowledge through Art"
2011 Druskininkai Artists' Residence – DAR (Litauen): Composer in Residence
2013 Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Österreichischer Kunstpreis (Sparte Musik)
2014 Amt der Steirischen Landesregierung: Stipendium für Auslandsaufenthalt (Belgrad/Serbien)
2014 Ohain (Belgien): Composer in Residence
2015 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2016 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2017 Internationaler Gustav Mahler KompositionswettbewerbMusikforum Viktring-Klagenfurt: Gustav Mahler Kompositionspreis (Mein Herz ist wie ein Stein - Akt I)
2017 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018 Bundeskanzleramt, Sektion für Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
2018–2019 Tamil Nadu (Indien): Composer in Residence
2021 Stadt Wien: Preis
2021 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium
2022 Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport: Kompositionsstipendium

Ausbildung

1984–1986 Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Klavier
1984–1986 Graz: private Studien in Tanz-Improvisation (Monika Steffen)
1986–1990 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: IGP Klavier (Manfred Artzt-Wagner) - Diplom
1987–1989 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrgang für harmonikale Grundlagenforschung (Rudolf Haase)
1989–1991 Akademie der bildenden Künste Wien: Gaststudentin für Plastik/Skulptur (Franz Xaver Ölzant)
1989–1993 Wien: privates Studium Plastik/Skulptur (Karl Sukopp)
1990–1992 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Klavier (Ursula Kneihs)
1990–1993 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrgang für elektroakustische und experimentelle Musik (Tamas Ungvary, Günther Rabl, Dieter Kaufmann)
1993–1998 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Komposition (Dieter Kaufmann) - Diplom (Thema der Arbeit: "Raum und Musik")
1995 Universität York (Großbritannien): Gastkurs "Music Technology"

Tätigkeiten

1986–1988 querverbindende Projekte in den Bereichen Musik, Tanz, Performance
1989–1993 intensive Beschäftigung mit Plastik, Skulptur und Raum
1990–2005 Lehrerin (Klavier) an diversen Musikschulen in Niederösterreich
1990–heute "Composer-Performer" im Bereich von notierter und improvisierter, instrumentaler und elektronischer Musik
1995 Universität York (Großbritannien): Gastlektorin am Music Department
1995–2001 Klangnetze, Wien: Mitarbeit am Schulprojekt, Leiterin von Workshops für "Elementare Komposition und Improvisation"
1996–heute KalK: Gründerin und Geschäftsführerin des eigenen CD-Labels, zahlreiche Einspielungen eigener Werke
2001–2002 Institut für Musikwissenschaft - Universität Wien: Gastlektorin zum Thema "Sprache & Musik", gemeinsam mit der Autorin Karin Spielhofer
2006–heute Lehrgang "Computermusik und Elektronische Medien" - mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Lehrbeauftragte (Elektroakustische Musik, Komposition, Improvisation)
2010–2014 Projekt "andere räume. knowledge through art": Mitarbeit (gefördert vom FWF)
2012–2014 Projekt "Patterns Of Intuition" - Universität für Musik und darstellende Kunst Graz: Mitarbeit (gefördert vom FWF)

IMA – Institut für Medienarchäologie, St. Pölten: Mitglied
freischaffende Komponistin und Pianistin

Schüler:innen (Auswahl)
Isabella Forciniti, Daniel Lercher, Karl Salzmann

Mitglied in den Ensembles/Orchester
2001–2003 L.E.O.: Pianistin (gemeinsam mit Cordula Bösze, Günther Albrecht, Paul Skrepek, Seppo Gründler, Uli Fussenegger)
2006–heute Los Autodisparadores, Wien: Pianistin (gemeinsam mit Angélica Castelló (fl), Thomas Grill (elec))
2006–heute subshrubs, Wien: Pianistin, Elektronik (wechselnde Besetzung u. a. mit: Angélica Castelló (fl, voc, elec), Maja Osojnik (fl, elec), Tamara Wilhelm (elec, Komposition), Billy Roisz (elec))
2020–heute Duo Claussen/Klement (gemeinsam mit Martina Claussen)

weiters Ensemblemitglied u. a. bei: Monocle (mit Reni Weichselbaum, Josef Novotny, Manon-Liu Winter), USE (mit Hannes Schweiger, Hermann Stangassinger), Soundog (mit Elisabeth Harnik, Uli Winter, Fredi Pröll, Josef Novotny), Redox (mit Annette Giesriegl, Kaja Farszky) und Deepseafishᵏ (mit Judith Unterpertinger, Manon-Liu Winter)
Zusammenarbeit u. a. mit: Oskar Aichinger, Lynn Book, Alessandro Bossetti, Peter Brandlmayr, dieb13Brigitta Falkner, Eva Furrer, Annelie Gahl, Nikolaus Gansterer, Susanna GartmayerHemma Geitzenauer, Robert Gillinger, Peter Herbert, Margarete Jungen, Josef Klammer, Heinz-Peter Linshalm, Thomas List, Ursula Mihelic, Pia Palme, Arturo Parra, Wolfgang Reisinger, Alfred Reiter, Elisabeth Schimana, Annette Schönmüller, Marianne Schuppe, Martin Siewert, Burkhard Stangl, Daniel Studer, Petra Stump-Linshalm, Tamara Wilhelm, Martin Zrost

Aufträge (Auswahl)

zahlreiche Aufträge von Festivals (z.B. Musikprotokoll im Steirischen Herbst, e_may Festival für neue und elektronische Musik, Festival der Regionen, Musik Kultur St. Johann (MUKU), Festival Trigonale KärntenÖBV – Grabenfest, Festival Arts Stay Slowenien), im Kulturbereich tätigen Organisationen (u.a. Österreichischer Rundfunk – ORF, Jeunesse – Musikalische Jugend ÖsterreichJeunesse Wien, Stadt Wien, Linz 2009 – Kulturhauptstadt Europas, Amt der Steirischen Landesregierung, IMA – Institut für Medienarchäologie, Sammlung Essl, Ambitus – Gruppe für Neue Musik, Echoraum, Stift Lilienfeld, Galerie St. Barbara) sowie von Ensemblen/Orchestern (u.a. Low Frequency Orchestra, ensemble recherche, PHACE | CONTEMPORARY MUSIC, Trio Greifer, airborne extended, Klangforum Wien, Wiener KammerOrchester, Das Bösze Salonorchester) und SolistInnen (bspw. Annelie Gahl, Robert Gillinger)

Aufführungen (Auswahl)

1995 Festival der Regionen, Schloss Tollet Ottensheim: Heimat (UA)
1998 Hörgänge – Musik in Österreich, Wiener Konzerthaus: monde (UA)
2001 ÖBV – Grabenfest, Wien: Dokandili (UA)
2003 Polycollege Stöbergasse Wien: Zeiteinknistern und (UA)
2004 Donaufestival Krems, Minoritenkirche Krems/Stein: Areale (UA)
2004 Los Autodisparadores, Echoraum Wien: Vermessung I (local times III) (UA)
2007 Hanisch Maschinenhalle Linz: granular (UA)
2007 Katharina Klement (pf, elec) - Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich, Wiener Konzerthaus: roze (UA)
2008 Ensemble Binar, Zeughaus am Turm Radstadt: mihrab (UA)
2009 im Rahmen der Ausstellung "Zauberhafte Klangmaschinen" - IMA – Institut für Medienarchäologie, Kulturfabrik Hainburg: accordance (UA)
2009 subshrubs, Offenes Kulturhaus Oberwart: Batthyány (UA)
2010 Katharina Klement (clvd), Susanna Gartmayer (bcl) - Festival Reheat, Nickelsdorf: tiny monsters (UA)
2011 Katharina Klement (pf, elec),Technisches Museum Wien: solo 3 (UA)
2011 Stefan Neuhuber (bcl), Krassimir Sterev (acc), Thomas Grill (elec) - e_may Festival für neue und elektronische Musik, Wien: Portrait (UA)
2013 Katharina Klement (elec), Doris Schmid (video), ensemble recherche - Musikprotokoll im Steirischen Herbst, Graz: blanks (UA)
2014 Trio Greifer - Klangspuren Schwaz: wie Tag und Nacht (UA)
2015 Wolfgang Kogert (org), Katharina Klement (elec), Radiokulturhaus Wien: Drift (UA)
2015 subshrubs, PHACE | CONTEMPORARY MUSIC - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: in dem HIMMEL benannten Darüber (UA)
2016 Kaori Nishii (pf), Katharina Klement (elec), Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: vessel 1.1 (UA)
2016 Katharina Klement (pf, elec) - Festival Sound Dissobedience Ljubljana (Slowenien): vessel 1.2 (UA)
2017 Katharina Klement (zith, elec), Berlin (Deutschland): suite pour une femme seule (UA)
2017 Paul Gulda (cemb), Margit Kern (acc), Wolfgang Mitterer (kybd, elec), Anton Feinig (org), Igor Gross (perc), Chor (Nadia Petrova (s), Christa Mäurer (s), Waltraud Russegger (a), Karin Riessner (a), Bernd Lambauer (t), Michael Paumgarten (t), Gerd Kenda (b), Walter Testolin (b)), Saskia Hölbling (Tanz), Christoph Cech (dir) - Musikforum Viktring-Klagenfurt, Stiftskirche Viktring: Mein Herz ist wie aus Stein (UA, mit Krzysztof Knittel, Otto Wanke), Táku ehá huwó? Was hast du gesagt? (UA)
2018 Hans Josef Knaust (org), Katharina Klement (pf), Werner Raditschnig (elec), Kollegienkirche Salzburg: Wirbel (UA)
2019 Projekt "Saiten-Tasten" - Wien Modern, Wiener Konzerthaus: ordentlich inhaltslos (UA)
2020 Duo Ovocutters, prima la musica contemporary, Klagenfurt: interlaced (UA)
2021 airborne extendedTrieste Prima festival/Online Stream, Triest (Italien): Tetrachrom (UA)
2021 Katharina Klement (pf) - Online Stream, Basel (Schweiz): Spiegel (UA)
2022 Lizard - Linzer Ensemble für aktuelle Musik: Jonathan Fiegl (Basszither), Jakob Steinkellner (Akkordeon), Isabella Forciniti (Elektronik) - Portrait Lizard Ensemble – Small Robots, Progy & Bess Wien: Netz (UA)

Pressestimmen (Auswahl)

12. April 2019
"Mit gänzlich analogem Instrumentarium - Katharina Klement am präparierten Klavier und Martin Siewert an der E-Gitarre, beide auch am Synthesizer - entwerfen die beiden in sensibler gemeinsamer Improvisation nahezu orchestrale Klangwelten, die in ihrer formalen Stringenz mitunter fast auskomponiert anmuten. Die ungemeine Vielfalt der Spielweisen und der dadurch entstehenden Klänge werden durch den Willen zur Form zu komplexen und organischen musikalischen Prozessen. Manchmal klar ihrer Entstehung zuordenbar, manchmal von ihrem spielerischen Ursprung losgelöst erzeugen die akustischen und elektrischen Klänge vielgestaltige Netzwerke von Obertonstrukturen von bald überirdischer Schönheit, bald schroffer Metallizität. Oft meint man einen musikalischen Nukleus zu erkennen, aus dem die Protagonisten mit minimalen Mitteln beinah traumwandlerisch reichhaltige Texturen schaffen. Da kann ein einzelner unscheinbarer Impuls sich zu einem wuchtigen Klangmassiv entwickeln, nur um dann in erstaunlicher Einvernehmlichkeit plötzlich zu zerstäuben. Jede Aktion ist hier immer auch Reaktion, und doch als selbständiges Ereignis formbildend, kann jederzeit zu einer unerwarteten Verschiebung der Perspektive führen. Die Spannung ist in jedem Ton fast greifbar. Hier haben zwei außergewöhnliche Musiker eine ganz eigene Klangsprache gefunden, und sie haben damit bemerkenswerte Dinge zu erzählen."
Alte Schmiede Kunstverein Wien: Pressetext Duo Klement/Siewert (2019), abgerufen am 09. Oktober 2020 [https://www.alte-schmiede.at/programm/2019-04-12-2000/]

04. November 2011
"Wer die zahlreichen Arbeiten von Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger kennt, der weiß, dass hier drei Künstlerinnen am Werken sind, für die herkömmliche Stil- und Klangbegrifflichkeiten sowie klassische Strukturen keinerlei Rolle spielen. Im Vordergrund steht der Versuch, mit traditionellen Hörgewohnheiten zu brechen und herkömmliche Kompositionsmuster außer Kraft zu setzen. Es geht um das Erschaffen von etwas Neuem, um das Beschreiten von bisher gänzlich unbekannten Wegen, um das Experiment, darum, Dinge in einem vollkommen neuen klanglichen Kontext aufgehen zu lassen. Und genau das tun sie auch gemeinsam im Trio. Katharina Klement, Manon Liu Winter und Judith Unterpertinger zelebrieren in ihrem Projekt deepseafish (k) die Improvisation auf allerhöchstem Niveau. Sie entreißen ihre Instrumente, ein Klavier und zwei Clavichorde, ihren ursprünglichen musikalischen Bestimmungen, verwenden und bedienen sie in gänzlich neuer Form, indem sie in deren "Inneres" eintauchen. Hier werden nicht nur die Saiten angeschlagen, vielmehr wird durch ständiges Hämmern und Schaben das ganze Objekt einer neuen Funktionalität zugeführt. Zu erwarten ist an diesem Abend ein freies Spiel der Kräfte, eine musikalische Kettenreaktion, deren Entwicklung schlicht nicht vorherzusehen ist. Vorgegeben ist nichts, alleine durch die Interaktion der drei Instrumentalistinnen untereinander erfährt die Musik ihre endgültige Form. Was entsteht ist ein zwischen Reduziertheit und Opulenz pendelndes vielschichtiges kammermusikalisches Klanguniversum, aufgebaut aus rhythmisch pulsierenden Soundfragmenten, dynamischen, sich ständig wandelnden und aufbauenden flächigen Strukturen, harten und weichen Tönen sowie ungewöhnlichen elektroakustischen Fragmenten [...]."
mica-Musikmagazin: Klement/Winter/Unterpertinger - deepseafish (k) (Michael Ternai)

2001
"Nun hält sich Katharina Klement, Pianistin, Komponistin, Sound-Forscherin aus Graz mit Wohnsitz in Wien, weder an die Maßgaben einer künstlerischen Stagnation noch an jene hirnverbrannte Esoterik, noch zieht sie Bequemlichkeit dauernder Neuerfindung vor. Ständig ist sie auf der Suche nach der verlorenen Möglichkeit, dass alles wieder Musik wird. Was Klement alles (er)findet, um das Gefundene einzubinden in ihr "concert trouvé", das am Samstag im Jazzatelier Ulrichsberg zu hören war, eine Komposition, die ohne Improvisation nicht wäre, was sie ist: Papier, Holz, Metall, Stein, dazu Sensoren, Elektronik, Computer, dazu ein Uraltgrammophon, Kugeln auf einer schiefen Ebene, Spielzeug - und allerlei elektronische Wesen oder wie Klement sie nennt, "elwes". Im Fantasie-begabten E-Gitarristen Armin Pokorn findet sie einen idealen Partner, Geari Schreilechner und Florian Prix kümmern sich ums behutsame Sound-Engineering. Zum wiederholten Mal in Ulrichsberg, zeigte uns Katharina Klement eine akustisch und optisch gleichermaßen aufregende Momentaufnahme ihrer Experimentier-Werkstatt."
Volksblatt Oberösterreich (Alois Sonnleitner) 

2001
"Lange mußte man zwischendurch warten, bis bei den Tagen für Neue Musik ein "normaler" Ton erklang. Viele davon verschwanden im Geräusch, im Farblich-Differenzierten und -Disparaten, im Glissando oder in einem städigen Transformationsprozess. Aber einfach so ein Ton gerade heraus, der fast nackt wirkt und sagt: Voilà, da bin ich - das war eher die Ausnahme. Spät am Freitagabend vernahm man etliche davon, im Klavierpart der Österreicherin Katharina Klement, die zusammen mit Florian Prix (Elektronik) auf erfreulich unaufdringliche Weise ihre "Textur" erspielte, aber auch sie schien manchmal dem Tastenspiel nicht zu trauen und legte Materialien auf die Saiten. So, als reiche die Substanz nicht aus und man müsse die Klänge verfremden, um sie interessanter zu machen."
Tagesanzeiger Zürich (Thomas Meyer) 

1999
"Sie zählt zu den aufregendsten Künstlerinnen der Gegenwart, experimentiert auf dem Gebiet der Elektroakustik und erteilt traditionellen, ausgetretenen Hörgewohnheiten eine klare Absage. Im RadioKulturHaus würdigte das Ensemble "die reihe" für die Jeunesse die heimische Komponistin Katharina Klement. Das Ohr wird bewußt in die Irre geführt: Klang, Geräusch und Rauschen prägen die Tonbandkomposition "Brandung II"; zwei Betonmischmaschinen verleihen dem Werk "Monde" neben Tonband und Instrumenten ein überaus fragil-spezifisches Gepräge. In betörende Grenzbereiche dringt auch die "Miniatur 1, 2, 3" vor, exzellent die Leistung aller Musiker bei der Uraufführung von "scope". Ein Werk, das trotz einer sehr linearen Struktur viele Freiräume schafft."
Kurier (Peter Jarolin)

Diskografie (Auswahl)

Als Komponistin
2020 Schütten - Katharina Klement (Austrian Gramophone)
2018 Drift - Katharina Klement (Chmafu Nocords)
2017 Peripheries: Soundportrait Belgrade - Katharina Klement (Gruenrekorder)
2016 Hoverload - Klement / Siewert (Chmafu Nocords)
2012 Jalousie - Katharina Klement (Chmafu Nocords)
2012 Brandung III: Composition for stereo electronics - Katharina Klement (EP; Another Timbre)
2012 HOPE: Composition for piano & two transducers - Katharina Klement (EP; Another Timbre)
2008 Katharina Klement (ORF Edition Zeitton)
2003 Monde - Katharina Klement (KalK)
2002 Music for Loudspeakers - Katharina Klement (KalK) 
2001 Beton - Katharina Klement ‎(O.K Centrum für Gegenwartskunst)
2000 Concert Trouvé - Katharina Klement ‎(KalK)
1998 Textur - Katharina Klement ‎(KalK)
1996 Catalogue & CD "Werkstadt Graz - Katharina Klement" (KalK)
1996 13 Miniaturen - Katharina Klement ‎(KalK)
1989 dot - Elisabeth Schimana, Katharina Klement (Extraplatte)

Als Interpretin
2017 Orbitals - Redox (Creative Sources)
2017 Offshore Zone - Deepseafishᵏ (LP; Chmafu Nocords)
2011 t(w)o wanderers - Lynn Book, Katharina Klement (KalK)
2008 USE - Katharina Klement, Hermann Stangassinger, Hannes Schweiger (KalK)
2007 Los Autodisparadores - Los Autodisparadores (ein_klang records)
2005 Sounddog - Elisabeth Harnik, Katharina Klement, Josef Novotny, Fredi Pröll, Uli Winter (Extraplatte)
2003 Monocle - Klement, Novotny, Weichselbaum, Winter (Extraplatte)
2003 2x3 - L.E.O. (Grazer Etikett)
2003 zwischen einem sessel - Klement, Novotny, Skrepek, Zrost
2001 Filmscript/ fahrspuren - Brigitta Falker, Katharina Klement, Karin Spielholfer (KalK)
1998 Duos Plus - Josef Novotny ‎(Rude Noises)
1989 dot - Elisabeth Schimana, Katharina Klement (Extraplatte)

Tonträger mit ihren Werken
2017 30/4 electroacoustic music and sound art from austria (GEM) // CD 3, Track 6: einen Moment bitte - Part II
2014 Compilation #2 - Bad Alchemy 81 (Chmafu Nocords) // Track 2: Fishfinger (mit Deepseafishᵏ); Track 3: 5 Boote 20 Fische
2011 velak_rec 2010 (Chmafu Nocords) // Track
2009 Damn! Freistil Samplerin #1 (Chmafu Nocords) // CD 2, Track 1: Der Verschlepper 
2008 Passagen (ein_klang records) // Track: Aber in der Mitte der Himmel der Gesänge
2006 Unerhört: Elektronische Musik Aus Wien (ORF) // Track 8: Beton (Ausschnitt Teil XII Und Teil XIII)
2005 Fin de siècle: Klaviermusik österreichischer Komponistinnen (Edition Frauentöne vol. 5) - Sigrid Trummer (Verlag LC) // Track 11: reell leer
2004 Innaron - Annelie Gahl (Extraplatte) // Track 7: weiß-unweiß

Literatur

mica-Archiv: Katharina Klement

2007 Rögl, Heinz: Katharina Klement gestaltet den Chillout beim DMET-Workshop im mica. In: mica-Musikmagazin.
2008 Pinter, Ute: Katharina Klement im Porgy. In: mica-Musikmagazin.
2010 Rögl, Heinz: Bericht Echoraum - "Kukuruz" von dramagraz mit Musik von Katharina Klement. In: mica-Musikmagazin.
2011 Ternai, Michael: Klement/Winter/Unterpertinger - deepseafish (k). In: mica-Musikmagazin.
2012 Weberberger, Doris: mica-Interview mit Katharina Klement und Burkhard Stangl. In: mica-Musikmagazin.
2014 Herndler, Christoph / Neuner, Florian (Hrsg.): Der unfassbare Klang, Notationskonzepte heute. Wien: Klever Verlag.

Eigene Publikationen (Auswahl)
2015 Klement, Katharina / Mayer, Daniel / Nierhaus, Gerhard: Katharina Klement / Transformation and Morphinh. In: Nierhaus, Gerhard (2015) (Hrsg.): Patterns of Intuition - Musical Creativity in the Light of Algorithmic Composition. Dordrecht: Springer Science+Business Media, S. 141–164.

Quellen/Links

Webseite: Katharina Klement
austrian music export: Katharina Klement
Wikipedia: Katharina Klement
Webseite: Patterns of Intuition – POINT
Webseite: andere räume. knowledge through art

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 14. 3. 2024): Biografie Katharina Klement. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/57596 (Abrufdatum: 19. 3. 2024).

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